Vier, sechs oder neun Jahre: Wie lange gemeinsam lernen?
Доповідь
Деталі
Der Berliner Professor Rainer Lehmann ist Autor der Element-Studie, deren Ergebnisse in den vergangenen Monaten kontrovers diskutiert wurden. Im Auftrag des Berliner Senats hatte er die Lese- und Mathematikleistungen von Grundschülern (rund 93 Prozent der Berliner Schüler besuchen die sechsjährige Grundschule) mit denen von Gymnasiasten (rund sieben Prozent wechseln nach der vierten Klasse an ein grundständiges Gymnasium) in den Klassen 5 und 6 verglichen.
Das vorgelegte Ergebnis ist bedenkenswert: Selbst bei gleicher Ausgangslage (Elternhaus, Bildungs- und Migrationshintergrund) lernen Schülerinnen und Schüler an Gymnasien weitaus mehr als an Grundschulen. Der Lernfortschritt, der insgesamt einen Vorsprung von 2 Jahren umfasst, ist dabei bei allen Leistungsgruppen an Gymnasien höher. Vor allem aber profitieren die Lernschwächeren von der früheren Aufteilung.
An den Grundschulen gibt es besonders in den Klassenstufen 5 und 6 erhebliche Fachprobleme im Mathematik- und Englischunterricht. Hier fehlen die ausgebildeten Fachlehrer. Die beschlossene Verkürzung der Schulzeit an den Gymnasien und die Einführung zentraler Abschlussprüfungen erschweren es den Schülerinnen und Schülern, die erst nach der Klasse 6 aufs Gymnasium wechseln, Anschluss an die vorzeitigen Übergänger zu gewinnen.
Wie muss ein Bildungssystem gestaltet sein, das allen Kindern die gleichen Chancen eröffnen kann? Und von welcher Qualität muss die Bildung in einem solchen System sein?
Einführungsvortrag
Professor Dr. Rainer Lehmann, Erziehungswissenschaftler,
Humboldt Universität Berlin
Podiumsdiskussion
Professor Dr. Rainer Lehmann, Humboldt-Universität Berlin
Sascha Steuer, Bildungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus
Hans-Peter Meidinger, Bundesvorsitzender des Deutschen Philologenverbandes
Moderation
Jacqueline Boysen, Korrespondentin Deutschlandradio
Anmeldung unter : kas-berlin@kas.de