Im Jahr 2019 führte Burj Babel mit Unterstützung der KAS ein Forschungsprojekt durch, um die Faktoren zu untersuchen, welche die Rückkehr der Binnenvertriebenen in die befreiten Städte verhindern. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigten, dass die Faktoren von Region zu Region unterschiedlich sind. Einer der Faktoren war jedoch oft die Angst der Familien vor der Rückkehr von ISIS.  Im Rahmen dessen gibt es keine Studien, die sich mit den Gründen für den Beitritt von Jugendlichen in diese Gruppen und der Tendenz zur Gewalt, der Ablehnung der Vielfalt, der Sühne religiöser Minderheiten, den Einschränkungen der Eigentumsrechten und der Beschränkung ihrer Rechte im Allgemeinen befassen.

Die KAS und Burj Babel planten für das Jahr 2021 die Fortsetzung der Arbeit des Datenerhebungsteams, das in den vergangenen zwei Jahren in fünf befreiten Gouvernoraten (Diyala, Kirkuk, Ninawa, Anbar und Saladin) tätig war. Es wurde ein Fragebogen ausgearbeitet, der sich an 500 Personen richtete (durchschnittlich 100 Personen aus jedem Gouvernement). Die Gruppe der Befragten wurde so ausgewählt, dass sie mehrere Kategorien umfasste, darunter die Familien der ISIS-Kämpfer, die Familien der Opfer und  Binnenvertriebenen, lokale Beamte und Angestellte, Sicherheitskräfte und Stammesälteste. Darüber hinaus wurden zehn Interviews mit Beamten in Bagdad geführt, darunter mit spezialisierten Richtern, Sicherheitsbeamten und Beamten des Einwanderungsministeriums. Die gesammelten Daten wurden auf einer vom Innenministerium in Bagdad organisierten und gesponserten Konferenz analysiert und veröffentlicht. 

Im Rahmen der Studie wurden die Faktoren ermittelt, die Jugendliche dazu motivieren, sich extremistischen Gruppen anzuschließen. Die Studienergebnisse kamen den Beteiligten bei der Entwicklung von Programmen zur Förderung des zivilen Friedens zugute.