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Diskussion

"Belgien und Deutschland - eine Parnerschaft mit Zukunft"

Am 07. Juni veranstaltete das Europabüro der KAS, anlässlich der Verabschiedung von S.E. Botschafter Peter VON BUTLER, eine Podiumsdiskussion zum Thema: "Belgien und Deutschland – eine Partnerschaft mit Zukunft“.

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Details

Vortrag

Ebenfalls auf diesem Podium saßen Frau Marion Schmitz-Reiners, Chefredakteurin des Belgien Magazins, und Frau Rosine de Dijn, Autorin und Journalistin, die neben dem politischen Zusammenspiel eine mehr kulturelle und historische Betrachtung dieser beiden Nationen in den Vordergrund rückten.

In einer kurzen Einführung stellte Dr. Weilemann die Gäste vor und äußerte sich kurz zu der Beziehung Belgien-Deutschland. Belgiens kultureller Reichtum werde häufig unterschätzt. Die politischen Beziehungen seien durchaus gut, aber nichtsdestotrotz relativ oberflächlich.

Botschafter von Butler bezog sich in seiner Rede insbesondere auf die Qualität der politischen Beziehungen. Die positiven Erfahrungen mit den Belgiern nach dem 2. Weltkrieg hätten eine Basis für gute Beziehungen geschaffen. Statt vorwurfsvoll eine Reintegration Deutschland ins internationale System zu behindern, hätten sie sich zukunftsorientiert verhalten und Visionen entworfen, die die Beziehungen zwischen den großen Nachbarstaaten verbessern könnten. Vorurteile seinen den Belgiern fremd. Des weiteren gebe es eine große Übereinstimmung in vielen anderen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Bereichen. Diese fänden Ausdruck u.a. in ähnlichen Vorstellungen über die gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungsstruktur Europas, der Zusammenarbeit in den Euregios, Städtepartnerschaften und vielem mehr. Jedoch gäbe es auch Defizite, die die Beziehungen behinderten. Hier sei besonders ausschlaggebend, daß sowohl für die Bürger, als auch für Journalisten und Politiker Brüssel und Belgien häufig als Herberge der EU und NATO gesehen werde. Dies führe u.a. auch zu oberflächlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Belgien, deren Politiker sich vornehmlich in internationalen und nur selten in bilateralen Verhandlungen und Gesprächen träfen. Auch die größere Distanz zwischen den Hauptstädten seit dem Umzug der Bundesregierung nach Berlin und der nahezu vollständige Abzug belgischer Soldaten aus Deutschland trügen zu einer Verwässerung der Beziehungen bei. Die Beziehungen zu Belgien hätten jedoch nichtsdestotrotz großes Potential und es gäbe Anzeichen für eine weitere Annäherung. Als Beispiel nannte von Butler den Besuch Schröders im belgischen Kabinett im Mai und die gemeinsame Botschaft in Kabul.

In der darauffolgenden Diskussion äußerten sich die „Grenzgänger“ Rosine de Dijn und Marion Schmitz-Reiners zur Identität der Belgier, die sie z.T. der deutschen gegenüberstellten. Besonders die fast 2000 Jahre währende Besetzung Belgiens ließ die Belgier zu Individualisten werden, die eher von der Obrigkeit zurückgezogen lebten und sich bis zum heutigen Zeitpunkt immer sehr vorsichtig äußerten. Dies ließe die Belgier teilweise als ideenarm erscheinen, dieser Eindruck trüge allerdings. Dennoch sei es schwer ein „Profil der Belgier“ zu beschreiben, da die Menschen in den verschiedenen Provinzen sehr unterschiedlich seien. Gemeinsam sei den Belgiern jedoch die große Kompromissbereitschaft, Deutsche z.B. seien streitlustiger und liebten auch kontroverses Diskutieren. Außerdem würden die Deutschen von den Belgiern als eher konservativ angesehen werden. Denke man in Kulturkreisen, rechneten die Belgier Deutschland eher „zum Osten“, wohingegen man sich selbst eher lateinisch definiere.

Im Schlußwort bezog sich Botschafter Butler auf die schnelle und effektive Hilfe der Belgier beim Busunglück in Belgien, das das Vorurteil brach, die belgische Justiz und Polizei sei unorganisiert und langsam. Auch die intensiven Beziehungen im Rahmen von Städtepartnerschaften hätten ihn erst kürzlich positiv überrascht. Die Beziehungen schienen sich also zu verbessern, sowohl auf politsicher, als auch auf regionaler und lokaler Ebene.

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Veranstaltungsort

Europabüro der Konrad-Adenauer-Stiftung, Avenue de L´Yser 11, 1040 Brüssel

Referenten

  • Botschafter Peter VON BUTLER
    • Botschaft der Bundesrepublik Deutschland beim Königreich BelgienMarion SCHMITZ-REINERS
      • Chefredakteurin des Belgien MagazinsundRosine DE DIJN
        • Autorin und Journalistin
          Kontakt

          Dr. Peter R. Weilemann †

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