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Public Governance in the Era of Social Media

Am 8. April organisierte die KAS | Shanghai gemeinsam mit der Shanghai Jiaotong Universität einen Workshop zum Thema „Public Governance in the Era of Social Media“.

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Blogs und Mikroblogs werden von einer wachsenden Zahl von Chinesen nicht länger nur für private Kommunikation genützt. Immer mehr entwickeln sie sich auch zu Plattformen, auf denen ein Austausch über gesellschaftliche und politische Fragestellungen stattfindet. Da dies über die klassischen Medien nur begrenzt möglich ist, kommt den neue Medien eine zunehmend wichtige Rolle zu.

Durch Blogs sind Internetnutzer nicht länger nur Konsumenten von Nachrichten, sondern können selbst Nachrichten verbreiten. Politische Aktionen werden zunehmend über Online-Plattformen angestoßen. Ein bekanntes Beispiel sind die Proteste gegen den Bau einer Chemiefabrik in der nordchinesischen Hafenstadt Dalian im August 2011, die weitgehend über „Weibo“ (das chinesische Pendant zu Twitter) organisiert wurden.

Die chinesische Regierung und die KP nützen ihrerseits diese Medien immer stärker. So analysieren sie die Diskussionen in sozialen Medien, um auf Probleme aufmerksam zu werden. Im Rahmen von E-Governance treten staatliche Stellen verstärkt über neue Medien mit den Bürgern direkt in Kontakt. Die Shanghaier Stadtregierung und untergeordnete Behörden haben elektronische Plattformen für Belange der Bürger eingerichtet. Zunehmend werden Online-Erhebungen zur Zufriedenheit der Bürger mit der lokalen Verwaltung durchgeführt. Auch untereinander vernetzen sich chinesische Politiker verstärkt über Foren, etwa auf Renmin Wang (People’s Net).

Auf der anderen Seite werden diese neuen Kommunikationsplattformen zunehmend stärker bei politisch sensiblen Themen kontrolliert und zensiert.

Informationen in sozialen Medien konkurrieren in den Augen der chinesischen Bevölkerung immer stärker mit offizielle Nachrichten. Damit können die Bürger auf eine deutlich breiteres Spektrum an Informationen und Sichtweise bei der eigenen Meinungsbildung zurückgreifen.

Im Rahmen des Workshops wurden auch der Einfluss der Social Media auf die traditionellen Medien und die Nutzung durch NGOs diskutiert. Das „NGO 2.0-Projekt“ des Massachusetts Institute of Technology (MIT) wurde vorgestellt, in dessen Rahmen NGOs geschult werden, wie Blogs und Mikroblogs genutzt werden können, um auf ihre Arbeit aufmerksam zu machen und Spenden zu sammeln. Für viele kleine Organisationen ist dies eine kostengünstige Möglichkeit, ohne eine aufwendige eigene Website z.B. in Kontakt mit möglichen Sponsoren aus dem Unternehmerbereich zu treten. Mit wachsendem Einfluss der Social Media verändert sich auch die Definition von „Medien“ im Allgemeinen, da Nachrichten zunehmend nicht mehr nur durch Zeitungen, Fernsehen und Radio sondern durch die Gesellschaft insgesamt verbreitet werden. Professioneller Journalismus bleibt aber weiterhin eine wichtige Ergänzung von „Social Media“, da er die Verlässlichkeit der Informationen professionell prüfen und Interpretation von Informationen liefern kann. Dazu muss dessen Unabhängigkeit und damit auch die Glaubwürdigkeit traditioneller Medien deutlich gestärkt werden.

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Veranstaltungsort

Shanghai

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Dr. Peter Hefele

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