Vertrauen in uns selbst
Vortrag
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In der öffentlichen Debatte um Integration, Zuwanderung und die Rolle des Islam erleben wir immer wieder Medienkonjunkturen. Anlässe waren etwa die Anschläge vom 11. September 2001 in den USA, die Hinrichtung des niederländischen Filmemachers Theo van Gogh durch einen islamischen Extremisten im November 2004, die sogenannten „Ehrenmorde“ an Frauen wie der Berliner Türkin Hatun Sürücü im Februar 2005, Krawalle in Nachbarländern (wie in Frankreich im Herbst 2005) oder die Hilferufe von Lehrern in ethnischen Kolonien, wie des Lehrer-Kollegiums der „Rütli-Schule“ in Berlin-Neukölln 2006.
Was fördert, was hemmt Integration? Was kann, was muss von Zuwanderern an Integrationsleistungen erwartet werden? Was müssen die aufnehmende Gesellschaft und der Staat leisten? Welche Erfahrungen mit Integrationskonzepten wie Multikulturalismus und Assimilation etc. gibt es?
Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich der Politikwissenschaftler Stefan Luft seit mehr als 15 Jahren. Nach dem Studium von Geschichte und Politikwissenschaft in München wurde er promoviert. Von 1995 bis 1999 war er Sprecher des Senators für Inneres der Freien Hansestadt Bremen, von 1999 bis 2004 stellvertretender Sprecher des Senats. 2004 wechselte er an die Universität Bremen und habilitierte sich im Jahr 2008 im Fach Politikwissenschaft.
Er veröffentliche mehrere Bücher zu den Themen Migration und Integration, u.a. „Abschied von Multikulti. Wege aus der Integrationskrise“ (2007) und „Staat und Migration. Zur Steuerbarkeit von Zuwanderung und Integration“ (2009). Der Privatdozent gehört u.a. der Enquete-Kommission des Hessischen Landtags „Migration und Integration“ als Ständiger Sachverständiger an.