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Veranstaltungsberichte

14. Regionalkonferenz CB27 über umweltfreundliche Städte in Brasiliens Nordosten

von Marina Caetano, Milton Menezes
Am 23. Februar 2016 fand in Fortaleza die 14. Regionaltagung des Forums CB27 statt, wo sich die Umweltdezernentinnen und -dezernenten der Hauptstädte der brasilianischen Bundesstaaten unter dem Eindruck der Klimakonferenz von Paris zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz in Brasiliens Städten austauschten.

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Das Forum CB27 (Capitais Brasileiras 27) bringt die Umweltdezernentinnen und -dezernenten der Hauptstädte der 26 Bundesstaaten und des Hauptstadtbezirks Brasília zusammen und ermöglicht so einen regelmäßigen Austausch über Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen. Die Mitglieder dieses Dialogforums tauschen sich nicht nur auf dem jährlichen nationalen Treffen aus, sondern behandeln auf Regionaltreffen die besonderen Herausforderungen im Umwelt- und Nachhaltigkeitsbereich ihrer Region. Das 14. Regionaltreffen in Fortaleza versammelte die Umweltdezernentinnen und -dezernenten der Hauptstädte des Nordostens Brasiliens. Inhaltlich stand das Treffen unter dem Eindruck der UN-Weltklimakonferenz (COP21), die im Dezember 2015 in Paris stattfand und erstmals seit dem Kyoto-Protokoll 1997 einen Vertrag mit verbindlichen Zielen zur Bekämpfung des Klimawandels hervorbrachte. Was bedeutet das Klima-Abkommen von Paris aus globaler Perspektive? Wie realistisch sind die festgelegten Ziele?  Und welchen Platz nimmt Brasilien dabei ein? Diese und weitere Fragen diskutierten die Mitglieder von CB27 in Fortaleza.

Zur Bedeutung des Abkommens von Paris hob Prof. Emilio de la Rovere von der Universidade Federal do Rio de Janeiro die hohe Partizipation von Entwicklungsländern und die gemeinsame Verantwortung aller Staaten hervor. Der langfristige Erfolg des Klimaabkommens hänge nun von der erfolgreichen Implementierung der vereinbarten Ziele in den einzelnen Staaten und von einer verlässlichen Finanzierung der Massnahmen ab. Adriano Santhiago de Oliveira, Staatssekretär im brasilianischen Umweltministerium, analysierte das in Paris entstandene Vertragswerk und die nationale Selbstverpflichtung Brasiliens und diskutierte im Anschluss mit Vertreterinnen und Vertretern von ICLEI, WRI, CDP und CI.

Anschliessend tauschten sich die Umweltdezernentinnen und -dezernenten über Best Practice-Beispiele für Nachhaltigkeit und Umweltschutz aus ihren Städten aus: In Fortaleza wird nachhaltige urbane Mobilität durch ein Fahrrad-Leihsystem gefördert, in Rio de Janeiro wird das Metronetz erweitert, und in Salvador werden durch Steuererleichterungen Anreize für nachhaltige Bauvorhaben gesetzt. In den Städten Natal und Teresina steht nachhaltiges Wassermanagement im Vordergrund, sowohl im Bereich der Wasseraufbereitung als auch im Bereich von Stadtplanung unter Hochwassergefahr und flächendeckender Wasserversorgung für die Bevölkerung. Ausserdem beschäftigen sich die Stadtverwaltungen mit Fragen von Abfallentsorgung und -recycling, Sanktionierung von Verstössen gegen Umweltauflagen, Wissensvermittlung für die Bevölkerung und Grünflächen in der Stadt. Im Anschluss besuchten viele Teilnehmende des Regionaltreffens auch die II. Konferenz über Städte und Klimawandel, um sich verstärkt über Strategien für nachhaltige und umweltverträgliche Städte in Brasilien zu informieren.

Das Regionaltreffen der Umweltdezernentinnen und -dezernenten zeigte erneut, dass viele brasilianische Grossstädte vor ähnlichen Herausforderungen stehen, ihre bisherige Struktur sowie ihr zukünftiges Wachstum nachhaltig und umweltfreundlich zu gestalten. Umso wichtiger ist ein regelmässiger Austausch, der nicht nur den Blick hinter die Kulissen anderer Städte ermöglicht, sondern mit der Analyse internationaler Entwicklungen auch internationale Entwicklungen im Blick behält. Die Mitglieder von CB27 hielten wichtige Anhaltspunkte für zukünftige Projekte und gemeinsame Ziele für den Umweltschutz in den Städten von Brasiliens Nordosten in einer gemeinsamen Erklärung fest, die als Diskussionsgrundlage für zukünftige Debatten über die nachhaltige Gestaltung von Brasiliens Städten dienen kann.

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