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Veranstaltungsberichte

2. Deutsch-Indonesischer Strategiedialog

THEMA: MARITIME SICHERHEIT

Der 2017 gemeinsam von der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) und dem Centre for Strategic and International Studies (CSIS) in Jakarta etablierte Deutsch-Indonesische Strategiedialog wurde am 5.-6. November 2018 mit dem 2. Workshop fortgesetzt. Schwerpunktthema der Beiträge und Diskussion war „Maritime Sicherheit“.

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Die Beziehungen zwischen Deutschland und Indonesien blicken auf eine sechzigjährige erfolgreiche Kooperation zurück. Beide Länder spielen in ihren Regionen – Deutschland in Europa/EU und Indonesien in Südostasien/ASEAN – eine Schlüsselrolle.

Das jüngste Kapitel in den bilateralen Beziehungen wurde mit der „Indonesia-Germany joint Declaration for a Comprehensive Partnership: Shaping Globalisation and Sharing Responsibility“ eröffnet. Die sogenannte „Jakarta Declaration“ wurde im Juli 2012 während des Besuchs von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Indonesien unterzeichnet.

Im Juni 2017 wurde von beiden Ländern ein Memorandum of Understandig (MoU) über maritime Kooperation unterzeichnet. Damit sollen gemeinsame Projekte in den Bereichen maritime strategische Kooperation, maritime Sicherheit, Investitionen in Infrastruktur wie Werften und Schiffbau, Forschung und Entwicklung sowie Ausbildung gefördert werden.

Indonesien ist der größte Inselstaat der Welt. Die über 17 000 indonesischen Inseln haben eine Küstenlänge von über 54.000 Kilometern, die zweitlängste Küste nach Kanada. Fast 70 Prozent des Gesamtterritoriums von Indonesien sind Seegebiete.

Vor diesem Hintergrund ist klar, das maritime Sicherheit und maritime Entwicklung zu den Prioritäten der Regierungspolitik Indonesiens gehören.

Staatspräsident Joko Widodo (genannt Jokowi) hat während des East Asia Summits 2014 seine Vision für Indonesien als „Globale Maritime Achse“ vorgestellt. Mit der Entwicklung einer umfassenden maritimen Strategie sollen die vielfältigen Herausforderungen und Probleme Indonesiens sowohl im Inneren als auch auf regionaler und globaler Ebene erfasst und mit Hilfe eines konsistenten Transformations- und Modernisierungsprogramms angegangen werden.

Auch für Deutschland, der größten Volkswirtschaft in der Europäischen Union und viertgrößten Wirtschaft der Welt, spielen die Sicherheit der Handelswege und Förderung der regionalen Wirtschaftskooperation eine wichtige Rolle. Indonesien, mit den strategisch wichtigen Meerengen von Malakka, Sunda und Lombok, durch die der Großteil der Handelsgüter zwischen Europa und Ost- sowie Südostasien verschifft wird, ist deshalb für Deutschland und die EU ein prioritärer Partner für den Schutz und die Sicherung der freien Handelswege.

Ziel des 2. Deutsch-Indonesischen Strategiedialogs war es, die gemeinsamen Interessen und mögliche Bereiche für Kooperation und Koordination im Bereich der maritimen Sicherheit zu erörtern und zu diskutieren.

Die zweitägige Veranstaltung wurde mit einem geschlossenen Workshop am 5. November eröffnet, an dem 35 Experten (Regierungsvertreter, Militär- und Sicherheitsexperten, Akademiker) aus beiden Ländern teilnahmen. Am 6. November wurde die Veranstaltung einem größeren Kreis von indonesischen und internationalen Teilnehmern zugängig gemacht.

Der geschlossene Workshop am 5.11. befasste sich mit den Themen „Maritime Security Cooperation“, und „Continental and Archipelagic States: Experiences in Developing Sea Power“. Der vertrauliche Rahmen ermöglichte es den Teilnehmern, einen offenen und detaillierten Meinungs- und Informationsaustausch zu führen und die einzelnen Punkte ausführlich zu diskutieren. Dabei wurden vielfältige Ansatzpunkte für eine Zusammenarbeit sowohl in Deutschland als auch der EU herausgestellt, insbesondere in Bezug auf die Umsetzung der weitgespannten Ziele des Projekts „Indonesia Global Maritime Fulcrum“.

Der öffentliche Workshop am 6.11. wurde mit einer Key Note Speach vom Gouverneur des National Resilience Institute der Republik Indonesien, Generalleutnant a. D. Agus Widjojo, eröffnet. In den anschließenden vier Diskussionsrunden wurden die Themen „Rules-Based Approach to Maritime Security“, „The Nexus between Technological Innovation, Cyber Security and Maritime Security“, “South China Sea – Challenges and Opportunities” und “Responding to Maritime Security Challenges – The Need for Closer Cooperation” aufgegriffen und erörtert.

Die in den Vorträgen und Diskussionen mehrfach erwähnten Bereiche vertiefter Anstrengungen Deutschlands und Indonesiens, sei es in Fragen technologischer Weiterentwicklungen, konkreten Forschungsprojekten oder der Praxis im Meistern z. B. der Bedro-hungen durch Piraterie, transnationalen Terrorismus, können durch beide Veranstalter als Beispiele für mögliche Kooperationen an die jeweiligen nationalen Regierungen her-angetragen werden. Dazu zählen auch vielfältige Maßnahmen, die für den Schutz des „marine Environment“ sowohl Indonesien als auch die EU und ihre Mitgliedsstaaten in Angriff nehmen müssen.

Am Beispiel der Herausforderungen in der maritimen Domäne wurde mehrfach unterstrichen, dass es sinnvoll sei, in allen Themen der Vereinten Nationen, die den UNSC erreichen werden, möglichst abgestimmt zusammenzuwirken, da beide Staaten von 2019-2020 nichtständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat sein werden.

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Über diese Reihe

Die Konrad-Adenauer-Stiftung, ihre Bildungsforen und Auslandsbüros bieten jährlich mehrere tausend Veranstaltungen zu wechselnden Themen an. Über ausgewählte Konferenzen, Events, Symposien etc. berichten wir aktuell und exklusiv für Sie unter www.kas.de. Hier finden Sie neben einer inhaltlichen Zusammenfassung auch Zusatzmaterialien wie Bilder, Redemanuskripte, Videos oder Audiomitschnitte.

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