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Veranstaltungsberichte

Balanceakt von Polizistinnen zwischen Redefreiheit und sozialer Ordnung

KAS und Burj Babel veranstalten Workshops für Polizistinnen und Journalisten zu Redefreiheit und sozialer Ordnung bei Demonstrationen

Im Zuge der Demokratieförderung und der Bemühungen um mehr Inklusivität, begann der irakische Staat im Jahr 2003 Frauen in offizielle Organe, einschließlich der Sicherheitskräfte, einzubinden. Insbesondere hat das irakische Innenministerium ein Trainingscenter für Frauen etabliert, das Workshops für Mitarbeiterinnen organisiert, um deren Fähigkeiten weiter zu fördern. Trotzdem erhielten Frauen bei den Sicherheitskräften bislang kein Training zum richtigen Verhalten während Demonstrationen oder Massenansammlungen, was aber zentral wäre für ihre beruflichen Pflichten – besonders angesichts der Proteste in Basra im Sommer 2018.

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Das Auslandsbüro Syrien/Irak der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) und Burj Babel haben daher im Mai 2018 für jeweils 20 bis 35 Teilnehmer acht Workshops zur Redefreiheit und der sozialen Ordnung in Bagdad veranstaltet. Die Workshops sollten Polizistinnen und Journalisten dabei unterstützen, die richtige Balance zwischen Redefreiheit und der Wahrung der Ordnung zu halten, besonders bei Demonstrationen. Die Workshops basierten auf Material von der UNESCO, das unter anderem das Völkerrecht und die völkerrechtliche Konvention thematisiert. Bekannte Journalisten wurden ausgewählt, um an den Workshops teilzunehmen, da sie nicht nur fähig sein müssen, während Demonstrationen unangemessene Polizeiaktionen zu erkennen und zu melden, sondern auch beurteilen sollen, wann die Grenzen der Redefreiheit überschritten sind.

Durch das Training wurden die Polizistinnen und die Journalisten besonders konkreten Situationen ausgesetzt, um sicherzustellen, dass sie bereit sind, mit dem Fall umzugehen, sollte er ihnen in ähnlicher Weise im Arbeitsleben widerfahren. Obwohl das Innenministerium die Workshops unter ihren Arbeitnehmerinnen beworben hat, konnten viele von ihnen nicht anwesend sein, da sie aufgrund unerwarteter sozio- und sicherheitspolitischer Entwicklungen außerhalb Bagdads eingesetzt wurden. Die Teilnehmer zeigten jedoch eine starke Bereitschaft, ihr erlangtes Wissen an die Kolleginnen weiterzugeben, die die Workshops nicht besuchen konnten. Das Projekt bot den Polizistinnen nicht nur Raum, von den präsentierten Materialien zu profitieren, sondern darüber hinaus ihre Sorgen und Herausforderungen der täglichen Arbeit mit anderen zu teilen. Die Teilnahme von Journalisten machte außerdem einen Austausch von Perspektiven und Sichtweisen auf die jeweils eigene Arbeit möglich, was das Verständnis und die Akzeptanz für die andere Seite vergrößerte.

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Maha Haddad

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Projektkoordinatorin und –controllerin

Maha.haddad@kas.de 961 1 388 061/62 +961 1 388 064

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Über diese Reihe

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