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Buchpräsentation "La Fuerza de la Innovación y el Emprendimiento"

Es probable que Latinoamérica se suba al carro de las sociedades del conocimiento?

Am Montag, den 19. Juni, stellte das Regionalprogramm SOPLA sein Buch "La Fuerza de la Innovación y el Emprendimiento: ¿Es probable que Latinoamérica se suba al carro de las sociedades del conocimiento?" in Lima vor. Im Kontext der jeweiligen Situation der Länder stellten die Referenten dabei Chancen und Herausforderungen für Innovation und Unternehmertum in Peru, Bolivien und Uruguay einander gegenüber.

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Die Befreiung aus der Rohstoffexportabhängigkeit durch den Aufbau wissensbasierter Wertschöpfung ist das Ziel. Mit dieser Feststellung eröffnete Gunter Rieck, Leiter des Regionalprogramms, am Montagabend die Diskussionsrunden rund um unsere neue Publikation zu Innovation und Unternehmertum in Lateinamerika. Experten für die regionalen Voraussetzungen in den Ländern Peru, Bolivien und Uruguay erklärten im weiteren Verlauf des Abends, welche Herausforderungen ihre jeweiligen Länder zu meistern haben, um die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Unternehmenssektoren sicherzustellen.

 

So stellte Rodrigo Eyzaguirre vom Instituto Peruano de Economía heraus, dass Peru insbesondere von einer Stärkung des physischen und des Humankapitals in der Produktion abhänge. Die Volkswirtschaft müsse in fachliche Ausbildungsmaßnahmen investieren, ehe der vor allem kleine Firmen treffende Mangel an qualifizierten Arbeitskräften behoben werden könne. Es bestehe ein klarer Zusammenhang zwischen Betriebsgröße und Innovationskraft in Peru. Ein fragmentiertes Förderungssystem und damit einhergehende, im Vergleich niedrige Ausgaben für Forschung und Entwicklung würden die peruanische Ökonomie ausbremsen. Gezielte Förderung scheitere zudem an einer unzulänglichen Informationslage – gerade über die Tätigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen.

 

Viele Motive, die die Lage Perus kennzeichnen, fänden sich auch in den Profilen Boliviens und Uruguays, so Henry Oporto, Ökonom bei der Milenio-Stiftung und Diego Karsaclián von der Katholischen Universität Uruguay. Oporto betonte als spezifische Innovationshemmnisse Boliviens dessen Abhängigkeit von Gas- und Erzexporten sowie die im Regionalvergleich verbesserungsbedürftige Institutionenqualität. Zudem würden hohe Unternehmenssteuern die Gründungsaktivität im Land bremsen und die Profitabilität bestehender Unternehmen reduzieren. Die überaus hohe Quote an staatlichen Investitionen verdränge privates Engagement, ohne dabei dessen Innovationspotenzial ersetzen zu können.

 

Karsaclián wies mit Blick auf den Fall Uruguays insbesondere auf Schwierigkeiten bei der Finanzierung unternehmerischer Tätigkeit hin. Risikokapitalbeschaffung und übrige Formen der Finanzierung junger Unternehmen seien sehr eingeschränkt. Das Land könne in Zukunft aber von einer relativ robusten Infrastruktur und Institutionenqualität profitieren.

 

Den Länderprofilen gemeinsam ist entsprechend der gleichlautenden Kommentare der Referenten ein jeweils zu großer informeller Sektor auf dem Arbeitsmarkt. Alle Volkswirtschaften verließen sich nach wie vor auf arbeitsintensive Niedriglohnproduktion.

 

Wohin müssen sich die Länder der Region auf der Suche nach einer nachhaltigen, unternehmerischen Tätigkeit orientieren? Dieser Frage ging in ihrem Kommentar Dr. Mara Seminario, frühere Vizeministerin für Tourismus in Peru und Leiterin der Romero-Stiftung, nach. Sie betonte, dass die Stärke der vorgestellten Publikation in der Berücksichtigung individueller Aspekte liege und stellte ihre Sicht auf erfolgreiches Unternehmertum in Lateinamerika und insbesondere in Peru vor. Der allgegenwärtigen Vermutung, dass das Gras des Nachbarn immer etwas grüner sei, müssten – wie im Buch geschehen – Fakten gegenübergestellt werden.

 

Seminario betonte, dass die Erwartungen an Lateinamerikanische Unternehmenssektoren realistisch bleiben müssten. Es handele sich in aller Regel um Sektoren, in denen zwar die unternehmerische Tätigkeit aus reiner Notwendigkeit durch eine Wahrnehmung von Gelegenheiten abgelöst werde – Unternehmer also bereits strategisch ihre Chancen auf ungesättigten Märkten wahrnehmen würden. Jedoch sei etwa Peru noch nicht so weit, jenes innovations- und wagnisorientierte Unternehmertum hervorzubringen, in dessen Umfeld Namen wie Jobs, Gates oder Zuckerberg groß wurden. Die Voraussetzungen dafür müssten, so Seminario, jetzt geschaffen werden. Dabei müssten die beteiligten Bereiche zusammenarbeiten. Die auf abhängige Beschäftigung ausgerichtete Universitätsausbildung brauche eine engere Zusammenarbeit mit dem Unternehmenssektor, um auf dessen Bedarfe eingehen zu können. Lösungsvorschläge für die Entwicklung einer wettbewerbsfähigen Industrie müssten an politische Entscheidungsträger bei jeder möglichen Gelegenheit herangetragen werden.

 

Die Referenten unterstrichen mit ihren Beiträgen die Wichtigkeit der Entwicklung und Vertretung politischer Ideen zur Stärkung innovativen Unternehmertums, was auch der Leiter der KAS in Peru, Sebastian Grundberger in seinem Schlusswort unterstrich. Sie machten einmal mehr deutlich, welch unersetzliche Rolle ein robuster Unternehmenssektor in der Sozialen Marktwirtschaft spielt.

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Gunter Rieck Moncayo

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