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Veranstaltungsberichte

WAPOR Lateinamerika-Kongress 2018

Letzte Woche, vom 17. bis 19. Oktober, fand in Colonia del Sacramento der 8. WAPOR-Lateinamerika-Kongress statt, der von der Konrad-Adenauer-Stiftung unterstützt wurde. Diesmal war das zentrale Thema "Öffentliche Meinung und Demokratie".

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Während des Kongresses gab es drei Plenarsitzungen und zahlreiche spezielle Panels, die sich mit verschiedenen Themen befassten. In der Eröffnungsplenarsitzung hielt Ignacio Zuasnabar die Begrüßungsrede und dankte der KAS für ihre Unterstützung und hob hervor, dass der erste WAPOR-Lateinamerika-Kongress 2007 ebenfalls in Köln stattfand. Maria Braun, ehemalige Präsidentin von WAPOR Lateinamerika, sprach ebenfalls ein Grußwort. Sie betonte, dass der Kongress eine Teamleistung sei und dass Veranstaltungen wie diese zum Lateinamerikanischen Journal der öffentlichen Meinung beitrügen, weshalb es sehr wichtig sei, sie weiterhin durchzuführen.

Ángel Arellano von der KAS begrüßte die Anwesenden und stellte das Buch Dreißig Jahre öffentliche Meinung in Uruguay vor, das von Ignacio Zuasnabar mit Unterstützung der Adenauer-Stiftung verfasst wurde, sowie das Buch Florecer lejos de casa: testimonios de la diáspora venezolana, für das er als Koordinator fungierte.

Plenarsitzung 17.10

Im ersten Panel, das aus Robert Y. Shapiro, Columbia University, Sir Robert Worcester, Gründer von MORI, und Marita Carballo, Vizepräsidentin von WAPOR, diskutierten verschiedene Themen im Zusammenhang mit der öffentlichen Meinung weltweit.
Robert Shapiro nennt die Faktoren, die die öffentliche Meinung beeinflussen, sowie die Mechanismen, auf die Politiker reagieren.

Robert Worcester wies dann darauf hin, dass die öffentliche Meinung in einer Demokratie wichtig ist, weil sie als Schutz vor Tyrannei dient. Die Demokratie bleibt bestehen, wenn die Stimmen des Volkes in bestimmten Situationen gehört werden, und darüber hinaus, wenn das Volk die Freiheit hat, sich zu äußern.
Worcester erklärte, dass diejenigen, die sich mit der öffentlichen Meinung beschäftigen, Wahrnehmungen und nicht Faktoren messen. Sie messen die Haltungen, Meinungen und Werte der Menschen. Dies sind einige der wichtigsten Eigenschaften, die Menschen haben. Der MORI-Gründer betonte auch die Kunst, die richtigen Fragen zu stellen, um die gewünschten Informationen zu erhalten.

Marita Carballo betonte, dass es immer mehr Informationen gebe und dass die öffentliche Meinung eine Brücke zwischen Bürgern und Regierungen sei. Sie sagte auch, dass die Korruption zu einem der größten Hindernisse geworden ist, mit denen die Lateinamerikaner im Kampf um die Demokratie konfrontiert sind. Die Transparenz der Wahlen ist ein weiterer wichtiger Faktor, der verteidigt werden muss.

Am Ende der Plenarsitzung stellten die Teilnehmer Fragen an die Referenten.

Plenarsitzung 18.10

Die letzte Plenarsitzung fand am Donnerstagnachmittag (18.10.) statt. Manfred Steffen, Mitglied des Redaktionsbeirats der Zeitschrift Diálogo Político, leitete die Plenarsitzung ein. Er sprach über das Projekt Diálogo Político, das im Rahmen des Stiftungsprogramms "Politische Parteien und Demokratie in Lateinamerika" durchgeführt wird.

Manfred Steffen sprach über die Ziele des Magazins, wie die Entwicklung des regionalen Publikums, die Verbreitung der demokratischen Werte der KAS oder die Förderung der politischen Debatte. Er forderte die Teilnehmer auch auf, für Diálogo Político zu schreiben, da die Redaktion immer versucht, Autoren aus verschiedenen spanischsprachigen Ländern zu gewinnen.
Er informierte auch über den Newsletter der Zeitschrift, der einmal pro Woche erscheint.  

Der Redner las einen Absatz aus einer der Ausgaben von Diálogo Político vor, der zusammenfasst, was als Hauptziel der Zeitschrift verstanden wird, nämlich die Bekämpfung der Politikverdrossenheit: "Man kann nicht von Staatsbürgerschaft als einer abstrakten Entität sprechen, sondern die Bürger müssen auch über eine politische Kultur verfügen, die sie dazu bringt, die Apathie zu durchbrechen, um sich in den Räumen zu treffen, von denen aus sie Einfluss nehmen können".

Schließlich berichtete der Herausgeber von Diálogo Político über die neue Ausgabe des Magazins, die Ende 2018 erscheinen und Big Data zum Hauptthema haben wird.

Das Podium bestand aus Yuritzi Mendizábal von der mexikanischen Zeitung El Financiero, Luis Maturén von Datos Venezuela, Rosendo Fraga vom Centro de Estudios Nueva Mayoría in Argentinien und Carlos Huneeus von der Universität von Chile.

Das zentrale Thema, das von den Diskussionsteilnehmern erörtert wurde, waren die Wahlen in Lateinamerika. Sie verglichen Daten und Ländersituationen und betonten auch die Bedeutung der Geopolitik. Damit unterstrichen die Redner die Tatsache, dass das, was in einem Land geschieht, den Rest der Länder in der Region beeinflusst. In der Politik sind die Faktoren miteinander verknüpft, und kein Land ist isoliert. Deshalb sind regionale Wahlen immer mit den Geschehnissen auf globaler Ebene verknüpft.

Schließlich wurde die Bedeutung eines Mehrparteiensystems für die Aufrechterhaltung einer stabilen und starken Demokratie betont.

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Über diese Reihe

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