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Die Integration von Einwanderern in die MERCOSUR-Länder

Die Migrationsgesetze Uruguays versprechen Einwanderern besonders gute Voraussetzungen für eine gelungene Integration. Die KAS Montevideo hat ein Team der Universität Comillas unterstützt, das nun einen interessanten Bericht über den Migrant Integration Policy Index (MIPEX) vorgestellt hat.

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Wir leben in einer Zeit, in der das Phänomen der Migration auf den Titelseiten der Zeitungen auf der ganzen Welt zu finden ist. Es gibt viele Debatten darüber, wie die Politik steuern sollte, um Neuankömmlinge in die Gesellschaft eines Landes zu integrieren. Trotz der noch jungen politikwissenschaftlichen Forschung in diesem Themenbereich können Migrationsbewegungen seit den Anfängen der Zivilisation nachgewiesen werden. Sie haben die Geschichte und die Zukunft vieler Gesellschaften entscheidend geprägt. Die Art und Weise, wie Aufnahmeländer und Gemeinden die Integration fördern, ist hierbei entscheidend. Die erfolgreiche Einbindung von Migranten in die verschiedenen Dimensionen des gesellschaftlichen Lebens hängt stark von den politischen Antworten eines jeden Landes ab. Demzufolge ist einer der Hauptschwerpunkte der Forschung die Analyse und der Vergleich der Migrationspolitik verschiedener Staaten.

Der Migrant Integration Policy Index (MIPEX) ist ein Indikator, der die Entwicklung der Integrationspolitik von Staaten vergleicht. Sowohl die Länder der Europäischen Union, traditionelle Einwanderungsgesellschaften wie Kanada, Australien oder Neuseeland als auch neuere Migrationsziele wie Südkorea, Japan und die Türkei werden auf wissenschaftlicher und empirischer Basis miteinander verglichen. Der Index hat bereits vier Entwicklungsstufen durchlaufen und ist Teil eines offenen Forschungsprojekts. Er befindet sich in einem permanenten Transformationsprozess und untersteht der Leitung der CIDOB Foundation und der Migration Policy Group.

Derzeit vereint er Daten von 38 Ländern. Diese umfassen insgesamt 167 Indikatoren, die die verschiedenen Dimensionen des öffentlichen Lebens wiederspiegeln (z.B. Mobilität auf dem Arbeitsmarkt, Bildung, politische Partizipation, Zugang zur Staatsangehörigkeit, Familienzusammenführung, Gesundheit, Daueraufenthalt und Schutz vor Diskriminierung). Auf Basis der Indikatoren soll die politische Realität der Integrationsprozesse verglichen werden.

Das Team der Universität von Comillas stellte mithilfe der KAS Montevideo die Ergebnisse eines aktuellen Forschungsprojekts vor. Dieses zielt darauf ab, den methodischen Rahmen des MIPEX zu analysieren, um Verbesserungen und Anpassungen vorzuschlagen. Langfristig soll es möglich werden, auch die lateinamerikanischen Länder in den Index zu integrieren.

Mithilfe sinnvoller Verbesserungsvorschläge wurde ein erster Antrag gestellt, der darauf abzielt, den MIPEX-Index auf die vier Gründungsmitglieder des MERCOSUR (Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay) zu übertragen. Es handelt sich um die erste Anwendung dieser Methodologie auf Lateinamerika. Anhand des Projekts sollen weitere Anpassungen realisiert werden, die für eine Anwendung des Index auf den kompletten Kontinent nötig sind.

Der Bericht kann kostenlos heruntergeladen werden.

www.proyectoidiem.com


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Kontakt

Dr. Ángel Arellano

Angel Arellano

Projektkoordinator – Diálogo Político

angel.arellano@kas.de +598 2902 0943 ext 101

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