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Veranstaltungsberichte

Durchblick behalten im Kommunikationsdschungel

von David Brähler

Lancierung Diplomkurs Politische Kommunikation von Universität von Montevideo und KAS

Politische Akteure müssen heute unendlich viele Aspekte beachten, um erfolgreich kommunizieren zu können. Um professionelles Personal in Lateinamerika auf diese Aufgaben vorzubereiten, bietet das Regionalprogramm Politische Parteien und Demokratie der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. in Kooperation mit der Universität von Montevideo einen dreimonatigen Diplomkurs an, der mit einem Vortrag des Kommunikationsexperten Daniel Supervielle in den Räumen der Universität lanciert wurde.

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Für mehr Informationen zum Diplomkurs (Spanisch), klicken Sie bitte hier

Supervielle, Dozent der Universität und vielfach gefragter Experte der KAS, bedankte sich zu Beginn bei beiden Institutionen für die großartige Initiative. „Diálogo Político, die Kommunikationsplattform der KAS etwa, ist ein wichtiger Kanal für Politiker und Denker, die in ihren Ländern keine Stimme haben. Die Konrad-Adenauer-Stiftung fördert auf diese Weise im ganzen Kontinent eine entscheidende Debatte über Demokratie, Freiheit und Rechtstaat“, bemerkte der Dozent zur Begrüßung.

„Anfang der 2000er Jahre funktionierte politische Kommunikation wie ein Orchester. Der Dirigent war allmächtig und entschied, was, wann und wie kommuniziert wurde“, erklärte Supervielle. "Heute bewegt sich das ‚Orchester‘, das heißt die Kommunikation, selbst. Zwar ist sie wesentlich chaotischer, aber freier, und ein Dirigent ist überflüssig“, so der Dozent. Erst langsam habe sich in den vergangenen Jahren eine minimale Regulierung der offenen Kommunikation, besonders der sozialen Netzwerke, ergeben.

„Dabei nahm jedoch die Bedeutung des Publikums und der verschiedenen Zuhörergruppen um ein Vielfaches zu, da nun ja jeder reproduziert und kommentiert“, so der Kommunikationsexperte. Früher hätten Regierungseinrichtungen und Unternehmen ihre Türen vor Journalisten geschlossen gehalten. Heute brächten sie selbst ihre Informationen auf den Markt, um wahrgenommen zu werden und zu kommunizieren. „Heute übernimmt das Publikum eine Protagonistenrolle und gibt Themen und Akteuren Aufmerksamkeit, die früher, durch den journalistischen Filter fielen“, erklärte Supervielle. Auf diese Weise stünden etwa dramatische Ereignisse wie terroristische Anschläge neben Katzen- und Pandavideos. „Angesichts von verunsichernden Nachrichten über trolls, bots oder Algorithmen, herrschen bei vielen Menschen Gefühle der Konfusion und Kontamination im Blick auf die Medien vor“, analysierte der Experte. Als Folge erlebe die Menschheit einen Moment, in dem viele Grenzen infrage stünden: geografische, technologische, kommunikative. Mit unbegrenzten audiovisuellen Möglichkeiten stünde besonders in der Kommunikation der politischen Manipulation Tür und Tor offen.

Auf diesem Hintergrund sei klar, dass Politiker und Parteien, die sich erfolgreich behaupten wollten, vor allem eine klare Strategie bräuchten. „Informieren reicht nicht; Politiker müssen sich mit ihrem Publikum unterhalten und einen Dialog beginnen“, bemerkte Supervielle. Jeder öffentliche Akteur müsse ethische Standards einhalten und dürfe sich nicht korrumpieren lassen. Die Freiheit objektiver Information stehe immer mehr auf dem Spiel und müsse von ehrlichen Akteuren geschützt werden. „Dies ist insbesondere auch die Aufgabe von Pressesprechern oder Kommunikationsverantwortlichen, die im Umfeld von Politikern und Parteien arbeiteten“, forderte der Dozent.

„Genau dazu dient unser neuer Diplomkurs in politischer Kommunikation, für den wir heute die Anmeldung öffnen“, erklärte Patricia Schröder der Fakultät für Kommunikationswissenschaften der Universität von Montevideo. „Gemeinsam mit der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. lancieren wir heute dieses neue Bildungsangebot, um jungen Berufstätigen die Chance zu geben, ihr Wissen und Können in politischer Kommunikation weiter zu entwicklen“, so die Dozentin. Gemeinsam mit dem Dozentennetzwerk der Universität und politischen Beratern der Stiftung, ergebe sich für den sechsmonatigen, virtuellen und präsentiellen Kurs ein hochkarätiges Dozententeam. Mit den neuen Werkzeugen könnten die Absolventen als Kommunikationsberater, Pressesprecher oder Wahlkampfverantwortliche durch die Stärkung von Parteien ihren Beitrag zu einer besseren Demokratiequalität in Lateinamerika leisten, schloss Schröder den Vormittag.

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