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Veranstaltungsberichte

Förderung der Jugend aus Flüchtlings- und Aufnahmegemeinden im Libanon in den Bereichen Good Governance und Menschenrechte

Nach dem Ausbruch des syrischen Bürgerkriegs im Jahr 2011 flohen Hunderttausende Syrer in den Nachbarstaat Libanon. Um den wachsenden Spannungen zwischen den libanesischen Aufnahmegemeinden und den syrischen Flüchtlingsgemeinden entgegenzuwirken, konzipierte das Syrien/Irak-Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) in Zusammenarbeit mit Advanced Democracy for Sustainable Peace (AD 4 Peace) eine Reihe von Workshops, die darauf abzielten, den sozialen Zusammenhalt zwischen der libanesischen und syrischen Jugend durch Förderung von Demokratie, Menschenrechten und aktiver Bürgerschaft zu stärken und gleichzeitig einen Peer-to-Peer- und Freiwilligenansatz verfolgten.

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Allein im Libanon erreichte die Zahl der registrierten syrischen Flüchtlinge über 1,5 Millionen, hinzu kommen außerdem nicht registrierte Flüchtlinge und im Libanon geborene syrische Kinder. Damit machen syrische Flüchtlinge etwa ein Drittel der Bevölkerung des Landes aus und bilden dadurch die höchste Anzahl an Flüchtlingen pro Einwohner der Welt. Auf der einen Seite kämpfen die Aufnahmegemeinschaften mit der Befriedigung der Grundbedürfnisse der Flüchtlinge, sehen sich aber auch mit wachsenden, sich verschlechternden innergemeinschaftlichen sozialen Spannungen aufgrund der prekären Lage konfrontiert. Auf der anderen Seite leiden die syrischen Flüchtlinge unter im Libanon weit verbreiteten Vorurteilen, Diskriminierung, Ausbeutung und Gewalt, wenngleich sie von libanesischen Familien, NGOs und Gemeinden aufgenommen und unterstützt werden.

Der Aufbau sozialer Bindungen und Beziehungen zwischen den Jugendlichen beider Seiten ist für die Friedensförderung und die Sicherung eines nachhaltigen Friedens von wesentlicher Bedeutung. Zu diesem Zweck veranstalteten KAS und AD 4 Peace eine Reihe von acht Workshops für 21 junge syrische und libanesische Menschen mit unterschiedlichem Bildungshintergrund und von unterschiedlicher sozialer Herkunft, die darauf abzielten, ihre Kompetenzen hinsichtlich der Prinzipien von Good Governance und für Lobbyarbeit im Bereich Menschenrechte aufzubauen. Ein weiterer Schwerpunkt wurde auf die Bedeutung von Advocacy-Kampagnen und deren Einfluss auf politische und soziale Anliegen gelegt. In den ersten drei Workshops wurden die Führungs- und Kommunikationsfähigkeiten der Jugendlichen sowie ihre Fähigkeiten für effektiven Teamarbeit entwickelt. Aufbauend auf diesen Fähigkeiten führte sie der vierte Workshop in die Themen Menschenrechte, Kinderrechte, Frauenrechte und Flüchtlingsrechte ein. Die letzten vier Workshops konzentrierten sich auf die Leitung von Advocacy-Kampagnen sowie auf die Konzepte Good Governance, Bürgerrechte, Demokratie und Wahlsysteme. Insgesamt befähigte dieses Projekt die libanesische und syrische Jugend nicht nur Lobbykampagnen in ihren Gemeinden zu leiten und durchzuführen, und damit gleichzeitig ein Verantwortungsbewusstsein für soziale Fragen zu entwickeln, sondern lehrte sie zudem gegenseitige Toleranz und Akzeptanz des Anderen, wodurch der soziale Zusammenhalt zwischen den Flüchtlings- und Aufnahmegemeinschaften gestärkt wurde.

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Kontakt

Jessy Daccache

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Bereitgestellt von

Auslandsbüro Irak

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Über diese Reihe

Die Konrad-Adenauer-Stiftung, ihre Bildungsforen und Auslandsbüros bieten jährlich mehrere tausend Veranstaltungen zu wechselnden Themen an. Über ausgewählte Konferenzen, Events, Symposien etc. berichten wir aktuell und exklusiv für Sie unter www.kas.de. Hier finden Sie neben einer inhaltlichen Zusammenfassung auch Zusatzmaterialien wie Bilder, Redemanuskripte, Videos oder Audiomitschnitte.