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Erste NIAS-KAS Vorlesung zum Thema Frieden

von Philipp Huchel

"Frieden erhalten: Regionale Erfahrungen"

Am 9. Juli 2018 veranstalteten das National Institute of Advanced Studies (NIAS) und das Auslandsbüro Indien der Konrad-Adenauer-Stiftung die erste Vorlesung zum Thema "Frieden erhalten: Regionale Erfahrungen" im Rahmen der NIAS-KAS Vortragsreihe zum Thema Frieden im Stella Maris College in Chennai.

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In seinen einführenden Worten ging Prof. Suba D. Chandran, Dekan der School of Conflict and Security Studies am NIAS, auf das Konzept der NIAS-KAS Vorlesungen zum Frieden ein. Jede Vorlesung soll sich dabei einem speziellen Thema widmen, welche von zwei Experten kommentiert wird, und an unterschiedlichen Orten in Indien stattfinden.

Bei der ersten Vorlesung beschäftigten sich unter der Moderation von Major General Dipankar Banerjee, Mitglied im Vorstand des Forum for Strategic Initiatives (FSI), Prof. P. Sahadevan, Professor am Centre for South Asian Studies an der Jawaharlal Nehru University, basierend auf regionalen Erfahrungen in Südasien und Dr. Christian Wagner, Senior Fellow der Stiftung Wissenschaft und Politik, aus europäischer Perspektive mit der Frage, wie Frieden nachhaltig geschaffen werden kann.

Prof. Sahadevan machte bei seinen Ausführungen mehrere Trends in Südasien aus. So gebe es einen starken Militarismus als Ansatz und Strategie bei der Schaffung von Frieden, das also das Militär immer stärker Einfluss auf Friedensprozesse nimmt. Gleichzeitig würde die Bedrohung der Souveränität der Staaten abnehmen und es sei eine Rhetorik der Versöhnung zu beobachten. Gleichzeitig würde jedoch eine ganze Reihe von Problemen bei Konflikten und bei der Schaffung von Frieden nicht beachtet werden. So werde Konflikt nach wie vor nicht als Governance-Problem wahrgenommen und das Governance ein wichtiger Faktor bei der Schaffung von Frieden spiele. Außerdem würde auf staatlicher Seite nicht ausreichend beachtet, dass staatliche Zwangsmaßnahmen nur vorsichtig und gerecht eingesetzt werden sollten. Auf nichtstaatlicher Seite hingegen sei noch nicht die Erkenntnis gereift, dass Terrorismus als Strategie zur Lösung von Konflikten immer fehlschlägt und meist das Gegenteil erreicht.

Dr. Wagner widmete sich dem europäischen Einigungsprozess, welcher mit der ursprünglichen Idee begann, einen nachhaltigen Frieden zwischen den Ländern Europas nach den Verheerungen des Zweiten Weltkriegs zu bringen und einen weiteren Konflikt zu verhindern. Mit der Schaffung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) wurde die für einen Krieg notwendigen Ressourcen Kohle und Stahl unter eine gemeinsame Kontrolle der damaligen Mitgliedsstaaten - Belgien, die Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande, gestellt. Weitere Verträge sowie die Aufnahme weiterer Staaten hätten dafür gesorgt, dass durch die weitere Integration das Potenzial eines Konflikts zwischen den Ländern fast gänzlich beseitigt wurde und somit ein nachhaltiger Frieden geschaffen wurde. Die Europäische Union sei damit ein Beispiel wie durch Integration ein nachhaltiger Frieden erreicht werden kann.

Philipp Huchel, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Auslandsbüro Indien der Konrad-Adenauer-Stiftung, dankte in seinen Abschlussworten den beiden Rednern und wies auf die hohe Bedeutung hin, die regionale Integration für einen nachhaltigen Frieden spielen kann. Er hob hervor, dass angesichts zunehmender Krisen in der Welt, die Frage wie ein nachhaltiger Frieden erreicht werden kann, nach wie vor und auch in Zukunft von hoher Relevanz sei.

Die NIAS-KAS Vortragsreihe zum Thema Frieden ist Teil der von KAS und NIAS neu gestarteten International Peace Research Initiative (IPRI). Mit der International Peace Research Initiative (IPRI) wollen die KAS und NIAS eine Plattform schaffen für Forschungen zum Thema Frieden, Entwicklung von entsprechenden Politikempfehlungen sowie für die Netzwerkbildung und den Kapazitätsaufbau für Friedens- und Konfliktforscher.

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