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Europadialog in Erfurt

Europa. Das nächste Kapitel.

Diskussionsforum

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Im Rahmen der bundesweiten Europadialoge der Konrad-Adenauer-Stiftung lud das Politische Bildungsforum Thüringen am 03. April 2019 nach Erfurt in die Alte Universität Erfurt; Collegium Maius ein. Unter dem Titel „Europa. Das nächste Kapitel – Diskutieren Sie mit über die Zukunft Europas“ wurde an diesem Abend über die Herausforderungen und Aufgaben Europas gesprochen.

Unter der Moderation von Frederick Aly diskutierten Dr. Ulrich Neymeyr, Bischof von Erfurt, Oliver Dreute, Berater beim Präsidenten der EU-Kommission, sowie Marion Walsmann, Europaministerin a.D. Begleitet wurden sie von Rebecca Sparkes, seit 6 Jahrenin Thüringen lebende Sprachlehrerin aus Großbritannien und Nina Todtenhöfer, berufenes Mitglied der Landesschülervertretung Thüringen. Die Diskussion orientierte sich an den, von den Teilnehmern vorher ausgefüllten Leitfragen.

Zum Thema „Europa erleben“ führte Walsmann die Reisefreiheit, sowie die einheitliche Währung und einheitliche Grundrechte an. Für sie sei Europa vor allem, die Erkenntnis der Länder, dass sie große Dinge miteinander regeln wollen, während sie die kleinen Dinge in den Städten und Kommunen belassen wollen. In diesem Zusammenhang wurden jedoch auch die Herausforderungen Europas angesprochen. Die größte Herausforderung liege in dem brüchigen europäischen Zusammenhalt und der Frage, wie mit diesem Auseinanderbrechen umgegangen werden solle. Dreute sprach daher davon, dass Europa sowohl ein Gefühl als auch ein Projekt sei und Europa besonders durch gemeinsame Projekte zusammengehalten werde. Deshalb sei es umso wichtiger auch in Zukunft zusammenzuarbeiten, besonders bei großen Fragen, die die einzelnen Länder nicht alleine stemmen könnten. Bischof Neymeyr forderte die Rücksichtnahme der EU auf die unterschiedlichen Mentalitäten der Länder und Regionen, da er der Meinung sei, dass die osteuropäischen Länder teilweise vom Westen überfordert würden. Durch unterschiedliche Geschichtsverständnisse hätten Länder ein stärkeres Verlangen nach nationaler Identität als andere. Daraufhin machte Walsmann deutlich, dass die Länder Europas für ein Europa der Bundesstaaten zu unterschiedlich sein und Europa sogar durch solche Forderungen zerfallen könnte. Daher betonte auch sie, dass Europa sich auf die großen und wichtigen Fragen der Zukunft konzentrieren solle.

Zum Thema Wirtschaft waren die Diskutanten der Meinung, dass Europa im internationalen Handel besser bestehen könne, als seine jeweiligen Einzelstaaten. Die Teilnehmer wünschten sich, Europa hätte bei dem Verlust von europäischen Arbeitskräften durch chinesische Subventionen und günstigere Produkte schneller gehandelt und die Arbeitnehmer mehr gestärkt. China wurde unter den Teilnehmern als wirtschaftliche Bedrohung wahrgenommen, weshalb Europa in Zukunft Stärke demonstrieren müsse. Zusätzlich wurden Modelle der wirtschaftlichen Zukunft gefordert, damit der Wohlstand in ganz Europa gerechter würde.

Auch das Thema Europaskepsis wurde von den Referenten diskutiert. Dieser könne vor allem durch Aufklärung entgegengewirkt werden, da das Wissen über den Apparat der EU zu mehr Verständnis und Akzeptanz der EU führen würde. Daraufhin monierte Todtenhöfer, dass in den Schulen zu wenig Aufklärung und Unterricht über die EU stattfinde, was wiederum zu einem Desinteresse der Schüler führe. Diese Aussage wurde von den Diskutanten mit viel Interesse aufgenommen und es fand eine Einigung statt, dass die Aufklärungsarbeit und das Näherbringen der EU in den Schulen anfangen und gestärkt werden müsse.

Ein weiteres Thema, welches die Teilnehmer beschäftigte, war die Frage nach der Akzeptanz für Europa. Daher wurde ein Europa der Verständigung gefordert, da Zusammenhalt und gegenseitiges Verständnis nur durch gemeinsame Begegnungspunkte geschaffen werden könne. Die Diskutanten einigten sich darauf, dass Europa viele verschiedene Krisen erlebt habe und die Frage bestehe, wie mit diesen Krisen umgegangen werden soll. Doch trotz dieser Krisen bleibe Europa ein Zukunftsmodell, für das es sich lohnt, weiter an ihm zu arbeiten.

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Über diese Reihe

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Erfurt, Deutschland