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Veranstaltungsberichte

Finale von "Das nächste Kapitel" in Schleswig-Holstein

Letzter Workshop mit jungen Multiplikatoren im schönsten Bundesland der Welt

Am 22. März 2013 fand "Das nächste Kapitel" in Schleswig-Holstein seinen Höhepunkt und Abschluss. Dieses deutschlandweite Projekt der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) wurde im nördlichsten Bundesland in Kooperation mit der Hermann-Ehlers-Stiftung (HES) umgesetzt. Das exklusive Diskussions- und Netzwerkformat richtete sich an junge schleswig-holsteinische Leistungsträger verschiedener Professionen. Der Abschluss-Workshop war die Kirsche auf der Sahnehaube: Nach intensivem Austausch in der Gruppe und mit politischen Gästen formulierten die Teilnehmer ihre gesellschaftspolitischen Visionen.

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Nach der Begrüßung und Einführung durch Dr. Karolina Vöge, die seitens der KAS die Workshops in Kiel verantwortlich begleitete, rekapitulierten und "synchronisierten" sich die Teilnehmer zunächst im Blick auf die stattgefundenen zwei Tagungen. Moderator Dr. Johannes Urban rief die soweit erarbeiteten Leitfragen auf. Diese fokussierten das Vertrauen in öffentliche Akteure aus Wirtschaft und Politik, eine zukunftsfähige Energieversorgung sowie die Ent-Ökonomisierung von Familie und Privatsphäre.

Bezogen auf die letzte Leitfrage wurde in der Gruppendiskussion deutlich, dass die jungen Leistungsträger den Schlüssel zur Ent-Ökonomisierung in den Rahmenbedingungen sehen. Unisono galt die Überzeugung, dass die Kinderbetreuung nicht nur quantitativ, sondern v.a. qualitativ zu optimieren sei. Weiterhin sei eine ehrliche und transparente Debatte darüber nötig, dass es bei der Zielsetzung einer Vereinbarkeit von Familie und Beruf konfliktive Interessen gäbe; zwischen engagiert arbeitenden Lebenspartnern ebenso wie mit dem Arbeitgeber. Jedenfalls reflektierten die Teilnehmer kritisch, ob die politisch und öffentlichkeitswirksam korrekte Kommunikation vieler Unternehmen tatsächlich Realität ist oder inwieweit sie Marketingzielen dient. Die Leitfrage nach einer zukunftsfähigen Energieversorgung ließ die Gruppe feststellen, dass aktuell allzu viele "Verhinderungsmehrheiten" zu beobachten wären und dagegen zu wenige "Gestaltungsmehrheiten", wie z.B. bei der Festlegung von Trassen für den Transport alternativer Energien. Die Perspektive der jungen Generation verlange dagegen, tätig nach Antworten und konkreten Lösungsskizzen zu suchen, anstatt im bequemen "Nein" zu verharren. Dadurch lösten sich weder die Anliegen auf, noch käme man konstruktiv weiter. Insofern müsse die junge Generation möglicherweise stärker auf Konstruktivität und Praktikabilität bei der Lösung gesellschaftspolitischer Großprojekte pochen und diese einfordern.

Schließlich kreiste die Leitfrage nach dem Vertrauen in öffentliche Akteure aus Wirtschaft und Politik um drei Parameter: Information, Transparenz und persönliche Bodenhaftung. Diesen Ball nahm das Streitgespräch zwischen den beiden politischen Gästen auf. Christopher Vogt MdL, stellvertretender FDP-Fraktionsvorsitzender im Kieler Landtag, und Rasmus Vöge, stellvertretender Vorsitzender der CDU Ostholstein und HES-Vorstandsmitglied, wurden mit der Fragestellung konfrontiert: "Wie schaffen wir im Hinblick auf Leistung, Einkommen und Entscheidungsprozesse wieder mehr Vertrauen zwischen den Bürgerinnen und Bürgern und den Verantwortlichen in Wirtschaft und Politik?". Dass die Antwort hierauf nicht eindimensional und einfach ausfallen konnte, lag auf der Hand. Einig waren sich beide Referenten darin, dass die Parteien sich für bis dato politisch unerfahrene Bürger stärker öffnen und zugleich weiter professionalisieren sollten. Rasmus Vöge betonte, dass eine bürgerorientierte und erfolgreich agierende Verwaltung einen legitimatorischen Effekt hinsichtlich der Akzeptanz von Politik und öffentlicher Hand hätte. Gleichzeitig zeigte sich Rasmus Vöge dahingehend nachdenklich, ob die mediale Berichterstattung stets korrekt informiere oder ob sie bisweilen nicht auch zu der zwischen Politik und Wählern empfundenen Kluft beitrage. Darüberhinaus hielt Rasmus Vöge fest: "Gute Führung funktioniert mithilfe von Etappenzielen, Vorbildern und visionären Fluchtpunkten." Dem stimmte Christopher Vogt MdL gänzlich zu und brachte den Aspekt ein, dass internationale Vorbilder inspirieren und orientieren können. Beispielsweise könne Schleswig-Holstein ideell, kulturell und materiell stärker von der Nähe zu Skandinavien profitieren. Neben der hohen Legitimation, die skandinavische Bürger ihren öffentlichen Verwaltungen und der Politik konzedieren, sei auch die dort herrschende Wirtschaftsfreundlichkeit nachahmenswert.

Die anregende Debatte zwischen den Referenten und mit den jungen Multiplikatoren floss in die abschliessende Formulierung der Visionen der Schleswig-Holstein-Gruppe von "Das nächste Kapitel" ein. Die zentrale Vision für "Staat & Bürger" lautet: "Die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland müssen auf die Ausgewogenheit und Gerechtigkeit politischer Entscheidungen vertrauen können. Entscheidungsträger in Politik, Verwaltung und Wirtschaft müssen Wege finden, um auf Augenhöhe mit den Bürgern zu kommunizieren, damit diese ihre Anliegen besser einbringen können. Zudem brauchen wir eine politische Berichterstattung, insbesondere der öffentlich-rechtlichen Medien, die sachliche Aspekte in den Vordergrund rückt und auf unnötige Zuspitzung und pauschale Urteile, die zu einer Skandalisierung der Politik führen, verzichtet."

Austausch und Erörterungen des letzten Workshops bildeten einen überzeugenden inhaltlichen Höhepunkt. Zum Abschluss des Projektes in Schleswig-Holstein überreichte Dr. Karolina Vöge den Teilnehmern ihre individuellen Zertifikate und sagte den Referenten Christopher Vogt und Rasmus Vöge, dem Moderator Dr. Johannes Urban sowie der Hermann-Ehlers-Stiftung herzlichen Dank für die Mitwirkung und Unterstützung.

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Dr. Karolina Vöge

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Referentin Bewerbung und Auswahl

karolina.voege@kas.de +49 30 26996-3341

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