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Veranstaltungsberichte

Inklusion konkret – Die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in den Kommunen

Tagung

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Die Tagung „Inkulsion konkret - Die Umsetzung de UN-Behindertenrechtskonvention in den Kommunen“, welche als Kooperation der KAS mit dem Beauftragten der Thüringer Landesregierung für Menschen mit Behinderungen Dr. Paul Brockhausen stattfand, erfuhr viel Resonanz durch Betroffene als auch kommunal verantwortliche Akteure, wie sich Dr. Brockhausen schon in seiner Eröffnung freute. Daniel Braun vom Bildungswerk Erfurt unterstrich die Bedeutung des Themas gerade auch in der Politischen Bildung und verwies auf die Aktivitäten der Konrad-Adenauer-Stiftung.

In den Grußworten verwiesen Staatssekretär Hartmut Schubert aus dem Thüringer Sozialministerium und Michael Brychcy, Präsident des Gemeinde- und Städtebundes Thüringen auf die Wichtigkeit des Themas, bereits unternommene Anstrengungen als auch noch zu leistende Aufgaben, warben dabei jedoch auch um Verständnis, dass nicht alles zeitnah und vollständig umgesetzt werden kann, da nicht immer die personellen als auch finanziellen Ressourcen vorhanden sind. Dennoch unterstrichen sie, dass bei allen Aktivitäten die Fragen der Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen immer im Blick sind.

Dr. Valentin Aichele, Leiter der Monitoringstelle zur Behindertenrechtskonvention beim Deutschen Institut für Menschenrechte in Berlin forderte in seinem Vortrag dazu auf, die vollständige Inklusion im Sinne der UN-Vorgaben anzugehen. Es gebe viele positive Beispiele aber auch noch viele Versäumnisse. Dieses Ziel dürfe nicht von Ressourcen abhängig gemacht werden.

Wolfgang Zweigler, Behindertenbeauftragter der Landeshauptstadt Erfurt und Sylvia Müller, Behindertenbeauftragte der Landeshauptstadt Dresden schilderten ihre Aktivitäten in den beiden Landeshauptstädten und gaben Beispiele, wie viele Dinge trotz Widerständen umgesetzt werden konnten. Allerdings gaben sie auch zu bedenken, dass die Landeshauptstädte in der Regel als große Kommune viele Dinge leichter umsetzten könnten, da mehr Ressourcen zur Verfügung stehen in der Kommunalverwaltung, was etwa kleine Gemeinden mit 5000 Einwohnern vor große Probleme stellen würde.

Frank Schenker, Bürgermeister für Soziales der Stadt Jena und Sören Schmidt, Behindertenbeauftragter des Landkreises Gießen stellten konkrete Projekte vor, wobei die Stadt Jena in Thüringen besonders mit fast 70% Inklusion im Schulbereich heraussticht, wie sich Bürgermeister Schenker freute. Trotz Widerständen und Problemen sei man den Weg gegangen und man sehe heute, dass oftmals nur Mut notwendig ist, um scheinbar undurchführbare Projekte zu realisieren.

Dr. Katrin Grüber – Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft, Berlin stellte in ihrem Vortrag zu Beginn die These auf, dass eine vollständige Inklusion aller Menschen in ihrer Vielfalt wahrscheinlich nie zu erreichen sein wird. Gleichwohl sei das Ziel einer möglichst vollständigen Inklusion die Anerkennung einer vielfältigen Gesellschaft, welche möglichst wenige Barrieren aufweist und den Abbau dieser zum Ziel hat. Dazu gehörten die Vorstellung und Bewusstseinsbildung, wo es Barrieren gibt und wie diese häufig schon mit simplen Dingen beseitigt bzw. gar nicht erst geschaffen werden. Technische Lösungen und Hilfsmittel sind oftmals Produkt verständnisvollen Nachdenkens zur Barrierefreiheit. Mit dem Fortschreiten des gesellschaftlichen und technischen Fortschritts bedarf es permanenter Anpassungsprozesse, die jedoch durch die Formulierung der UN-Konvention häufig bereits im Vorfeld berücksichtig werden können.

In der Abschlussdiskussion an der u.a. die Landesbehindertenbeauftragten aus Sachsen und Sachsen-Anhalt Stephan Pöhler und Adrian Maerevoet sowie Bürgermeister Kaminiski aus Schmalkalden teilnahmen wurden Ausblicke in die Zukunft gegeben, die trotz bekannter Schwierigkeiten ein optimistisches Bild zeichneten, da trotz Engpässe bei Ressourcen doch bereits vielfach ein Umdenken und Akzeptanz zu Fragen der Inklusion in den Städten und Kommunen beobachtet werden könne, was die Basis für eine Umsetzung sei. Die Veranstalter dankten den ReferentInnen und TeilnehmerInnen, die auch in den Pausen und Diskussionen den regen Austausch suchten.

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Über diese Reihe

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Erfurt Deutschland

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