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Veranstaltungsberichte

Innovationen in Hong Kong und Deutschland

von Dr. Peter Hefele

Politikansätze und unternehmerische Praxis

Hong Kong gilt als führendes Finanz- und Handelszentrum Asiens. Aber wie sieht es als Standort für junge Start-up Unternehmen aus?Unternehmer und Politiker aus Deutschland und Hong Kong tauschten sich auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung darüber aus, welche Ansätze zur Innovationsförderung für Hongkong erfolgversprechend sein könnten.

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Einleitend stellte Charles Ng, Associate Director-General von Invest HK, Hong Kong als attraktiven Investitionsstandort vor. Vorteile des Standortes sind zum Beispiel die zentrale Lage im asiatischen Markt, wodurch Hong Kong die perfekte „Business Base“ für Unternehmen sei. Durch die neue Seidenstraße, die „Belt and Road-Initiative“, wird Hong Kong mit dem Festland China, Asien, Europa und dem Nahen Osten immer enger verbunden werden. Auch die Guangdong-Hong Kong-Macao Bay Area bietet durch ihre vernetzte Infrastruktur viele Vorteile für Unternehmen. 2018 soll die längste Brücke der Welt zwischen Hong Kong und Zhuhai/Macao eröffnet werden, wodurch die Fahrzeit zwischen Hongkong und dem Festland nur noch 25 min betragen wird.

Als deutschen Experten hatte die KAS den Bundestagsabgeordnete Tankred Schipanski eingeladen. Herr Schipanski führte in die Gesetzesänderungen und Projekte ein, die Deutschland in den letzten Jahren zur Steigerung der Innovationsfähigkeit der deutschen Wirtschaft, insbesondere im Bereich der Digitalisierung, realisiert hat.

Diane de Beaudrap vom Start-up-Unternehmen WHub präsentierte nochmals Standortvorteile Hongkong, insbesondere für Startups. Ein Unternehmen in Hong Kong aufzubauen sei unkompliziert und schnell umzusetzen, da Hong Kong immer noch eine der freisten Wirtschaft der Welt mit einer leistungsfähigen Verwaltung sei. Für rasches Wachstum und Markterweiterungen sei Hong Kong besonders gut positioniert. Außerdem ist die digitale Infrastruktur sehr gut ausgebaut und die Nutzung sozialer Medien hoch. Von 2014 bis 2016 ist die Anzahl von Startups in Hong Kong um 60% gestiegen. Auch die Anzahl der co-working-Büroräume nimmt von Tag zu Tag zu. Da die Mietkosten in Hong Kong sehr hoch sind, bieten co-working Büros Startups flexible Möglichkeiten, gerade wenn sich die Mitarbeiteranzahl ändert. Auch der Austausch mit anderen Firmen wird erleichtert.

Bei Finanzinnovationen (FinTec) sind asiatische Märkte Deutschland um einiges voraus. Jerome Eger, Managing Director bei Ginmon, einen FinTech-start-up, erklärte unterschiedliche digitale Zahlungsmöglichkeiten und auch die darüber hinaus gehenden Nutzungsmöglichkeiten. Social-Media-Apps wie das chinesische WeChat können viel mehr als nur Nachrichten versenden (messaging); sie dienen zunehmend als Mobile Payment-App.

Diese Plattformen bieten für den Kunden umfangreiche Möglichkeiten im Zahlungsverkehr, doch bleiben viele Fragen des Datenschutzes noch ungeklärt.

Das Startup-Unternehmen Soundbrenner hat sowohl in Hongkong als auch in Deutschland Unternehmen gegründet. Florian Simmendinger, CEO von Soundbrenner, verglich seine Erfahrungen an beiden Standorten. So ist Deutschland im Bereich der Software-Entwicklung führend; für Hongkong hingegen spricht die enge Anbindung an die leistungsfähige Elektronik-Industrie in Hongkongs Nachbarstadt Shenzhen und die hohe Aufnahmebereitschaft der asiatischen Bevölkerung für neue IT-Produkte. Die größten Herausforderungen am Standort Hong Kong sind die Eröffnung von Geschäftskonten aufgrund sehr restriktiver Vorgaben der Banken. Außerdem gibt es Schwierigkeiten bei der Visabeschaffung für Mitarbeiter.

Fyiona Yong, Coach und ehemalige HR-Managerin bei Shell, stellte die Herausforderungen bei der Bildung und Zusammenarbeit von Mehr-Generationen-Teams vor. Diese Frage wird sich im Rahmen des demographischen Wandels noch wesentlich verschärfen. Zugleich bietet aber diese Diversität von Alter, Geschlecht und Herkunft große Innovationschancen in Unternehmen.

Den Abschluss des Workshops bildete ein Vortrag über innovative Software-Lösungen im Bereich des Event Marketings. Boris Barreck von Central Pacific Consultants Ltd. berichtete über die Entwicklung von neuen integrierten digitalen Plattformen im Bereich des stark umkämpften Event-Marketing-Marktes.

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Tim Wenniges

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