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Jungen Frauen eine Stimme in der ugandischen Politik geben

In Zusammenarbeit mit dem National Youth Council wurde ein zweitägiges Training für die Secretaries for Female Affairs aus dem Osten Ugandas in Soroti gehalten. Es zielte darauf ab, die frischgewählten jungen Frauen darin zu bestärken, sich für die Agenda von jungen Frauen in Uganda einzusetzen und ihr Verständnis von ethischem Verhalten zu schärfen.

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Eine ungleiche Ressourcenverteilung, religiöse und kulturelle Traditionen, häusliche Gewalt sowie sexuelle Belästigung sind alles Hürden, welche der politischen Partizipation von Frauen in Uganda im Wege stehen. Lediglich 6.8% der Kandidatinnen für einen Parlamentssitz in den Wahlen von 2016 waren Frauen. Das spiegelt die niedrige weibliche Beteiligung an politischen Prozessen in Uganda wieder, trotz Gesetzen zu dessen Förderung. Der zweitägige Workshop für 28 Secretaries for Female Affairs aus 20 ausgewählten Distrikten in Ostuganda zielte daher darauf ab, die jungen Frauen mit den Fähigkeiten für effective politische Partizipation auszustatten.

George William Egunyu, Vorsitzender des Soroti Local Council 5, ermutigte die Teilnehmerinnen, ihre Zukunft in die Hand zunehmen und sich für eine Verbesserung der Situation des Landes einzusetzen.

Die aktuelle politische Instabilität nach den Wahlen in Kenia sei ein Beispiel für die Wichtigkeit von Leitfiguren, welche verantwortlich mit der rechtlichen Grundlage ihres Wahlsystems umgingen. Professor Yasin Olum von der Makerere Universität konzentrierte sich daher auf das in der ugandischen Verfassung festgelegte Wahlsystem und weitere Wahlgesetzen. In den darauffolgenden Diskussionen reflektierten die Teilnehmerinnen den Zustand des Mehrparteiensystems im Land und kamen zum Schluss, dass es noch Verbesserungsbedarf gebe, bis alle Parteien gleiche Rechte hätten. Als weitere Herausforderung wurde die politische Korruption genannt, welches ebenfalls die Wichtigkeit von Rechenschaftspflichten und ethischen Führungspersönlichkeiten unterstreiche.

In einer anregenden Gruppenarbeit diskutieren die jungen Frauen Herausforderungen und Strategien für ihre politische Partizipation. Die Teilnehmerinnen waren sich einig, dass nationale und internationale rechtliche Rahmen sie formell befähigten, sich einzubringen. Als Beispiele wurden Änderungen an der nationalen Verfassung, der National Women’s Act, der Parliamentary Election Act, der Presidential Election Act sowie weitere Fördermaßnahmen genannt. Auf internationaler Ebene sei beispielsweise das UN CEDAW Rahmenwerk wichtig. Trotz der rechtlichen Rahmenbedingungen seien Frauen aber mit einer Vielzahl an Herausforderungen konfrontiert: dazu gehörten die traditionelle Unterordnung von Frauen, Unterdrückung in Entscheidungsprozessen, finanzielle Benachteiligung sowie sexuelle Belästigung.

Strategien zur Überwindung dieser Hürden müssten auf allen Ebenen implementiert werden. Auf gesellschaftlicher Ebene müsse eine Sensibilisierung für die Probleme von Frauen stattfinden. Zusätzlich müsse die Regierung seine Bemühungen verstärken, um diese Hürden zu adressieren. Auf der lokalen und regionalen Ebene müssten weitere Konsultationen und Trainings für Frauen stattfinden, damit diese sich über Strategien und Erfahrungen austauschen könnten.

Am zweiten Tag des Trainings unterstrich Simon Opoka, dass Frauen in der ugandischen Politik statistisch unterrepärsentiert seien, da beispielsweise nur 1.ß% der Kandidaten für den LC5 Vorsitz Frauen in der vergangenen Wahl Frauen gewesen seien. Mit über 600.000 gewählten Positionen im National Youth Council sei aber die Möglichkeit für junge Frauen da, zu kandidieren und sich einzubringen. Wahlen würden die Chance bieten, die politische Diskussion zu beeinflussen. Wenn sich mehr Frauen aufstellen lassen, könnten sie auch zunehmend ihren Stimmen Gehör verschaffen.

Das restliche Training beschäftigte sich dann mit der zivilen Verantwortung, welche man als gewählter Vertreter trägt. Verantwortungsvolle Führungspersonen schaffen verantwortungsvolle Regierungen; Rechenschaftspflichten und ethisches Verhalten sind die Schlüssel für einen funktioniernde öffentliche Verwaltung. Jedoch machten eine Reihe an Herausforderungen wie eine schwache politische Führung, fehlende Ressourcen um Gesetze durchzusetzen sowie fehlende internationale Unterstützung dies in Uganda schwierig. Junge Menschen sollten daher Verantwortung übernehmen und mit gutem Beispiel vorangehen.

Während des Trainings wurde deutlich, dass die jungen Frauen bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und ihre politische Beteiligung zu steigern. Prof. Olum gab den Teilnehmerinnen abschließend wichtige Worte mit auf den Weg: “ihr habt alle das Potenzial, die erste weibliche Präsidentin Ugandas zu werden”.

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Teilnehmerinnen
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