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Kleid, Hosenanzug und Flüstertüte

Kampagnenstrategien für Frauen

Das KAS-Regionalprojekt Parteienzusammenarbeit und Demokratie und das Centro Democracia y Comunidad haben am 20. und 21. März einen Campus Adenauer zu “Frauen & Politik” im chilenischen Concón organisiert. Mit dabei waren neben der deutschen Abgeordneten Ellen Demuth (CDU) führende Politikerinnen aus Kolumbien (PCC), Chile (PDC), Argentinien (PRO), Venezuela (Primero Justicia), Bolivien (Demócratas), Brasilien, Costa Rica (PUSC) und Mexiko (PAN).

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“Gebt nicht zu früh auf!”

Das KAS-Regionalprojekt Parteienzusammenarbeit und Demokratie und das Centro Democracia y Comunidad haben am 20. und 21. März einen Campus Adenauer zu “Frauen & Politik” im chilenischen Concón organisiert. Mit dabei waren neben der deutschen Abgeordneten Ellen Demuth (CDU) führende Politikerinnen aus Kolumbien (PCC), Chile (PDC), Argentinien (PRO), Venezuela (Primero Justicia), Bolivien (Deócratas), Brasilien, Costa Rica (PUSC) und Mexiko (PAN).

“Natürlich geht es heute darum, das richtige Handwerkszeug für den Wahlkampf zu erlernen,“ sagte Kristin Wesemann, Leiterin des KAS-Büros in Montevideo, als sie die Politikerinnen aus Lateinamerika und Deutschland in Chile begrüßte. Wichtiger noch seien gleichwohl die Netzwerke und Freundschaften zwischen den Parteien und ihrer Vertreterinnen, die es zu stärken und aufzubauen gelte. Denn eines sei sicher: Politisches Engagement sei keine Selbstverständlichkeit, schon gar nicht für Frauen – weder in Lateinamerika noch in Europa. Auch deshalb gebühre allen Damen, die sich auf den Weg gemacht und diese Tage freigenommen hätten, der größte Respekt. Ellen Demuth, die schon zweimal erfolgreich für den Landtag in Rheinland-Pfalz kandidiert hat, erklärte ihren oft steinigen Weg in die und in der Politik Sie sagte den Anwesenden, dass dies „mein erster Aufenthalt in Südamerika ist, und es bedeutet mir sehr viel, meine Erfahrungen mit Ihnen zu teilen“.

Sie erläuterte die Landtagswahlkampagne der – am Ende nicht erfolgreichen – CDU-Spitzenkandidatin Julia Klöckner und analysierte die Punkte, die Frauen in der Politik beachten sollten, wenn sie in den Wahlkampf ziehen. Die Offenheit und Ehrlichkeit, mit der sie von der Zielgruppenanalyse bis zur Stilberatung jeden einzelnen Einflussfaktor ansprach, überraschte die Teilnehmerinnen – unter ihnen zehn Frauen aus Chile, die in diesem Jahr für ein Parlamentsmandat kandidieren. So angetan waren sie von dem sehr unterhaltsamen und interaktiven Vortrag, dass es hinterher nur so aus ihnen heraussprudelte. Jede von ihnen erklärte ihren Werdegang und Situationen, mit denen sich Frauen in der Politik sehr oft, Männer wohl aber nie auseinandersetzen müssen.

Die zehn Politikerinnen der chilenischen Christdemokratie, die sich in diesem Jahr für ein Parlamentsmandat bewerben, staunten besonders, als Demuth betonte, wie wichtig es sei, dass Frauen sich gegenseitig den Rücken frei halten. Sie staunten auch darüber, sich in diesem Seminar zu begegnen, tauschten sich aus und versprachen, sich künftig gegenseitig zu unterstützen.

Tatriana Rivera aus Costa Rica betonte, wie „wertvoll die Erfahrungen sind, die wir hier auszutauschen. Wir sollten Frauen stärken“, sagte sie und erzählte von den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in ihrem Land. Gloria Fuentes aus Chile sagte: „Ein wichtiges Element solcher Treffen ist es Netzwerke zu generieren, und zwar auf jene kooperativen Art und Weise, die in der Politik viel zu selten ist.“

Hierauf kam Ellen Demuth zurück als sie die Schlüsselelemente ihrer Strategie als Kandidatin bei den vorangegangenen Landtagswahlen erläuterte. Sie betonte dabei, dass es nicht unbedingt viel Geld braucht, um eine gute Kampagne zu machen, im Gegenteil. Viel wichtiger und erfolgversprechender seien authentische Aktionen, die die Wähler ansprechen.

Auch einen Rat gab sie dem Damen im Saal mit: „Gebt nicht zu früh auf, auch wenn es mal schwierig wird.“ An diese Botschaft schloss sich die Vorsitzende und Präsidentschaftskandidaten der PDC, Senatorin Carolina Goic, an. Sie versprach, die Frauen in der Partei weiter zu fördern, man sehe das nicht nur am neuen Parteivorstand, sondern auch an dem Raum, den Frauen nunmehr in der chilenischen Christdemokratie hätten. Zwar genüge das längst nicht, aber sie selbst setze sich sehr für starke Frauen an wichtigen Stellen ein.

Anschließend erklärte Andrea Mesa aus Venezuela fünf grundlegende Herausforderungen für Frauen in der Politik: Würde und die Rechte, Frauen und öffentlichen Leben, Arbeit, Familie und Kultur. Sie beendete ihren Vortrag mit der Empfehlung an Frauen, sich mit Vorbereitung, Vertrauen, Optimismus und Führung in die Politik einzubringen. Auch trainierten die Teilnehmerinnen einige Wahlkampfelemente – von der Zielggruppenanalyse bis zu Stilelementen. Am Ende tauschten sie sich nicht nur zur politischen Situation in ihren Ländern aus, sondern erläuterten auch den Zustand ihrer Parteien und weitere Pläne für das gemeinsame Netzwerk, das schon im vergangenen Jahr bei einem ähnlichen Format in Costa Rica entstanden ist.

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