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Kolkata Kolloquium zum Thema "Re-Imagening BIMSTEC"

Am 28. und 29. November organisierte die Observer Research Foundation (ORF) in Zusammenarbeit mit dem Auslandsbüro Indien der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS), dem Centre for New Economic Diplomacy and Department for International Development, Vereinigtes Königreich, das Kolkata Colloquium, eine zweitägige internationale Konferenz zu „Re -imagining BIMSTEC“ in Kolkata, Indien. Wissenschaftler, politische Entscheidungsträger, Journalisten und andere wichtige Interessenvertreter der BIMSTEC-Länder sowie potenzieller Partner wurden eingeladen, um den Markenwert von BIMSTEC, Möglichkeiten einer breiteren Zusammenarbeit und das vorherrschende Narrativ innerhalb von BIMSTEC zu erforschen. Dementsprechend versuchten die Diskussionen im Kolloquium, neue Perspektiven zu schaffen, um maximale Chancen und Nutzen der Organisation zu ermitteln.

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Die erste Ausgabe des Kolkata Colloquiums zu „ Re-imagining  BIMSTEC“  war unterteilt in die Eröffnungssitzung, gefolgt von dem Eröffnungspanel und mehreren anderen Business Sessions und Sondergesprächen während der beiden Tage. Ebenfalls fanden auf der Konferenz drei wichtige Panels zur Rolle der Medien statt.

In den fünf Business Sessions wurden Themen von "Verbindung von Staaten innerhalb von BIMSTEC" über "Maritime Konnektivität und Bedeutung des Golfes von Bengalen" bis hin zu "Klimawandel, Katastrophenmanagement und BIMSTEC", "Stärkung von Handels- und Kulturinstitutionen": Einbindung von Mitgliedsstaaten in BIMSTEC" und "Historische und kulturelle Verbindungen innerhalb von BIMSTEC" diskutiert.

Es zeigte sich, dass die Verbindungen zwischen den BIMSTEC-Mitgliedsstaaten vielfältig sind und sich in See-, Straßen- und Luftwegen sowie im technologischen Austausch und den Beziehungen zwischen den Menschen widerspiegeln. Darüber hinaus berieten die Referenten über Handelsbeziehungen innerhalb von BIMSTEC.

Weitere Komplikationen für den Zusammenhalt der BIMSTEC-Länder, die von den Diskussionsteilnehmern angesprochen wurden, betrafen die Personenbeförderung in der BIMSTEC-Region und auf den Strecken zwischen Singapur und Colombo in die USA. Darüber hinaus ist die bedeutende Strasse von Malakka durch Piraten, Terrorismus, Flüchtlingskrise, illegale Einwanderer und Naturkatastrophen ausgelöst durch die globale Erwärmung, bedroht. Das Fehlen einer technischen Zusammenarbeit zwischen den BIMSTEC-Ländern gilt als Hinderungsgrund für die wirtschaftliche Entwicklung aller Länder.

Um Fortschritte in Bezug auf Klimawandel und Katastrophenmanagement zu erzielen, wurde festgestellt, dass es wichtig sei, die Konvergenz zwischen den geopolitischen, geo-ökonomischen und den geophysikalischen Faktoren zu realisieren. Um dem Problem der Minderung des Klimawandels zu begegnen, müsse der Schwerpunkt auf Anpassung und Schutz gelegt werden.

Darüber hinaus diskutierten die Redner über die Möglichkeit eines BIMSTEC-Freihandelsabkommens und über weitere Initiativen, die ein günstiges Umfeld für Handel und Investitionen schaffen könnten. Es wurde jedoch darauf hingewiesen, dass die Verwirklichung eines Freihandelsabkommens aufgrund asymmetrischer Volkswirtschaften und unterschiedlicher Herausforderungen schwierig sei. Befürwortet wurde ein lokalisierter Ansatz im Handel, bei dem grenzüberschreitende Industriezentren die Einheimischen einbeziehen, eine Rolle bei der Verbesserung der Wertschöpfungsnetzwerke spielen und eine Win-Win-Situation für die beteiligten Länder schaffen. Auf Grundlage der aktuellen Handelsstatistik der Organisation wurden Einschränkungen, Möglichkeiten und der weitere Weg für die wirtschaftlichen Perspektiven von BIMSTEC diskutiert.

Welchen Stellenwert haben die historischen und kulturellen Verbindungen zwischen den BIMSTEC-Mitgliedsländern? Obwohl der Golf von Bengalen eine Drehscheibe des Handels darstellt, dient er auch als Plattform für die Zusammenarbeit in den Bereichen Kultur, Innovation und Tourismus. BIMSTEC als einzigartige und exklusive Plattform kann dazu beitragen, diese Verbindungen wieder zu beleben. Das Panel wies darauf hin, dass der Kulturtourismus dazu beitragen könne, Verbindungen wiederherzustellen, da Kultur Grenzen einzelner Staaten überschreite. Die infrastrukturellen Entwicklungen in der Region in Bezug auf Diplomatie, Austauschprogramme für Studenten und Wissenschaftler, Tourismusdiplomatie und institutioneller Diplomatie werden außerdem den kulturellen Austausch fördern und eine enge Zusammenarbeit zwischen den BIMSTEC-Mitgliedsländern herstellen. 

Die Diskussion unter den Medienvertretern brachte aktuelle Probleme innerhalb der Branche hervor, die von sinkenden Abonnentenzahlen über staatlich betriebene Unterdrückung der Meinungsfreiheit bis hin zur Bekämpfung von Fake-News und der Verbreitung von gemorphten Medien reichten. Es wurde argumentiert, dass es für Journalisten aus den BIMSTEC-Mitgliedsländern einen Spielraum gäbe, die vorrangigen Themen der Organisation durch Sensibilisierung der Öffentlichkeit, Medienberichterstattung, Zusammenarbeit und Integration sowie Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Beziehungen zu bekräftigen. Tageszeitungen der BIMSTEC-Mitgliedsländer legen keinen Wert auf die Berichterstattung regionaler Themen, so dass BIMSTEC hier in den Hintergrund tritt.

Im Allgemeinen stimmten alle Redner darin überein, dass die Medien zu einer nachhaltigen und integrativen Entwicklung beitragen können, um die Armut zu beseitigen und die Wirtschaft zu entlasten, indem sie sich auf die BIMSTEC-Ziele konzentrieren.

Die beiden speziellen Podiumsdiskussionen brachten Perspektiven auf die Beziehung von RCEP und BIMSTEC sowie Zukunftsperspektiven von BIMSTEC innerhalb der geostrategischen Darstellung des Indo-Pazifiks hervor. Die Diskussionsteilnehmer stellten Fragen zu den Dimensionen der Freihandelsabkommen und ihrer allgemeinen Praktikabilität. Während die EU als erfolgreiches Beispiel für den Abschluss von Freihandelsabkommen dient, stehen die BIMSTEC-Länder vor zahlreichen Hürden, wenn es um Formalitäten und Compliance-Fragen geht.

Die Zukunftsaussichten von BIMSTEC sind im Vergleich zu anderen regionalen Gruppierungen vielversprechend. Dies ist auf gemeinsame militärische Übungen und Treffen von NSAs/ Sicherheitsbeauftragten zurückzuführen.  Allerdings muss das politische Engagement verstärkt werden, bei dem viele Mitgliedstaaten insbesondere erwarten, dass Indien an vorderster Front steht und mehr Ergebnisse als Berichte liefert. Während BIMSTEC viele Vorteile mit sich bringt, wird China immer ein wichtiger Akteur bei der zukünftigen Entwicklung der Organisation bleiben.

Das zweitägige Kolloquium endete mit der Abschiedsrede von C. Raja Mohan, Direktor des Institute of South Asian Studies, National, University of Singapore, und dem zusammenfassenden Bericht von Rakhahari Chatterji, Berater, ORF, Kalkutta.

Haftungsausschluss: Dieser Bericht stellt eine Zusammenfassung eines längeren Konferenzberichts dar, der von der Observer Research Foundation verfasst wurde.

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Peter Rimmele

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