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Veranstaltungsberichte

Kommunalpolitik, die Königsdisziplin der Demokratie

Vom 8. bis 11. November 2018 kamen beim „Campus Konrad Adenauer – Erfolgreiches Handeln und Kommunizieren in der Kommunalpolitik“ in Colonia del Sacramento Kommunalpolitiker aus ganz Lateinamerika zusammen, um sich über Herausforderungen und Strategien in der Kommunikation mit den Bürgern auszutauschen. Die 33 Teilnehmer wurden von fünf lateinamerikanischen Dozenten sowie zwei Dozenten aus Bonn durch das interaktive Programm geführt.

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Nach der Begrüßung durch Dr. Kristin Wesemann, Leiterin des KAS-Auslandsbüros in Montevideo, begann die Veranstaltung mit einer kurzen Vorstellungsrunde der Teilnehmer. Anschließend sprach Philipp Lerch, Leiter der Kommunalakademie der Konrad Adenauer Stiftung in Deutschland, über Strategien zur nachhaltigen Entwicklung von Gemeinden. Hierbei betonte er die besondere Bedeutung der Kommunalpolitik, in deren Arbeit alle großen Herausforderungen und Konflikte konkret werden. Die Aufgabe der Kommunalpolitik sei es, den Menschen zu dienen, wobei das Prinzip der Nachhaltigkeit stets ein grundlegender Anspruch an die eigene Arbeit sein sollte. Wichtig sei es, eine Vision für die Zukunft zu haben und sich einen genauen Plan zu machen, wie man diese Vision in seiner Kommune am besten kommuniziert. Zudem plädierte Philipp Lerch dafür, den Mut zu haben, sich Bewährtes abzugucken und zu übernehmen. Man müsse das Rad nicht immer wieder neu erfinden, sondern vielmehr dazu bereit sein, voneinander zu lernen. Dazu gehöre auch, Kritik anzunehmen und seine eigene Arbeit zu reflektieren. Außerdem betonte er das nicht zu unterschätzende Potential von menschlichen Beziehungen und persönlichen Begegnungen, sowohl mit den Bürgern als auch den Mitarbeitern in der Verwaltung.

In einem Workshop stellten die Teilnehmer anschließend verschiedene Projekte aus ihren Regionen vor, die wirtschaftlich, sozial und ökonomisch nachhaltig sein sollten. Es wurde diskutiert, wie diese Projekte am besten der Bevölkerung präsentiert und bekannt gemacht werden können.

Im Anschluss daran sprach Christoph Jansen, Mitglied im Rat der Bundesstadt Bonn, über Herausforderungen, denen die Abgeordneten in Bonn gegenüberstehen und über Möglichkeiten, die Bürger aktiv in die Gestaltung der Politik miteinzubeziehen. Zudem warb er dafür, sich aktiv um Partnerschaften mit anderen Städten oder Kommunen zu bemühen, da Partnerschaften letztendlich beiden Seiten zu Gute kämen.

Andrés Abt, Bürgermeister der Stadtteilgemeinde CH in Montevideo, betonte die Stärken eines interdisziplinären Teams. Außerdem sprach er sich dafür aus, als Kommunalpolitiker eng mit den Angestellten der Behörde zusammenzuarbeiten und die eigene Arbeit nach außen zu kommunizieren und transparent zu machen. Ein Bürgermeister sei im Optimalfall ein Nachbar, der zuhört und die Anliegen seiner Mitmenschen ernst nimmt.

Aus Ecuador war Doménica Tabacchi angereist. Die Vizebürgermeisterin von Guayaquil stellte das Erfolgsmodell ihrer Stadt vor, das im Wesentlichen auf drei Punkten beruht: einer ständigen Evaluation der eigenen Arbeit, Kontinuität der Programme und Miteinbeziehung der Bürger.

Elías Sayegh, der Bürgermeister der Gemeinde El Hatillo in Venezuela ist, sprach über die besonderen Schwierigkeiten, in einem krisengeschüttelten Land wie Venezuela Politik zu machen. Den Menschen wieder den Glauben an eine Zukunft zu vermitteln, sei momentan die größte Herausforderung seiner Arbeit.

Ebenfalls anwesend war der Bürgermeister der Gemeinde Tres de Febrero in der Provinz Buenos Aires, Diego Valenzuela. Er stellte den Teilnehmern das Kommunalsystem von Argentinien und Buenos Aires vor und sprach über eine gute Handhabung der verfügbaren finanziellen Mittel.

María de Lima, Bürgermeisterin von Nueva Helvecia, Colonia, Uruguay, moderierte den ersten Programmpunkt am Samstag: einen Workshop unter der Fragestellung „Wie verleiht man einer Botschaft Kraft?“.

Es folgte eine mitreißende Präsentation von Martín Yeza über den Einsatz von sozialen Medien. Anhand von verschiedenen Erfahrungsberichten zeigte er das Potential sowie die Tücken auf, die politische Kommunikation über Twitter, Instagram und co. haben kann.

In einer offenen Abschlussdiskussion wurden noch einmal verschiedene Punkte angesprochen und debattiert. Es wurde festgestellt, dass es grundsätzlich ratsam ist, sich neuen Technologien und Kommunikationsstrategien nicht zu verschließen. Man sollte jedoch immer die Gegebenheiten in der jeweiligen Kommune im Auge haben und die Kommunikationsmedien entsprechend auswählen. Zudem sei es für Politiker in sozialen Medien wichtig, authentisch zu sein und sich nicht zu weit aus dem Fenster zu lehnen. Gute Kommunikation sei oft kurz und bündig und nicht unbedingt lang und detailliert.

Nach zwei sehr inhaltsreichen und spannenden Tagen machten sich Teilnehmer und Dozenten wieder auf den Rückweg in ihre Heimatländer. Im Gepäck hatten sie viele wertvolle Notizen, neue Kontakte und Freundschaften sowie jede Menge Motivation, sich nach wie vor voll und ganz in ihrer jeweiligen Kommune zu engagieren.

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Dr. Ángel Arellano

Angel Arellano

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Carmen Ramírez

Carmen Ramírez

Projektkoordinatorin

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Über diese Reihe

Die Konrad-Adenauer-Stiftung, ihre Bildungsforen und Auslandsbüros bieten jährlich mehrere tausend Veranstaltungen zu wechselnden Themen an. Über ausgewählte Konferenzen, Events, Symposien etc. berichten wir aktuell und exklusiv für Sie unter www.kas.de. Hier finden Sie neben einer inhaltlichen Zusammenfassung auch Zusatzmaterialien wie Bilder, Redemanuskripte, Videos oder Audiomitschnitte.

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