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LéO AFRICA FORUM FORDERT PROBLEMORIENTIERTE UND INKLUSIVE INNOVATIONEN

INNOVATIONEN UND TECHNISCHE UMBRÜCHE IN AFRIKA

Ein inklusives Innovationsmodell, das arbeitsintensiv ist und nicht nur verbindet, sondern auch schnell und einfach Menschen und Gemeinden den Zugang zu grundlegenden Gütern und Dienstleistungen ermöglicht, war das übergreifende Thema beim 2017 LéO Africa Wirtschaftsforum, das am 7. Juli im Kampala Serena Konferenzzentrum stattfand.

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Informations- und Kommunikationsminister Frank Tumwebaze

Das Forum, das unter dem Thema; „Die Auswirkungen bestimmter Innovationen auf Wachstum und Entwicklung“ stand, brachte über 200 Innovatoren, Unternehmer und Denker aus dem öffentlichen und privaten Sektor zusammen, um Möglichkeiten für die Nutzung innovativer Technologien zu schaffen, und somit umfassendere und arbeitsschaffende Volkswirtschaften zu ermöglichen.

Awel Uwihanganye, der Gründer und leitende Direktor des LéO Africa Institute (die Organisatoren der jährlichen Veranstaltung ), eröffnete das Forum und warnte dass Afrika es sich nicht leisten könne, auf der Grundlage des westlichen Modells der automatisierten Systeme, die die menschliche Arbeit in der Produktion ersetzen und somit große Gewinne für eine exklusive Klasse schaffen, zum Nachteil von einfachen Bürgern, zu arbeiten und schaffen. "Der Antrieb für innovative Lösungen für Afrika kann es sich nicht leisten, diesen Ansatz für eine Region mit 50% der weltweiten Armen zu übernehmen. Stattdessen müssen Lösungen für die dringendsten Probleme und Bedürfnisse der Menschen in kritischen Bereichen wie Gesundheit, Bildung, Finanzen, und sogar Freizeit, angeboten werden ", warnte er.

ICT-Minister (Informations- und Kommunikationstechnik) und Offiziant des Forums, Frank Tumwebaze, applaudierte das Thema des Forums, warnte dennoch, dass es wichtig sei, ICT-Begriffe, die von Tech-Labors verwendet werden, immer zu vereinfachen, um von allen verstanden zu werden. "Er forderte die Innovatoren auf, gesellschaftsrelevante Innovationen zu gestalten und versprach die Unterstützung der Regierung für Innovationen, die konkrete Vorteile für das BIP-Wachstum, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Transformation der Gesellschaft zeigen. „Wenn unsere Innovatoren für die Zukunft unverzichtbar bleiben sollen, müssen sie sich bemühen, die Bedürfnisse und Herausforderungen der Gesellschaft zu verstehen und Lösungen zu entwickeln, die unsere Lebensweise ändern können ", sagte er.

Die darauffolgenden Key-Note-Präsentationen, Podiumsdiskussionen und Plenar-Interaktionen unterstrichen auch die Notwendigkeit, die Lehrpläne in Schulen zu überarbeiten, um sie an die Herausforderungen der Gegenwart und die Bedürfnisse der Zukunft anzupassen. "Wir müssen unsere Lehrpläne überarbeiten, um Kreativität beim Lernen zu fordern und unseren Kindern somit die Möglichkeit geben, selbstbewusste und kritisch denkende Individuen zu werden. Diese Facetten sind entscheidend für die Erschließung der Chancen und der Dynamik der heutigen technologisch orientierten Welt ", erklärte Donnas Ojok, der Programm Officer der Konrad-Adenauer-Stiftung, in seiner Keynote-Präsentation.

In einer Master-Klasse-Sitzung am Rande des Forums unterstrich Arnold Kwizera, der Media Relations Manager für das African Institute for Mathematical Sciences, die Bedeutung der wissenschaftlichen Bildung in den Schulen und stellte fest, dass die Ausbildung ein kritischer Innovationsfaktor ist. Das Weltwirtschaftforum prognostiziert, dass bis 2020 85 Millionen der weltweiten Arbeitsplätze im Bereich der STEM (Science, Technology, Entrepreneurship and Mathematics) sein werden und Afrika deshalb eine neue Generation von Ingenieuren, Tech-Experten und Forschern benötigen wird. Um dort anzukommen, muss die Schulbildung im STEM-Bereich intensiv gefördert, argumentierte Kwizera.

Das Weltwirtschaftsforum schätzt das derzeit etwa 40% der Forscher, die in Afrika arbeiten, nicht einheimisch sind. Als Folge verliert der Kontinent US$ 4 Milliarden jährlich für die Einstellung von ausländischen Experten aus dem STEM Bereich.

Die größte Herausforderung, die den Durchbruch von Innovationen und Start-ups in marktfähige Ventures behindert, ist ihre Unfähigkeit, Kapital zu gewinnen. Daraufhin betonte das Forum die Notwendigkeit öffentlich-privater Partnerschaften zwischen der Regierung und bereits bestehenden Hubs, als eine Möglichkeit, mehr private Investitionen zu gewinnen. "Das Innovation Village verlor einen US$ 6 Millionen Zuschuss, nur weil es kein bestehenden Arbeitsverhältnis mit der Regierung hat", sagte Japheth Kawanguzi, der Inhaber des Innovation Village, einer der größten Innovationszentren in Kampala.

Die Tatsache dass aufkommende Innovationen die heutigen Geschäftsmodelle bedrohen und bereits knappe Beschäftigungsmöglichkeiten erodieren, wurde im letzten Panel des Forums diskutiert. Patrick Mweheire, CEO von Stanbic Bank, argumentierte, dass Unternehmen weiterhin an neue und einfachere Möglichkeiten denken müssen, mit ihren Kunden in Verbindung zu treten. "Bei Stanbic zum Beispiel lehnen wir Technologie ab, die zum Verlust von Arbeitsplätzen führen würde. Stattdessen schulen wir unsere Mitarbeiter, diese Technologien im Dienste unserer Kunden anzupassen und besser zu nutzen“, sagte er.

Zum Abschluss des Forums lobte das Vorstandsmitglied von LéO Africa Institute William Babigumira das Institut für die kontinuierliche Einberufung solcher Foren und für die absichtliche Einbeziehung junger Menschen, „die die Zukunft dieser Volkswirtschaften sind“. Das Forum wurde vom LéO Africa Institute in Partnerschaft mit der Konrad-Adenauer-Stiftung und NBS Television organisiert, und wurde von der Nationalen Agrarforschungsorganisation (NARO), dem Innovation Village und dem Nachrichten-Website ChimpReports unterstützt.

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Donnas Ojok hält Eröffnungsrede
Informations- und Kommunikationsminister Frank Tumwebaze
Susan Mirembe
NARO
Awel und Tumwebaze

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