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Eigenaufnahme

Veranstaltungsberichte

Mut, sich für die Demokratie einzusetzen

von Anna Prigge

Exkursion in die Gedenkstätte Bergen-Belsen

Eingeladen von der Konrad-Adenauer-Stiftung Bremen besuchten zwei Klassen des Berufsbildenden Schulzentrums Walle Am Wandrahm und der Oberschule Findorff am 23. Oktober 2018 die Gedenkstätte Bergen-Belsen. Während einer Einführung in die Geschichte des Lagers, einer Besichtigung des Lagergeländes und eines Besuches der Dauerausstellung erfuhren die Schülerinnen und Schüler Details über die Verbrechen der nationalsozialistischen Diktatur, direkt am Ort des Geschehens.

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Die beiden Schulklassen wurden jeweils von einem Betreuer durch die Gedenkstätte begleitet. Bevor die Schülerinnen und Schüler selbst Fuß auf das weitere Lagergelände setzten, erhielten sie einen Einblick in die Geschichte des Ortes. Eine Betreuerin, Doreen Krohne, erzählte hierbei, dass Bergen-Belsen bis 1943 ein Kriegsgefangenenlager für Soldaten der gegnerischen Truppen war, in dem die Gefangenen zunächst unter menschenwürdigen Lebensbedingungen inhaftiert waren. Allerdings verschlechterte sich die Situation mit dem Überfall des Dritten Reichs auf die Sowjetunion. Bergen-Belsen wurde erweitert und die Gefangenen wurden ab sofort keineswegs mehr menschenwürdig behandelt. „Das Dritte Reich stellte zum Beispiel Russen als Bestien in Menschengestalt dar“, erklärte Krohne den Schülerinnen und Schülern. Ab 1943 wurde Bergen-Belsen von der SS als Konzentrationslager, aber nicht als reines Vernichtungslager genutzt. Später wurden zudem viele Häftlinge aus anderen Konzentrationslagern nach Bergen-Belsen gebracht, unter ihnen war auch Anne Frank. Das KZ wurde 1945 von Briten befreit, nachdem dort mehr als 52000 Menschen ums Leben gekommen waren. Die, die überlebt haben, waren nach der Befreiung zunächst heimatlos und durch den Krieg entwurzelte Menschen. Bergen-Belsen wurde daher 1945 zum Displaced Persons Camp, in dem die Überlebenden darauf warteten, dass ein Land sie aufnehmen würde. Als 1948 der Staat Israel gegründet wurde, zog es viele von ihnen dorthin.

Nachdem den Schülerinnen und Schülern von den Gräueltaten berichtet wurde, ging es für sie an den Ort, wo diese begangen wurden. Bei der Führung über das Außengelände des ehemaligen Konzentrationslagers bemerkten die Schulklassen, dass in Bergen-Belsen heute keine Gebäude von damals mehr stehen. Viel mehr gleicht das Außengelände einer „Parkanlage“, die als Friedhof, so Doreen Krohne, „die Sichtbarkeit des Todes“ verkörpert. Es wurden neben dem ehemaligen Appellplatz und Denkmälern auch Anne Franks Grab und das vieler weiterer Häftlinge besucht.

Die nach dem Rundgang auf dem Außengelände besuchte Dauerausstellung illustrierte den Schülerinnen und Schülern den Alltag sowie die Lebens- und Arbeitsbedingungen eines KZ- Häftlings. Diverse Medienstationen boten ebenfalls die Möglichkeit, einzelne Zeitzeugeninterviews zu gucken. Die Ausstellung brachte den Schülerinnen und Schülern die Verbrechen des NS-Regimes nochmals auf einprägende Art und Weise nah.

Durch die Exkursion wurde den Schülerinnen und Schülern bewusst gemacht, wie wichtig das Gedenken, vor allem für die Gestaltung der Zukunft ist. In diesem Sinne richtete Doreen Krohne am Ende der Exkursion einen Appell an die Schülerinnen und Schüler, „immer den Mut zu haben, sich für die Demokratie einzusetzen“.

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Dr. Ralf Altenhof

Dr

Landesbeauftragter und Leiter Politisches Bildungsforum Bremen

ralf.altenhof@kas.de +49 421 163009-0 +49 421 163009-9

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