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Veranstaltungsberichte

Orientierungs-Workshop für traditionelle Führungspersonen in Zomba

Der Orientierungs-Workshop für traditionelle Führungspersonen zielte darauf ab, dass traditionelle Oberhäupter bei der Beilegung von Landstreitigkeiten kodifiziertes Recht berücksichtigen. So soll die Stellung von Frauen in Fragen der Landnutzung und des Landbesitzes gestärkt werden. Der Workshop behandelte wichtige Entwicklungen und Phasen des Landrechtsreformprozesses in Malawi, spezifische Gesetzgebungen im neuen Landrecht, sowie die Zusammensetzung, Kriterien und Mandate für die Mitgliedschaft des üblichen Landausschusses.

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Mrs. Magret Chilongozi (WOLREC) captures highlights on flipchart as Mr. Mlaka (LandNet) presents historical perspectives to land ownership in Malawi

Umfang und Zielgruppe des Workshops

Der zweite "Orientierungs-Workshop für traditionelle Führungspersonen in Zomba" zielte darauf ab, mit den beiden unteren Ebenen in der Hierarchie der traditionellen Führung in Malawi (Group Village Headmen/Head women (GVHs) and Village Headmen/Head women (VHs)) sowohl als auch ausgewählten Mitgliedern des Area Development Committees (ADCs), Landrechte von Frauen in Malawi zu diksutieren und mögliche Lösungen zu bisherigen und gegenwärtigen gesetzlichen Rahmen zu finden. Insgesamt nahmen 51 Teilnehmer an dem Workshop teil, darunter 33 Männer und 18 Frauen.

Dieser Workshop war von großer Bedeutung, da traditionelle Führungspersonen, kulturelle Normen und Autorität bei der üblichen Landumverteilung und Beilegung von Landstreitigkeiten, überwachen. Während der Aufklärungsarbeit, die in mehreren Dörfern ausgeführt wurde, wurden traditionelle Führungspersonen eingeladen, um einen Einblick in das neue Landgesetz zu bekommen. Im Rahmen unseres Projekts in Malawi ist die Ausbildung traditioneller Führungskräfte von großer Bedeutung.

Mittel- und langfristiges Ziel unserer Workshops in Malawi ist, dass Trainingsworkshops zu einer erhöhten Anzahl von ausgebildeten traditionellen Führungskräften führen, die über ein grundlegendes Verständnis der neuen Bodengesetze in Malawi verfügen und landbezogene Streitigkeiten nach kodifiziertem Recht beilegen. Traditionelle Oberhäupter sollen als Vermittler und Beschützer der Landrechte von Frauen auftreten.

Kooperation mit Partnern

In Kooperation mit Women’s Legal Resources Centre (WOLREC), lud die Konrad-Adenauer-Stiftung Südafrika Teilnehmer aus dem Einflussbereich des WOLREC Projekts ein. Governance-Experte Herr Emmanuel Mlaka (LandNet Malawi), der sich als Workshop Moderator engagierte, wurde von Frau Magret Chilongozi (WOLREC Bezirksleiter für Zomba) und Dr. Samson Lembani (KAS Südafrika Koordinator) unterstützt.

Durchführung des Workshops

Der Workshop wurde von einem zuvor entwickelten Programm geleitet, das an die Teilnehmer verteilt wurde. Der Inhalt des Workshops wurde hauptsächlich durch interaktive Diskussionen im Plenum geliefert. Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, Fragen zu stellen, Bedenken zu äußern oder verschiedene Aspekte zu erörtern.

Der Workshop behandelte die folgenden Themenbereiche:

  • Nationaler Kontext
Dieses Thema war besonders relevant für die Aufklärung der Teilnehmer über Fragen zur Landrechtsprüfung. Herausforderungen der Landverwaltung, bei denen die traditionellen Behörden formell das Recht haben, die Nutzung und Zuweisung von gewöhnlichem Land innerhalb ihrer Jurisdiktion zu kontrollieren, wurden erörtert.

  • Historischer Hintergrund
Herr Herr Emmanuel Mlaka (LandNet Malawi) veranschaulichte, wie das gegenwärtige Landrecht in Malawi durch die kolonialen Erklärungen der britischen Autorität über Zentralafrika von 1889, 1892 und 1893 geprägt wird und wie dadurch die Eingeborenen das Eigentum und die Kontrolle über das Land unter dem Geltungsbereich von Anspruchsbescheinigungen verloren. Anschließend diskutierte er die Prozesse, die Malawi durchlaufen hat, um den Landsektor zu reformieren, welche sich in der Verabschiedung eines neuen Rechtsrahmens im Jahr 2016 widerspiegelten.

  • Änderungen der neuen Landgesetze
Ziel dieser Präsentation war es, die Teilnehmer an die neuen Bodengesetzen, insbesondere dem Gewohnheitsgrundgesetz und dem Grunderwerbsgesetz, heran zu führen. Die Teilnehmer identifizierten einige Bestimmungen oder Prozesse im abgehenden Landrecht während erklärt wurde, wie sich das unter dem neuen Landrecht geändert hat. Zum Beispiel, Landbesitz von Frauen, wo das alte Gesetz den Bräuchen und Traditionen den Vorrang vor Gesetzgebung und Verfassung in Bezug auf die männliche Dominanz gab. Das neue Bodengesetz sieht nicht nur Chancengleichheit vor, sondern enthält auch spezielle Bestimmungen, die ausschließlich auf den Schutz von Frauen und Kindern vor Landenteignung abzielen.

  • Gleichberechtigung von Männern und Frauen
Schlussendlich wurden geschlechtsspezifische Bestimmungen und deren Auswirkungen diskutiert. Die Tatsache, dass das Gesetz eine gleichberechtigte Vertretung der Geschlechter in den landesüblichen Komitees für die Landverwaltung vorsieht, löst nicht die übliche Herausforderung der tief verwurzelten negativen Einstellung gegenüber Frauen. Deshalb sollten Frauen befähigt und ihr Vertrauen gestärkt werden, um Frauen mit Einfluss zu wählen, besonders in einer patriarchalischen Gesellschaft, in der eine Frau als respektlos gilt, wenn sie in Anwesenheit eines Chefs gegensätzliche Ansichten von Männern äußert.

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Training Facilitator- Mr. Emmanuel Mlaka outlines historical processes in land law reform in Malawi

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Auslandsbüro Südafrika

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Über diese Reihe

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Republik Südafrika Südafrika

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