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Veranstaltungsberichte

Pola-Lab: Junge Führungskräfte werden auf bevorstehende Herausforderungen vorbereitet

Am 13. April 2019 organisierte die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) in Zusammenarbeit mit University Forum on Governance (UNIFOG) die zweite Veranstaltung im Jahr 2019 aus der Reihe des Political Leadership Advancement Lab (POLA-LAB). 25 junge Führungskräfte aus Gulu nahmen an einem eintägigen Training zu politischen Themen wie der Analyse wirtschaftlicher und politischer Prozesse, gesellschaftlichem Engagement und Lobbyingstrategien teil.

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In einem interaktiven eintägigen Training wurden jungen Führungskräften praktische Fähigkeiten für eine effektive soziale Mobilisierung, Advocacy und dem Verständnis zur Analyse politischer- und wirtschaftlicher Prozesse vermittelt. Da die Jugend die Hälfte der wählenden Bevölkerung in Uganda ausmacht, ihre Stimmen aber noch immer nicht in politischen Entscheidungsprozessen berücksichtigt werden, ist es von großer Bedeutung, sich besonders an junge politische Führungskräfte zu wenden.

Ayub Kiranda, der Programmmanager des University Forum on Governance, begann die erste Sitzung mit einer Einführung zu dem Thema Wirtschafts- und Politikanalyse. Er erklärte, dass die Analyse politischer und wirtschaftlicher Prozesse ein Verständnis für die Beziehung zwischen Politik und Wirtschaft vermittelt, ebenso wie für die zu berücksichtigenden Akteure, Interessen und Ressourcen. Donnas Ojok, Programmleiter der KAS, betonte, dass diese Analyse nicht nur ökonomische Interessen beinhaltet, sondern vor allem auch Machtdynamiken der verschiedenen beteiligten Akteure. Letztlich ist die Wirtschaft-und Politikanalyse ein wichtiges Werkzeug junger Führungskräfte, die es ihnen ermöglicht, zu verstehen, wie sie Interessengruppen miteinbeziehen und mobilisieren können und wie sie Macht und Ressourcen zum Vorteil nutzen können.

Der nächste Teil der Veranstaltung handelte von gesellschaftlichem Engagement. Die Teilnehmer tauschten ihre eigenen Erfahrungen in diesem Bereich sowie ihre bereits erreichten Erfolge aus. Um den Teilnehmern ein besseres Verständnis zu diesem Thema zu vermitteln, diskutierte Michael Ojok von Advance Afrika mit ihnen über das Konzept des gesellschaftlichen Engagements, warum es so essentiell für die kommunale Entwicklung ist und vor welchen Herausforderungen der Bereich des gesellschaftlichen Engagement steht. Bürger, die Social Media nutzen, um sich Gehör zu verschaffen, es aber am Ende nicht in sinnvolle Gedanken umsetzen, ist nur eine von vielen Herausforderungen. Schließlich kamen die Teilnehmer zu dem Schluss, dass jeder eine aktive Rolle übernehmen muss: "Es ist sehr wichtig, seine Komfortzone zu verlassen und rauszufinden was genau man tun kann, um sich gesellschaftlich zu engagieren."

Als letztes wurden die Themen der Interessensvertretung (Advocacy) und Lobbyingstrategien mit den Teilnehmern diskutiert. Donnas Ojok, der Moderator dieser Sitzung, bezeichnete Advocacy als eines der wichtigsten Instrumente, über die Bürger verfügen, um an der Regierungsführung teilzunehmen. Es ist ein effektives Werkzeug zur Beeinflussung und Gestaltung der Öffentlichkeit, das darauf abzielt, eine positive Veränderung zu bewirken. Advocacy kann in verschiedenen Formen auftreten - Think Tanks und Forschung wurden als Schlüsselbegriffe genannt. Ojok betonte, um Advocacy effektiv umzusetzen braucht es immer eine Strategie, die vier Komponenten enthalten muss: die Identifizierung und Definition des Problems, der Akteure, der Ansätze und schließlich der Lösung und des Ziels. Um das soeben erworbene Wissen anzuwenden, erhielten die Teilnehmer die Aufgabe, einen Advocacyplan zu erstellen. Jede Gruppe musste sich ein Problem überlegen, das einen Großteil der Bevölkerung betrifft, und versuchte eine geeignete Lösung zu finden. Die Teilnehmer entwickelten Strategien zum Thema Straßenkinder und Müllentsorgung.

Am Ende des Tages mussten die Teilnehmer das Gedicht "Apolitical Intellectuals" von Otto Rene Castillo interpretieren und diskutieren. Das Gedicht handelt von dem Phänomen von Intellektuellen, die sich dafür entschieden haben sich nicht politisch in der Gesellschaft zu engagieren. Das Gedicht wurde gelesen, um die jungen Führungskräfte anzuregen, über die Bedeutung der aktiven Teilnahme zu reflektieren und sich darüber bewusst zu werden, wie individuelle Aktionen einen signifikanten gesellschaftlichen Wandel in unseren Gemeinschaften bewirken können.

Zusammenfassend waren die jungen Führungskräfte sehr begeistert von dem Trainingstag und den Kenntnissen und Fähigkeiten, die sie für ihre politische Führungskarriere erworben haben.

Verfasst von Eva Wandinger

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Über diese Reihe

Die Konrad-Adenauer-Stiftung, ihre Bildungsforen und Auslandsbüros bieten jährlich mehrere tausend Veranstaltungen zu wechselnden Themen an. Über ausgewählte Konferenzen, Events, Symposien etc. berichten wir aktuell und exklusiv für Sie unter www.kas.de. Hier finden Sie neben einer inhaltlichen Zusammenfassung auch Zusatzmaterialien wie Bilder, Redemanuskripte, Videos oder Audiomitschnitte.

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Herausgeber

Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.

erscheinungsort

Uganda

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