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Veranstaltungsberichte

Ressourcenentwicklung Indiens – Geo- und sicherheitspolitische Implikationen

KAS-TERI Ressourcendialog

Vom 24. bis 26. Oktober 2016 veranstalteten das Auslandsbüro Indien der Konrad-Adenauer-Stiftung in Zusammenarbeit mit The Energy and Resource Institut (TERI) eine Konferenz zur Ressourcensicherheit. Referenten im Rahmen der dreitägigen Veranstaltung waren unter Anderem Jairam Ramesh, Abgeordneter der Rajya Sabha und Minister für Umwelt und Ländliche Entwicklung a.D., sowie Dr. Ashok Khosla, Vorsitzender von Development Alternatives und Co-Vorsitzender des vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) eingesetzten Ressourcenrats.

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Mit dem Wirtschaftswachstum Indiens steigt auch die Nachfrage nach Ressourcen. Diese kann jedoch nicht allein durch die Binnenproduktion, sondern nur durch globalen Handel befriedigt werden. Zugleich reichen die weltweiten Fördermengen nicht aus, um der globalen Gesamtnachfrage nachzukommen. Vor diesem Hintergrund war es das Ziel der Konferenz, den Austausch von Experten und Entscheidungsträgern zu fördern und nachhaltige Lösungsansätze für die mit dem global steigenden Ressourcenbedarf einhergehenden Herausforderungen zu entwickeln. Wie sehr der globale Ressourcenbedarf zunimmt, verdeutlichte Jairam Ramesh in seiner Eröffnungsrede. So sei der Zementverbrauch Chinas zwischen 2011 und 2013 höher gewesen, als jener der Vereinigten Staaten im gesamten 20. Jahrhundert.

Einigkeit herrschte unter den Rednern darüber, dass Indien aufgrund der steigenden Nachfrage einen ganzheitlichen Ansatz für den Zugriff auf den globalen Beschaffungsmarkt benötige. Vor diesem Hintergrund zeigten die Redner unterschiedliche Risiken und entsprechende Lösungsansätze auf. Parthapratim Pal, Professor für Volkswirtschaft an der Indian Institute of Management in Kalkutta, nannte unter anderem die rasant gestiegene Volatilität der Rohstoffpreise als Gefahr, welche für Indien nahelegten, sich nicht zu stark vom globalen Beschaffungsmarkt abhängig zu machen. Diese Volatilität sei seit der Finanzkrise 2008 verstärkt zu beobachten, wobei viele Rohstoffe auf dem globalen Finanzmarkt zu Spekulationsobjekten geworden seien. Professor Amita Batra, Professorin am Zentrum für Südasiatische Studien der Jawaharlal Nehru Universität in Delhi, schlug als Reaktion hierauf eine zentrale Lebensmittel- und Saatgutbank der SAARC-Staaten vor, durch die eine regionale Absicherung geschaffen werden könne.

Mehrere Referenten thematisierten zudem die Notwendigkeit einer stärkeren Vernetzung der Länder Südasiens untereinander und mit China. Dieses pflege sehr engen Kontakt zu den ASEAN-Staaten und Russland, um seinem hohen Öl- und Gasbedarf gerecht zu werden. Eine gemeinsame Indien-China Politik könne laut Batra Synergieeffekte für beide Staaten erzeugen. Shebonti Ray Dadwal, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Verteidigungsstudien und Analysen, merkte hierzu an, dass die Importabhängigkeit Indiens von Öl auf 76 Prozent angestiegen sei und in den kommenden Jahren mit einem weiteren Anstieg auf 90 Prozent zu rechnen sei. Als einen potentiellen Ersatz als Brückenenergieträger nannte Ray Dadwal das Gas, welches umweltfreundlicher und günstiger sei.

Auf Grundlage der Konferenz ist die Veröffentlichung eines Sammelbands geplant.

(Text: Jonas Geißler)

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