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Veranstaltungsberichte

Strategieworkshop :: Politische Bildungsinstitutionen in Lateinamerika

von Carmen Ramírez
Kooperation und Austausch sind wichtig für die Zukunft Lateinamerikas. Im Rahmen eines Workshops konnten sich Vertreter politischer Bildungsinstitutionen aus acht lateinamerikanischen Ländern über notwendige Strategien für einen nachhaltigen Wandel auf ihrem Kontinent unterhalten. Wichtig hierbei war es Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten der länderspezifischen Situationen und der möglichen Lösungen herauszuarbeiten.

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Das politische Umfeld in Lateinamerika ist geprägt durch ein Nebeneinander unterschiedlichster Situationen und Denkweisen in den verschiedenen Ländern. Die Parteien sehen sich daher mit der nicht zu unterschätzenden Aufgabe konfrontiert, sich fortlaufend neu zu erfinden und an die jeweilige politische Lage anzupassen. In dieser komplexen Ausgangssituation trafen sich acht (8) Vertreter lateinamerikanischer Bildungsinstitute am 01. März in Colonia del Sacramento (Uruguay). Die Einladung zur Teilnahme erfolgte durch das Regionalprogramm Parteienförderung und Demokratie in Lateinamerika. Ziel des Treffens war es Gemeinsamkeiten in verschiedenen Ländern aufzuzeigen und so bei der schwierigen Aufgabe voranzukommen, eine neue Generation von politischen Führungskräften auszubilden.

Argentinien, Bolivien, Chile, Kolumbien, Mexiko, Uruguay und Venezuela waren durch acht Bildungsinstitute, welche mit politischen Parteien der jeweiligen Länder zusammenarbeiten, vertreten. Die Teilnehmer waren sich einig über die Notwendigkeit eines qualitativ hochwertigen Bildungsprogramms für Jugendliche, um zu echten Veränderungen in Lateinamerika zu kommen.

Die Nutzung virtueller Kanäle, um politische Bildung möglichst flächendeckend anzubieten, sowie der direkte Kontakt mit Jugendlichen in Präsenzveranstaltungen stellen wichtige Instrumente der Institute dar. Obwohl die Situationen in den verschiedenen Ländern in manchen Punkten zeitweise voneinander abweichen, setzen alle Institute auf Bildung durch Werte, Humanismus und gute Vorbilder.

Auf einem ersten Diskussionspanel konnte jedes Institut seine Ideen, Arbeitsmethoden und Qualitätssicherungssysteme vorstellen. Dadurch konnten die Teilnehmer sehen, dass es Ähnlichkeiten in jeweiligen Methoden gibt, aber auch Fragen zur Arbeitsweise der Anderen stellen. Bei diesem Austausch trat das akademische Potenzial jedes einzelnen Instituts gut zutage.

Erfahrene Institute, mit langjährig erprobten Bildungsprogrammen (Präsenzformate, digital oder auch kombiniert), unterschützten diejenigen, die ihre Arbeit erst kürzlich aufgenommen haben. So entstand eine fruchtbare Diskussion über die Durchführbarkeit und Effizienz der einzelnen Methoden. Ebenso wurde über Verbesserungsmöglichkeiten für einzelne Methoden gesprochen, über die Erhöhung ihrer Reichweite, sowie deren Beitrag zur Gestaltung besserer Politikangebote, welche die regionalen Bedürfnisse berücksichtigen.

Die Debatte über Ideen, die Lateinamerika verändern können und die auch im Rahmen neuer Diffusionskanäle wieder sozialer Medien gedacht werden müssen, verdeutlichte, wie wichtig es ist, das Niveau öffentlicher Diskussionen ständig zu verbessern, da die Unmittelbarkeit der heutigen Kommunikationsmedien auch eine Herausforderung darstellt, weil durch sie politische Meldungen verbreitet werden, die aufgrund ihres Inhalts nicht zwingend einen konstruktiven Beitrag zur Meinungsbildung leisten. Diese neuen Technologien werden vor allem zur Verbreitung von Ideen und als Plattform zur Förderung neuen Führungspersonal genutzt. Sie stellen eine der besten Möglichkeiten dar, das Interesse von Jugendlichen an der komplexen Welt der Politik zu wecken.

Einigkeit herrschte darüber, dass sich die Situation in allen Ländern in manchen Punkten ähnelt. Dies bietet Raum für gemeinsame Lösungen, mit denen die Bildungsinstrumente, an denen wir arbeiten, effektiver eingesetzt werden können.

Das Schlusswort hielt Kristin Wesemann, Leiterin der Konrad Adenauer Stiftung e. V. in Uruguay und des Regionalprogramms Parteienförderung und Demokratie in Lateinamerika. In ihrem Beitrag nutzt Frau Wesemann die deutsche CDU als Beispiel für herausragende politische Stabilität. So betonte sie, dass die CDU eine Partei sei, welche sich für die Menschen interessiere, die Improvisation als Arbeitsmethode ablehne, und verstärkt auf die intelligente Gestaltung von Politik setze, mit der der Bürger übereinstimme und aus der er wiederum Vertrauen zu seinen Vertretern schöpfe.

Das Treffen hat zweifelsfrei zahlreiche, zukunftsträchtige Vorschläge hervorgebracht, die das kommende akademische Jahr nachhaltig beeinflussen werden. Des Weiteren kann zukünftig eine retrospektive Evaluation der Umsetzung der Effektivität und Reichweite der verschiedenen Ideen stattfinden, die aus der Veranstaltung hervorgegangen sind.

Übersetzt von Sören Soika und Christina Schweiger

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