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Veranstaltungsberichte

YOCOPAS Seminar

Youth Organized Collaboration for Peace and Sustainability

Vom 27. Bis zum 28. April veranstaltete die Konrad-Adenauer-Stiftung in Kooperation mit der Eastern Mediterranean International School (EMIS) in HaKfar HaYarok das YOCOPAS Seminar. Dieses ging der alljährlichen YOCOPAS Konferenz voraus, die im Oktober stattfinden wird. Ziel des Seminars war, die Teilnehmenden für verschiedene Wege friedlicher Konfliktlösung zu sensibilisieren und die unterschiedlichen Perspektiven auf den Nahostkonflikt zu beleuchten. Die Veranstaltung richtete sich an jüdische Israelis sowie Palästinenser und Israelis arabischer Abstammung.

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Das Seminar wurde mit einem Klavierstück und dem Grußwort durch die beteiligten Schüler eröffnet. Anschließend ergriffen Dr. Nedal Jayousi und der Schulleiter Gili Roman das Wort, indem sie sich für die Aufrechterhaltung des Dialogs zwischen den Konfliktparteien aussprachen und die Schüler ermutigten, sich in Freiwilligenprojekten von YOCOPAS zu engagieren. Roman begrüßte zudem die Referenten aus Spanien und Deutschland, welche im Folgenden die Leitung der Workshops übernahmen.

Für die einzelnen Workshops wurden die Schüler in drei Gruppen aufgeteilt. Der erste Workshop wurde von Aranzazu Flores Romero geleitet, die zum Thema innerstaatliche Konflikte in multi-ethnischen Staaten referierte. Sie ging darauf ein, wie Konflikte zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen nach dem Kalten Krieg ausbrachen und verdeutlichte dies anhand einiger Beispiele. Dabei unterschied sie zwischen Konflikten in Demokratien, in denen Meinungs- und Demonstrationsfreiheit gegeben sind und Konflikten innerhalb autokratischer Staaten, in denen politische Auseinandersetzungen unterdrückt werden.

Währenddessen beschäftigte sich die zweite Gruppe im Workshop unter Leitung von Dagmar Nolden mit Methoden und Wegen der Konfliktlösung. Die Referentin definierte den Begriff Konflikt und betonte, dass Konflikte nicht vermeidbar seien und man nur lernen könne, mit ihnen umzugehen. Anschließend bekamen die Schüler eine Reihe von Bildern, die exemplarisch den Verlauf eines Konfliktes zeigten mit dem Auftrag, diese in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen. Dabei sollten sie auch Vorschläge einbringen, zu welchem Zeitpunkt das Eingreifen einer dritten Partei hilfreich sein könnte. Die Ergebnisse der Gruppenarbeit wurden abschließend diskutiert.

Zeitgleich wurden im dritten Workshop, der von EMIS-Schülern geleitet wurde, ethische und politische Fragen erörtert. Darf ein Menschenleben für das von zehn anderen geopfert werden? Bedeutet es automatisch Frieden, wenn ein Land sich nicht im Krieg befindet? Zu Fragestellungen wie diesen wurden Thesen aufgestellt, denen die Schüler entweder zustimmen oder widersprechen sollten. In der nächsten Runde wurden verstärkt konfliktverwandte Thesen, wie „ Meine Seite will den Frieden“ oder „Gewalt ist manchmal gerechtfertigt“, behandelt. Auch hierwurde die Zustimmung der Schüler getestet. Am Ende beider Runden wurden die Jugendlichen aufgefordert, ihre Meinung zu den behandelten Fragen darzulegen.

Nach der Mittagspause wurden die Gruppen noch zweimal getauscht, sodass jeder Teilnehmer alle drei Workshops absolvieren konnte. Die palästinensischen Teilnehmer führten zum Abschluss des ersten Seminartages einen traditionellen Dabke-Tanz auf, anschließend hatten die Schüler Freizeit um sich untereinander kennenzulernen und ihre Gedanken zu den Seminarinhalten auszutauschen. Vor dem Abendessen nahmen alle gemeinsam an der Freitagszeremonie teil, anschließend gab es ein Abendprogramm.

Nach dem Frühstück am zweiten Seminartag wurden die Teilnehmenden wieder in Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe lernte unter der Leitung von Aranzazu Flores Romero, wie man den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern in wenigen Schritten analysieren kann. Im Anschluss diskutierten die Schüler über Hindernisse, die die Konfliktlösung erschweren und erörterten mögliche Lösungen.

Zeitgleich fand der zweite Workshop mit Dagmar Nolden statt. Anhand eines Gedankenexperiments führte sie die Teilnehmenden an die Herangehensweisen der Kompromissfindung heran, die im Einzelnen von den Schülern diskutiert wurden.

Nach einer Pause wurden die Workshops wieder getauscht, vor dem Ende des Seminars kamen alle nochmal zu einem gemeinsamen Mittagessen zusammen. Abschließend wurden die Inhalte der beiden Seminartage bei einer Abschlusszeremonie evaluiert, bei der die Schüler ihr Feedback zu den einzelnen Workshops gaben und Verbesserungsvorschläge für das nächste Jahr einbrachten. Hierbei zeigte sich, dass die Teilnehmenden durch das Seminar viel neues Wissen über Methoden der Konfliktanalyse und -lösung mitnehmen konnten.

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Conflict Resolution Workshop
YOCOPAS Ceremony
Conflict Resolution Workshop
Dabke Dance

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