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Veranstaltungsberichte

Zukunft der Tarifautonomie in Deutschland und Russland

von Ekaterina Romanova

Expertengespräch

Unser Referent Herr Prof. Dr. Michael Eilfort, Direktor der Stiftung Marktwirtschaft aus Berlin hat einen Vortrag zum Thema „Ziele und Rahmenbedingung der Tarifpolitik in Deutschland“ gehalten. Die folgenden Fragen wurden die Schwerpunkt der nachfolgenden Diskussion, wie die Tarifpolitik in Russland organisiert wird und mit welchen Herausforderungen Deutschland und Russland auf dem Gebiet der Tarifpolitik konfrontiert sind. Teilnehmer werden Vertreter von Unternehmen, Gewerkschaftsorganisationen, Wissenschaft und Politik sein.

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Die Tarifautonomie ist eine tragende Säule der Sozialen Marktwirtschaft und Garant für sozialen Frieden und Wohlstand in Deutschland. Die Tarifautonomie hat sich in Deutschland über die Jahrzehnte bewährt.

Tarifautonomie bedeutet, dass beide Tarifpartner - die Gewerkschaften und die Arbeitgeber - den Tarifvertrag autonom, das heißt ohne dass irgendjemand auf die Verhandlungen Einfluss nehmen darf, verhandeln und abschließen. Durch einen Tarifvertrag lässt sich eine angemessene Beteiligung der Arbeitnehmer am wirtschaftlichen Erfolg sicherstellen, ohne die Unternehmen durch unangemessene Arbeitsbedingungen zu überfordern und dadurch Arbeitsplätze zu gefährden. Mit rund 70.000 gültigen Tarifverträgen haben die Tarifvertragsparteien in Deutschland ein differenziertes System von Arbeitsbeziehungen geschaffen, das unternehmerische Effizienz mit sozialer Teilhabe der Arbeitnehmer in Einklang bringt. Die Arbeitsbedingungen von ca. 80 Prozent aller Arbeitsverhältnisse sind direkt oder indirekt von tarifvertraglichen Regelungen bestimmt.

Russische Teilnehmer haben die Schwierigkeiten der Tarifpolitik in Russland unterzeichnet. Die wichtigste Voraussetzung für den Dialog zwischen dem Arbeitgeber und Arbeitnehmer ist ihr gleiches Gewicht als Verhandlungspartner, im Gegenfall kann der Arbeitnehmer die Unterstützung nur seitens des Staates erwarten. Die Rolle des Staates wächst besonders in den Krisenzeiten an. In russischer Praktik wird die Diskussion zum Thema Tarifautonomie immer noch nicht aktuell, da die Gewerkschaften mit den anderen Fragen sich beschäftigen.

Im Endergebnis machen die Lohnkosten bis 60% im Gewinn des deutschen Unternehmens aus, in Russland entspricht diese Zahl nur 10%-15%. Die Arbeitnehmer haben praktisch keine Entscheidungsstimme in dem Verhandlungsprozess. Gleichweise muss man unterstrichen, dass die Arbeitsproduktivität in Russland niedriger als in Deutschland ist.

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Expertengespräch: „Zukunft der Tarifautonomie in Deutschland und Russland“, Vortrag vom Prof. Dr. Michael Eilfort, Stiftung Marktwirtschaft Kristina Kozlovskaja

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Über diese Reihe

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Moskau Russland