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Veranstaltungsberichte

"DIE TRADITIONEN DER KONSERVATIVEN IN ALBANIEN"

Die Konrad Adenauer Stiftung und Politiko.al organisierten am 28.09.2018 den runden Tisch: "DIE TRADITIONEN DER KONSERVATIVEN IN ALBANIEN"

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Dabei ging es um die zentrale Fragestellung, welchen konservativen “Kern“ die Parteien aus dem rechten politischen Spektrum in Albanien haben und auf welche Geschichte sie zurückgreifen können.

Neben dem Leiter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Albanien, Walter Glos, bildeten bei dieser Veranstaltung außerdem der Journalist Alfred Lela, der ehemalige Außenminister Albaniens Besnik Mustafaj, Prof. Mark Marku sowie Fitim Zekthi den Kern der Diskutanten.

Dabei machte Walter Glos zuerst auf die Herausforderungen der CDU in Deutschland aufmerksam, die sich aufgrund großer Veränderungen parteiintern sowie in der politischen Landschaft Deutschlands auch vor die Frage gestellt sieht, wie sich kulturell konservative Geisteshaltungen in einer globalisierten Welt politisch behaupten können. Dabei wurde deutlich, dass die Parteienlandschaft sowie die Parteienideologie in Albanien zwar andere sind, dass sich die Parteien aus dem rechten Spektrum, insbesondere die Demokratische Partei, jedoch in ähnlich herausfordernden Situationen befinden.

Der Unterschied zur Situation in Deutschland ist hier die Unterbrechung einer Politik des rechten Flügels durch die kommunistische Einparteiendiktatur über mehrere Jahrzehnte. Dadurch befindet sich die DP auch noch heute in der Situation der Frage nach dem eigenen “Gedächtnis“ und der Bedeutung konservativer Werte in Albanien. Es wurde deutlich gemacht, dass sich das heutige Erscheinungsbild der DP aus vielen verschiedenen “Mosaiken“ zusammensetzt, dabei aber eine Reflexion der albanischen Geschichte des “Konservatismus“ fehlt und somit kein echter eigener Charakter geformt wurde. Als in großen Teilen Europas in der Nachkriegszeit eine pluralistische Politik begann, begann gleichzeitig in Albanien die Implementierung der kommunistischen und das Aufgeben einer konservativen Idee.

Herausgestellt wurde ebenso, dass in der Politik der DP auch noch heutzutage oftmals eine Kohärenz fehlt, die Partei also oft ihre politische Ausrichtung ändert mit teilweise widersprüchlichen Handlungen.

Die rechten Parteien seien überdies zu wenig organisiert. Als Verhängnis vom Erfolg, beispielsweise durch einen hier genannten hohen Organisationsgrad, wird auch an dieser Stelle die Abschottung Albaniens über Jahrzehnte angesehen, wodurch es beispielsweise keinerlei wirtschaftlichen Kontakt zu anderen Staaten gab. Die Möglichkeit der Artikulation einer eigenen Geschichte hatten die “Rechten“ demzufolge erst nach dem politischen Umsturz in den 1990er Jahren.

Jedoch wurde festgestellt, dass diese Erklärungsversuche nicht über die Tatsache einer anhaltenden Ideenkrise rechter Parteien in Albanien ausreichen. Wie auch in anderen Staaten führen hierbei fehlende Inhalte zum Problem von Vereinheitlichungstendenzen zwischen Parteien. Genau aus diesem Grund wurde zum Ende der Veranstaltung deutlich, dass eine konsequente konservative Parteipolitik von großer Bedeutung (Glaubwürdigkeit) ist und nur durch dessen Einhaltung eine Kohärenz der Ideen sichergestellt werden kann.

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