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Veranstaltungsberichte

1. Deutsch-Belarussisches Wirtschaftsforum

von Dr. Wolfgang Sender

Deutsch-belarussische Zusammenarbeit stärken

Rund einhundert Wirtschaftsvertreter, Politiker, Diplomaten, Wissenschaftler, Experten und junge Nachwuchskräfte aus Belarus und Deutschland versammelten sich am 26. Oktober im sächsischen Mittweida zum 1. Deutsch-Belarussischen Wirtschaftsforum.

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Als Initialzündung zur gegenwärtigen Intensivierung der Beziehungen zwischen Sachsen und Belarus diente eine Reise einer Delegation des Parlamentarischen Forums Mittel- und Osteuropa aus dem Sächsischen Landtag auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung nach Belarus im Juni 2016. Zum ersten Mal nach einer längeren Unterbrechung konnten Vertreter aus Sachsen direkt Kontakte mit belarussischen Parlamentsabgeordneten, Unternehmern und Vertretern der Zivilgesellschaft herstellen. In der Folgezeit ergaben sich aus diesen Kontakte mehrere Folgeprojekte, darunter auch der Impuls für das Deutsch-Belarussische Wirtschaftsforum in Mittweida.

Das Wirtschaftsforum stellte seinerseits einen wesentlichen Impuls für den Ausbau in den bilateralen Beziehungen und zugleich eine Plattform dar, um ausgehend von den bestehenden politischen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Kontakten neue zukunftsträchtige praxisnahe Kooperationsmodelle zu entwickeln.

Mittweida und Belarus

Die Fakultät für Wirtschaftsingenieurwissenschaften der Hochschule Mittweida, an der ausländische Studenten unter anderem auch aus Belarus Management und Ingenieurwesen studieren, eignete sich wie wohl keine andere Einrichtung für die Rolle des Gastgebers des Forums. Die Funktion der Fakultät als einer Schnittstelle zwischen Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft, zwischen Ingenieurwesen und Unternehmertum und internationale Ansätze bei der Lehre an der Fakultät wissen nicht nur Studierende, sondern auch Arbeitgeber in der Region und in Belarus zu schätzen, so der Gastgeber und Moderator der Veranstaltung, der Dekan der Fakultät, Professor Dr. rer. pol. Andreas Schmalfuß. Somit wirkte der Veranstaltungsort per se als Vorbild für die Verkörperung einer erfolgreichen internationalen Wechselwirkung im wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Bereich. Gerade mit Belarus verbindet die Fakultät eine enge Zusammenarbeit. Seit mehreren Jahren setzen die Fakultät für Wirtschaftsingenieurwissenschaften der Hochschule Mittweida und die Wirtschaftsfakultät der Belarussischen Staatlichen Universität einen gemeinsamen dualen Studienkurs um.

Redner aus Politik, Wirtschaft und Diplomatie

Das Interesse der Politik an der Intensivierung der bilateralen Zusammenarbeit konnte bereits an den hochrangigen Rednern erkennen: Der Schirmherr des Forums, der Präsident des Sächsischen Landtags, Dr. Matthias Rößler, wie auch der Botschafter der Republik Belarus in Deutschland, Denis Sidorenko, und der Präsident des Parlamentarischen Forums Mittel- und Osteuropa aus dem Sächsischen Landtag, der Sächsische Staatsminister der Justiz, Sebastian Gemkow, hießen in ihren Grußworten die Vertiefung der Kooperation willkommen und wiesen sowohl auf historische Erfahrungen als auch auf Aussichten für die Kooperation hin.

Darauf, mit welchen Herausforderungen die deutsch-belarussischen Wirtschaftsbeziehungen aktuell konfrontiert sind, welche Wege bereits eingeschlagen sind und was beiderseits noch zu tun wäre, erläuterte der Leiter des Auslandsbüros Belarus der Konrad-Adenauer-Stiftung, Dr. Wolfgang Sender. Wie sich die Kooperation konkret im wirtschaftlichen Bereich gestalten kann, diskutierten der Leiter der Repräsentanz der Deutschen Wirtschaft in Belarus, Dr. Wladimir Awgustinski, und der Leiter der Repräsentanz der Uzin Utz AG in Belarus Ivan Rak.

In einer abschließenden Podiumsdiskussion setzten sich Dekan der Fakultät für Wirtschaftsingenieurwissenschaften, Professor Andreas Schmalfuß, der Referatsleiter im Auswärtigen Amt, Dr. Hans-Peter Hinrichsen, der Botschafter der Republik Belarus in Deutschland, Denis Sidorenko, Professor Serge Velesco von der Hochschule Mittweida, der Leiter der Repräsentanz der Deutschen Wirtschaft in Belarus, Dr. Wladimir Awgustinski sowie das Publikum mit der Frage auseinander, welche Schritte Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zur Stärkung der deutsch-belarussischen Zusammenarbeit umsetzen sollten.

Kontakte zur deutschen Wirtschaft

Um den praktischen Erfahrungsaustausch am Beispiel der sächsischen Industrie ging es beim Besuch von Teilnehmern des Forums bei dem international agierenden sächsischen Unternehmen Niles-Simmons. Unternehmer, Vertreter von Wirtschaftsverbänden, freien Wirtschaftszonen und der öffentlichen Verwaltung aus Belarus erhielten hier einen Einblick in die Arbeitsweise des Unternehmens in Chemnitz.

Aus den intensiven Kontakten während des Forums entstanden bereits vielfältige neue Projektideen. So sondiert der Ko-Moderator des 1. Deutsch-Belarussischen Wirtschaftsforums in Mittweida, Jan Löffler, Mitglied des Sächsischen Landtags und des Parlamentarischen Forums Mittel- und Osteuropa, zusammen mit Kollegen aus der Belarussischen Staatlichen Universität und belarussischen Unternehmern die Möglichkeit, gemeinsam mit dem Bildungswerk der sächsischen Wirtschaft und belarussischen Berufsschulen eine duale Berufsausbildung in Belarus aufzubauen.

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