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Veranstaltungsberichte

Studenten- und Jugendauswanderung aus Belarus

von Dr. Wolfgang Sender

Braindrain und die Perspektiven der jungen Generation im Inland

Im Rahmen eines Seminars haben junge Akademiker und Beschäftigte im Bildungsbereich in Vilnius diskutiert, welche Ursachen für den Brain-Drain aus Belarus bestehen und wie man diese beheben kann. Auf der Basis von Vorträgen durch Referenten aus Italien, Polen, Deutschland und Litauen wurden Vergleiche zu den Rahmenbedingungen der Bildungssysteme anderer Staaten gezogen. Hierauf aufbauend erarbeiteten die Teilnehmer im Nachgang der Vorträge und Diskussionen ein gemeinsames Positions- und Empfehlungspapier zum Themenbereich.

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In Belarus prägen Fragen des Arbeitsmarktes, der Beschäftigung und der Bildung breite Teile der aktuellen gesellschaftlichen Debatte. Mitten in einer dramatischen Wirtschaftskrise – der Wechselkurs des belarussischen Rubels zum US-Dollar befindet sich auf einem Allzeithoch - suchen Regierung und Opposition nach Lösungsmöglichkeiten für eine wirtschaftliche Stabilisierung. Das Bildungssystem in Belarus nimmt bei dieser Debatte eine herausragende Stellung ein – wird es doch regelmäßig als zu ineffizient, veraltet und wenig arbeitsmarktkompatibel gewertet. Reformvorschläge für die Wirtschaft sind daher fast immer auch mit Reformdebatten für das Bildungssystem verknüpft.

Brain-Drain stoppen

Jüngere Entwicklungen in diesem Bereich waren unter anderem Rufe des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko, den Brain-Drain zu stoppen und eine nationale Bildungsagentur einzuführen. Seit Mai 2015 nimmt Belarus zudem am Bologna-Prozess als Teil des Europäischen Hochschulraumes teil. Eine Reihe von Beobachtern und auch die Regierung selbst erkennen an, dass Belarus für eine gehaltvolle Teilnahme noch weitere Beiträge leisten muss. Die angekündigte künftige Wahl der Universitätsrektoren in Belarus ist dabei nur ein Schritt auf dem Weg, das fachliche Qualifikationsniveau der Arbeitnehmer in Belarus zu steigern.

Junge Generation muss gewonnen werden

Dass entsprechende Reformen des Bildungswesens wie auch der Arbeitsmarktorientierung dringlichst bei den Studierenden beginnen müssen, zeigen zwei Rahmendaten: Erstens beginnen in Belarus rund 90 Prozent eines Jahrganges ein Studium – verglichen mit rund 45 Prozent in Deutschland. Das Studium ist mithin für Belarus der Normalfall, weist aber wohl auch deshalb nicht selten fachliche Unzulänglichkeiten auf. Zweitens ist gerade die junge Generation in Belarus mit der generellen Entwicklung ihres Landes unzufrieden. 60 Prozent der unter 45 Jahre alten Männer sagen, dass sich ihr Land nicht in die richtige Richtung entwickelt.

Wie vor diesem Hintergrund wesentlicher Herausforderungen im belarussischen Bildungssystem dennoch Abwanderung gestoppt werden kann, diskutierten auf Einladung des Auslandsbüros Belarus der Konrad-Adenauer-Stiftung am 8. und 9. August junge Akademiker und Beschäftigte im Bildungsbereich in Vilnius (Litauen).

Positionspapier wurde erarbeitet

Auf der Basis von Vorträgen durch Referenten aus Italien, Polen, Deutschland und Litauen wurden Vergleiche zu den Rahmenbedingungen der Bildungssysteme anderer Staaten gezogen und diskutiert, welche Ursachen die Defizite des Bildungssystems in Belarus haben, die nicht zuletzt zum Brain-Drain führen. Auf Basis der Diskussionen erarbeiteten die Teilnehmer im Nachgang der Vorträge und Diskussionen ein gemeinsames Positions- und Empfehlungspapier zum Themenbereich.

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