"Als die Juden nach Deutschland flohen" - Politisches Bildungsforum Berlin
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Wer weiß schon, dass nach dem Zweiten Weltkrieg 300.000 Juden vor einem neu entflammten Antisemitismus aus Osteuropa nach Deutschland flohen – ausgerechnet in das Land der Täter - und als Überlebende der Schoah in DP-Lagern (für »Displaced Persons«, also Entwurzelte, Staatenlose) unter dem Schutz der Alliierten ein neues Leben begannen?
Die DPs kamen keineswegs, um hier auf Dauer zu bleiben, sondern glaubten sich nur auf der Durchreise nach Palästina. Ein großer Teil zog schließlich erst nach der Staatsgründung Israels 1948, für die auch die Geschichte der DPs ein wichtiges Narrativ werden sollte, tatsächlich dorthin bzw. viele von ihnen auch in die USA. Das Camp Föhrenwald als letztes der weit über hundert DP-Lager schloss erst Anfang 1957.
Am Beispiel insbesondere von Lea Waks zeichnen die Autoren nach, wie sich deren Leben und Wege gestalteten. In Lodz geboren, überlebte sie das dortige Ghetto. 1946 verließ sie Polen mit ihrer Familie panikartig. Zunächst lebte Lea im DP-Lager Ziegenhain in Hessen, dann mit ihrem Mann Aron und zwei Söhnen in verschiedenen Camps. Diese Lager wurden in Selbstverwaltung geführt, mit allen Elementen traditionellen osteuropäischen Judentums, Synagogen, Schulen, Ausbildungsstätten, Theatern – eben jene Schtetl-Kultur, die Joseph Roth so meisterlich beschrieben hat. Für die Familie Waks dauerte die Lagerzeit allerdings ein ganzes Jahrzehnt. 1957 nahm sie die Jüdische Gemeinde in Düsseldorf auf, wo sie drei Jahrzehnte als Textilkaufleute lebten.
Ruwen „Robbi“ Waks, Zeitzeuge, Politologe und Historiker. Er wurde 1947 im DP-Lager Ziegenhain in Hessen geboren. Er ist in Deutschland aufgewachsen, ging Ende der 60er Jahre nach Israel und war als Hochschuldozent tätig, lebt heute in Tel Aviv.
''Hans-Peter Föhrding,Journalist und Autor. War als Journalist in leitender Stellung u.a. bei der Leipziger Volkszeitung, der Mitteldeutschen Zeitung und als Redaktionsleiter bei der Jüdischen Allgemeinen tätig. __ Andreas Kleine-Kraneburg Stellvertretender Leiter der Politischen Bildung der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. mit Andreas Kleine-Kraneburg anschl. Empfang Die Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung verfügt über einen barrierefreien Zugang. Das Forum ist mit einer induktiven Höranlage ausgestattet. Bei Fragen zur barrierefreien Durchführung, wie etwa Gebärdendolmetscher, wenden Sie sich bitte zwei Wochen vor der Veranstaltung an uns.Programmablauf
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