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Vortrag

"Deutschland. Deutschland. Du mein Alles!"

Die Deutschen auf der Suche nach ihrer Nationalhymne 1949-1952

Vortrag mit anschließender Diskussion

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Vor 175 Jahren schrieb Hoffmann von Fallersleben auf Helgoland das Deutschlandlied – heute die Nationalhymne der Bundesrepublik Deutschland. Was viele nicht wissen: Nach dem Untergang des »Dritten Reichs« reichten Tausende von Deutschen selbst Ideen ein. Diese zahlreichen Vorschläge lassen einen Blick in die verwundete deutsche Nachkriegsseele zu.

Die Bonner Republik hatte zunächst keine eigene Hymne. Dies wurde besonders augenfällig, als mit zunehmender staatlicher Selbstständigkeit sich vermehrt offizielle Kontakte zum Ausland ergaben. Die Hymnen-Abstinenz der Bundesrepublik wurde in den Briefen an die Bundesorgane bedauert und teilweise harsch kritisiert.

Waschkörbe voller Anregungen wurden in den Jahren 1949–1952 nach Bonn geschickt. Der Berliner Historiker Clemens Escher hat die damaligen Zuschriften und die Debatten um sie erstmals systematisch aufgearbeitet. Seine Untersuchung liefert überraschende Einsichten in Kontinuitäten und Umbrüche des deutschen Selbstverständnisses – nicht zuletzt auf die Sehnsuchtslandschaften, wie man sich – im Liede ausgedrückt – „sein“ Deutschland wünschte. Das fieberhafte Aufsuchen eines deutschen Arkadiens nennt Escher eine Epochenverschleppung im Bewusstsein der Bundesbürger. Er hinterfragt dieses Verschmelzen des Neuen mit dem Dagewesenen. Die Epochenverschleppung der Bundesbürger führte langfristig nicht zu einem Fremdeln mit der Bundesrepublik, sondern zu einem Verschmelzen des Neuen mit dem Dagewesenen. Ein Land lebt auch von dem, was es nicht mehr ist oder nicht mehr zu sein scheint. Die Epochenverschleppung bezieht sich nicht auf eine bestimmte Zeitepoche, die eben restauriert wird oder werden soll, sondern betont das Träumerische, das Ungefähre dieser Wunschvorstellung. Das deutsche Arkadien hat nun einmal keinen konkreten Ort, es liegt im Irgendwo und Nirgendwo und besteht aus vielen Sehnsuchtslandschaften, wie im Übrigen schon das Deutschlandlied ein sehnsüchtiges Lied war.

Zusammen mit dem renommierten Historiker Wolfgang Benz wird sich Clemens Escher mit Ihnen auf eine Spurensuche begeben. Hymnenvorschläge werden ebenso präsentiert wie musikalische Vorschläge, die ebenfalls an Theodor Heuss und Konrad Adenauer übermittelt worden sind.

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Die Veranstaltung wird fotografisch begleitet. Die Teilnehmenden erklären mit der Anmeldung ihr Einverständnis, dass die Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. das vor, während oder nach der Veranstaltung entstandene Fotomaterial für Zwecke der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit nutzt.

Die Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung verfügt über einen barrierefreien Zugang. Das Forum ist mit einer induktiven Höranlage ausgestattet. Bei Fragen zur barrierefreien Durchführung, wie etwa Gebärdendolmetscher, wenden Sie sich bitte zwei Wochen vor der Veranstaltung an uns.

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Veranstaltungsort

Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung e. V.
Tiergartenstr. 35,
10785 Berlin
Deutschland

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Referenten

  • Dr. Clemens Escher und Prof. Dr. Wolfgang Benz
    • Historiker

      Publikation

      "Ein Spiegel der nachkriegsdeutschen Mentalität": Die Deutschen auf der schwierigen Suche nach ihrer Nationalhymne 1949-1952
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      Kontakt

      Renate Abt

      Renate Abt bild

      Landesbeauftragte und Leiterin Politisches Bildungsforum Berlin

      Renate.Abt@kas.de +49 30 26996-3253 +49 30 26996-3243
      Dr. Clemens Escher
      Prof. Dr. Wolfgang Benz

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