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Lesung

"Im Frühling sterben"

Akademielesung "Literatur & Erinnerung" mit Ralf Rothmann

Akademielesung "Literatur & Erinnerung"

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Details

Unsere diesjährige Reihe widmet sich in besonderer Weise der Erinnerung, vor allem an den Nationalsozialismus und die Shoa, die kommunistischen Diktaturen in Mittel- und

Osteuropa sowie die unterschiedliche Entwicklung in den beiden deutschen Staaten bis hin zur Wiedervereinigung. In Zeiten verblassender Erinnerungen kommt gerade der Literatur in dieser Hinsicht eine große Aufgabe zu. Wir laden in diesem Jahr namhafte Autoren/innen ein über die Bedeutung von Erinnerung und Gedächtnis in der Literatur zu sprechen und aus ihren Werken zu lesen.

»Sprach ich meinen Vater in der Kindheit auf sein starkes Haar an, sagte er, das komme vom Krieg; man habe sich täglich frischen Birkensaft in die Kopfhaut gerieben. Ich fragte nicht weiter nach, hätte wohl auch, wie so oft, wenn es um die Zeit ging, keine genauere Antwort bekommen. Die stellte sich erst ein, als ich Jahrzehnte später Fotos von Soldatengräbern in der Hand hielt und sah, dass viele Kreuze hinter der Front aus jungen Birkenstämmen gemacht waren.«

Im Frühling sterben ist die Geschichte von Walter Urban und Friedrich – »Fiete« – Caroli, zwei siebzehnjährigen Melkern aus Norddeutschland, die im Februar 1945 zwangsrekrutiert werden. Während man den einen als Fahrer in der Versorgungseinheit der Waffen-SS einsetzt, muss der andere, Fiete, an die Front. Er desertiert, wird gefasst und zum Tod verurteilt, und Walter, dessen zynischer Vorgesetzter nicht mit sich redenlässt steht plötzlich mit dem Karabiner im Anschlag vor seinem besten Freund.

In eindringlichen Bildern erzählt Ralf Rothmann vom letzten Kriegsfrühjahr in Ungarn, in dem die deutschen Offiziere ihren Männern Handgranaten in die Hacken werfen, damit sie noch angreifen, und die Soldaten in der Etappe verzweifelte Orgien im Angesicht des Todes feiern. Und wir erleben die ersten Wochen eines Friedens, in dem einer wie Walter nie mehr heimisch wird und noch auf dem Sterbebett stöhnt: »Die kommen doch immer näher, Mensch! Wenn ich bloß einen Ort für uns wüsste ...«

Ralf Rothmann wurde am 10.05.1953 in Schleswig geboren und wuchs im Ruhrgebiet auf. Nach der Volksschule (und einem kurzen Besuch der Handelsschule) machte er eine Maurerlehre, arbeitete mehrere Jahre auf dem Bau und danach in verschiedenen Berufen (unter anderem als Drucker, Krankenpfleger und Koch). Er lebt seit 1976 in Berlin. Ralf Rothmann wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, so u.a. 2008 auch mit dem Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Begrüßung, Einführung

Christian Schleicher

Stv. Leiter der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung

„Im Frühling sterben“

Lesung

mit

Ralf Rothmann

Gespräch mit der Autor

Moderation

Christian Schleicher

Nach der Lesung ist Ralf Rothmann bereit, am Büchertisch der

Büchergilde-Buchhandlung am Wittenbergplatz zu signieren.

Bitte beachten Sie, dass wir bei dieser Veranstaltung Eintritt nehmen:

5,- Euro (Abendkasse)/Schüler und Studenten haben freien Eintritt.

Da es die Karten nicht im Vorverkauf gibt, ist ein frühes Erscheinen ratsam.

Die Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung verfügt über einen barrierefreien Zugang. Bei Fragen zur barrierefreien Durchführung, wie etwa Gebärdendolmetscher, wenden Sie sich bitte zwei Wochen vor der Veranstaltung an uns.

Wir bitten um Anmeldung zu dieser Veranstaltung. Anmelden können Sie sich direkt

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Veranstaltungsort

Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung e. V.
Tiergartenstr. 35,
10785 Berlin
Deutschland

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Referenten

  • Ralf Rothmann

    Publikation

    An Leib und Seele verwundet: Lesung mit Ralf Rothmann
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    Kontakt

    Christian Schleicher

    Christian Schleicher bild

    Stellvertretender Leiter Politische Bildungsforen und Leiter Politische Bildungsforen Süd

    Christian.Schleicher@kas.de +49 30 26996-3230 +49 30 26996-53230

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