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„Es gibt keinen Grund, sich unsicher zu fühlen“

Polizeipräsident Kandt zieht für 2014 ein positives Fazit

Die offizielle Kriminalitätsstatistik 2014 für Berlin und seine Bezirke wird erst noch veröffentlicht. Doch der Polizeipräsident der Stadt, Klaus Kandt, hat bei einer Neuauflage des Lichtenberger Gesprächs der Konrad-Adenauer-Stiftung, bereits verraten, dass gegenüber 2013 mit einem leichten Anstieg bei den Straftaten zu rechnen ist. Somit wird die Gesamtzahl wieder bei knapp über 500.000 Fällen liegen.

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Was erst einmal viel klingt, relativiert sich, wenn man sich ansieht, wie sich diese Zahl zusammensetzt. So gab es in einigen Bereichen, wie etwa der sogenannten Leistungserschleichung wozu auch das Schwarzfahren zählt, einen deutlichen Anstieg. Doch die Fälle, die für die gefühlte Sicherheit in der Stadt relevant sind, wie Einbrüche, Autodiebstähle und Gewaltdelikte, hat man erfolgreich eindämmen können. Zum einen, weil man sich als „Bürgerpolizei“ auf diese Taten konzentrierte, zum anderen, weil es gelungen ist, die Bevölkerung stärker zu sensibilisieren. Im Zweifel wird heute eher die „110“ angerufen, wenn man etwas Merkwürdiges beobachtet, als früher. Viele Täter konnten so auf frischer Tat geschnappt werden. „Statistisch“, so Kandts Resümee, „nimmt vor allem die Gewalt ab, obwohl die bereits heute größte Stadt Deutschlands weiter wächst und immer mehr Touristen und Transitgäste beherbergt“.

Insgesamt, so Kandt, habe die Polizei Berlins ein schwieriges Jahr hinter sich. Insbesondere die erneut hohe Anzahl der Demonstrationen habe die insgesamt 22.000 Bediensteten stark belastet. Im vergangenen Jahr war die Polizei 5.000 Mal bei Demos im Einsatz und damit doppelt so häufig wie noch vor fünf Jahren. „Jede weltweite Krise bildet sich in Berlin ab“, fasst Kandt die Situation zusammen. Egal ob Flüchtlingsproblematik, Gazakrieg oder Pegida – immer und überall musste die Polizei ran, um die Versammlungsfreiheit zu sichern oder Ausschreitungen zu verhindern. Selbst der Montag, traditionell ein eher einsatzschwacher Tag, habe sich wegen der Pegida-Protestmärsche mittlerweile zu einem Schwerpunkttag entwickelt.

Trotzdem blickt Kandt zuversichtlich auf 2015, werden doch zwei wichtige strukturelle Zukunftsprojekte weiter vorangebracht. Die Ausbildungskapazität wird erhöht, um den demografischen Wandel in den eigenen Reihen aufzufangen. Bis 2022 soll es so gelingen, fast jeden zweiten Polizisten durch eine Nachwuchskraft zu ersetzen. Zum anderen will man mit dem Bau einer neuen Leitstelle in das digitale Zeitalter springen.

In der Relation seien eine halbe Millionen Straftaten zwar nicht schön, aber in Ordnung, so Kandts Fazit für 2014. Es gebe keinen Grund sich in Berlin unsicher zu fühlen. Vielleicht, so der Polizeipräsident mit Blick auf andere Metropolen wie zum Beispiel in Südamerika, „klagen wir manchmal einfach auf hohem Niveau“.

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9. Dezember 2014
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