Asset-Herausgeber

Veranstaltungsberichte

12 Eier zum Frühstück

Gesprächsrunde und Buchvorstellung zum 200. Geburtstag von Otto von Bismarck

Otto von Bismarck liebte die Pommersche Küche und schlug kulinarisch gerne über die Strenge. „Er aß bis ins hohe Alter täglich 12 Eier zum Frühstück“, berichtete Waltraut Engelberg über den ersten deutschen Reichskanzler. Die Witwe des renommierten Bismarck-Forschers Ernst Engelberg umriss zusammen mit ihrem Sohn Achim bei einer sehr facettenreichen und anregenden Gesprächsrunde und Buchvorstellung der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung die Lebenseckpunkte des ersten deutschen Reichskanzlers.

Asset-Herausgeber

Die beiden Historiker gewährten Einblicke in das Leben von Bismarck, die sie auch in ihren beiden Büchern festgehalten haben.

Vor 200 Jahren, genauer gesagt am 1. April 1815 wurde in Schönhausen an der Elbe (in der Nähe von Stendal) Otto von Bismarck geboren, der zweifelsohne zu den prägendsten Persönlichkeiten seiner Zeit gehört, indem er in sehr wesentlichem Maße die Entwicklung und Veränderung seines eigenen Landes, aber auch des europäischen Umfeldes bestimmte.

Auf der anderen Seite stellt sich seine Persönlichkeit weitaus differenzierter und facettenreicher dar, wie es bis heute Bilder vom Eisernen Kanzler oder vom Magier der Macht, aber z.B. auch die zahllosen bis heute existierenden Denkmäler und Bismarck-Türme vermuten lassen. Er war mehr als nur der Mann mit der Pickelhaube. Vielmehr bezeichnete die Autorin Waltraut Engelberg Bismarck auf dem Podiumsgespräch als eine schillernde Persönlichkeit. „Zu seinen Charakterzügen gehörten Spontanität und seine eher nonkonforme Art“, so Engelberg. Bismarck sei selbstbewusst gewesen, aber Eitelkeit habe er nicht gemocht. Doch die Eitelkeit anderer verstand er auszunutzen, so die Autorin.

Wenn wichtige politische Entscheidungen anstanden, sei Bismarck immer gerne in den Wald gegangen um nachzudenken. „Doch auch ausgewählte Personen wie zum Beispiel Lothar Bucher oder sehr eigenständige Köpfe hat er eingeladen und mit ihnen die Sachlagen diskutiert“, sagte Achim Engelberg. Der Historiker und Buchautor hat unter anderem die Neuausgabe der Bismarck-Biographie ediert und mit einem Nachwort versehen.

Engelberg ging unter anderem auch auf das Eheverhältnis ein und erläuterte, dass Bismarcks Frau Johanna gut zu seinem Wesen gepasst habe. Sie beide verband der gleiche Lebensstil, sie liebten die Pommersche Küche und gingen gerne im Wald spazieren. „Nur über politische Themen konnte Bismarck nicht mit seiner Frau sprechen, da sie sich nicht für Politik interessierte“, erklärte der Historiker. Die beiden waren über 50 Jahre verheiratet bis Johanna 1894 in Varzin verstarb.

Asset-Herausgeber

comment-portlet

Asset-Herausgeber