Aktionstag „50 Jahre Mauerbau“ - Politisches Bildungsforum Berlin
Veranstaltungsberichte
Folgende Veranstaltungen fanden statt:
Fahrradtour: Die Teilung „Erfahren“ – Auf dem ehemaligen Mauerstreifen nach Pankow
Stadtführer von StattReisen Berlin
Entlang des ehemaligen Grenzstreifens sind leider nur noch wenige Reste der Teilungssituation sichtbar, aber eine Menge erzählbare Geschichte und Geschichten übriggeblieben. Aus der alten Mitte Berlins hinaus führt diese Fahrradtour über den Bahnhof Friedrichstraße, die Sandkrugbrücke, den ehemaligen Wach- und Führungsturm in der Kieler Straße, die Mauerdgedenkstätte Bernauer Straße, den Mauerpark bis in den Norden nach Pankow.
„Martin Gartenschläger – Kampf gegen Mauer und Stacheldraht“
Lesung und Diskussion mit der Schriftstellerin und Regisseurin Freya Klier
Freya Klier las aus ihrem Buch „Michael Gartenschläger – Kampf gegen Mauer und Stacheldraht und ging anhand dessen Lebenslaufs auf das SED-Unrechtsregime ein. Sie stellte den Schülern Michael Gartenschläger anhand ausgesuchter Passagen des Buches vor und machte ihnen klar, wie mit Protestlern in einer Diktatur im Gegensatz zu Demokratien umgegangen wird. Sie erwähnte, dass er im Alter von 17 Jahren wegen seines Protestes gegen den Bau der Mauer festgenommen und wegen „staatsfeindlicher Propaganda und hetze sowie der Diversion“ zehn Jahre politische Haft verbüßen musste. Als er später, um das SED-Regime zu entlarven, Selbstschussanlagen an der innerdeutschen Grenze abbaute, wurde er am 1. Mai 1976 von einem Stasi-Sonderkommando erschossen. In der anschließenden Diskussion erläuterte sie den Schülern, wie die SED-Diktatur funktionierte, auf welchen Macht- und Überwachungsapparat sie verfügte und wie sie mit Regimegegnern umging. Sie sensibilisierte die Schüler für die Gefahren, die vom Extremismus ausgehen und forderte sie auf wachsam zu sein. Sie betonte die Vorzüge der Demokratie, der Freiheit und des Rechtsstaats und forderte die Schüler zu politischem und gesellschaftlichem Engagement auf.
„Unterricht in der DDR – Zivilcourage heute“
Rollenspiel mit Elke Urban, Museumsleiterin des Leipziger Schulmuseums
In Form eines Rollenspiels führt Elke Urban eine Heimatkundestunde der 3. Klasse eine Polytechnischen Hochschule der DDR um 1985 durch. Dabei findet eine aktive Auseinandersetzung mit damaligen Erziehungsmethoden und Bildungszielen mittels authentischer Unterrichtsmaterialien in historischem Mobiliar statt. Veranschaulicht werden die Sprache des Kalten Krieges, der Umgang mit Außenseitern, die Militarisierung in der Schule und die zeremonielle Gestaltung des Unterrichts. Die Schüler erleben Mechanismen, die einer jeden Diktatur zugrunde liegen und erfahren, wie schnell man als Rädchen im Getriebe funktioniert, wie schwer es ist Zivilcourage zu zeigen und für Außenseiter einzustehen.