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Veranstaltungsberichte

Der Fotograf als Komponist und Maler

Ausstellungseröffnung mit Harald Hauswald

Anlässlich des 20. Jahrestages der deutschen Einheit eröffnete die Akademie die Ausstellung „Auferstanden aus Ruinen“ des Fotografen Harald Hauswald.

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Sie zeigt 63 Fotos, die in den Jahren von 1982 bis 2006 entstanden sind. Sie geben kritische Einblicke in die Gesellschaft und den Alltag der DDR. Einige Bilder, die bewusst in Paaren übereinander gehängt sind, zeigen die Veränderungen und Entwicklungen zum Positiven auf, die sich seit der Wiedervereinigung ergeben haben. So sieht man auf einem Foto aus den achtziger Jahren DDR-Bürger an einer Absperrung lehnend weit vor dem Brandenburger Tor, wie sie sehnsüchtig nach Westen blicken. Das Bild darunter, aufgenommen am 22.12.1989, hält den Moment fest, an dem das Brandenburger Tor nach dem Fall der Mauer erstmalig wieder geöffnet wurde. Es zeigt zahlreiche Menschen, die sich freudetaumelnd und schnelllaufend in Richtung des Symbols der deutschen Teilung bewegen. Während das ältere Foto Erstarrung und Stillstand festhält, drückt das andere Bild Dynamik, Aufbruch und Freude aus.

In dokumentarischem Schwarz-Weiß offenbaren Hauswalds Aufnahmen dabei die liebevolle Schonungslosigkeit der auf Film gebannten Realität. Während der Ausstellungseröffnung wurde der Fotofilm „Radfahrer“ des Regisseurs Marc Thümmler gezeigt. Hauswalds aus Sicht des SED-Staats kritische Motivwahl brachte ihm schnell die Überwachung durch die Stasi unter dem Decknamen Radfahrer

ein. Marc Thümmler konfrontiert in seinem Film die Fotos Hauswalds mit Texten aus seiner Stasiakte und

montiert sie zu einem eindringlichen Zeitdokument. Im Film mischen sich genaue Beobachtungen der Stasi mit fotografisch genauen Beobachtungen Hauswalds. Hauswald zeichnet ein gutes Auge für Alltagssituationen aus, die er authentisch auf Zelluloid bannt. Seine Bilder, egal ob Sie Hinterhofszenen, Menschen in ihrer Freizeit, bei der Arbeit oder beim Feiern ablichten, sind stets perfekt arrangiert, wirken vollendet komponiert und oftmals so, als ob Sie ein Maler mit dem Pinsel festgehalten hätte. Die Ausstellung ist noch bis zum 24. November 2010 zu sehen.

Öffnungszeiten: Mo bis Do 08:00 – 19:30 Uhr, Fr 08:00 – 17:00 Uhr

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