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Die Akademie als „Höhle der Löwen“

Start-Ups aus dem Bildungssektor präsentieren sich in Berlin

Das Setting in der Akademie erinnert an die derzeit ausgestrahlte, überaus erfolgreiche TV-Sendung „Höhle der Löwen“. Hier wie da werben Start-Ups vor einem Publikum für ihre mal mehr mal weniger innovative Geschäftsidee. Und doch gibt es drei Unterschiede.

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Hier heißt das ganze „Erfolgsgeschichten“ und oben auf der Bühne, wo sonst die „Löwen“ Jochen Schweizer, Carsten Maschmeyer und Co Platz nehmen und die Gründer kritisch unter die Lupe nehmen, sitzt Ulrich Schmeiser, Business-Angel vom Club Berlin-Brandenburg. Doch auch er kann – um im Bild zu bleiben – seine Krallen ausfahren. Er spart nicht mit bohrenden Nachfragen: „Wie sieht die Finanzierung aus? Was geschieht im Krankheitsfall des Gründers mit der Firma? Rücken Ihnen die Mitbewerber auf den Pelz? Wie gelingt es Kunden zu gewinnen? Wo wollen Sie hin? Was tun Sie gegen Ihre Schwächen?“

Bildung goes online

Während bei der ersten Ausgabe dieser Reihe Start Ups aus der Ernährungsindustrie im Mittelpunkt standen, dreht sich dieses Mal alles um das Thema Bildung. Tilmann Krakau von „mehr als lernen“, Markus Kreßler von „Kiron“ und Arndt Kwiatkowski von „bettermarks“ lassen sich von dem Business-Angel so schnell nicht aus der Ruhe bringen. Schon deswegen nicht, weil sie im Laufe des Gründungsprozesses geduldig und leidensfähig geworden sind. „Alles dauert viel länger als man am Anfang denkt“, so ein Fazit, das man an diesem Abend in verschiedenen Ausführungen hört. Ein anderes hat damit zu tun. Kreßler drückt es wie folgt aus: „Alle wissen, dass sich im Wissenschaftsbereich etwas ändern muss und ändern wird, aber oftmals gibt es einfach noch zu viele Regularien.“ Und so kommt es, dass der Zuhörer das erste Mal staunt, als er hört, dass es für ein Start-Up nicht ungewöhnlich ist, pro Monat bis zu 100.000 Euro zu verbrennen, bevor es endlich rentabel wird.

Mutige und kreative Ideen

Erfolg wünscht man als neutraler Beobachter allen. Die Ideen sind mutig und kreativ. Während „mehr als lernen“ junge Menschen mit „kompetenzorientiertem Lehren und Lernen“- so die Selbstbeschreibung - dabei unterstützt, das eigene Leben eigenverantwortlich zu gestalten und Verantwortung für eine demokratische und friedliche Gesellschaft zu übernehmen, will „Kiron“ Flüchtlinge mit online-basierten Lernmodulen zu einem höheren (universitärem) Abschluss führen. „Bettermarks“ wiederum ermöglicht Schülern individuelles Mathematiklernen, indem es einen persönlichen maschinellen Tutor zur Seite stellt.

Geld? Die Idee ist es, die antreibt.

Bleibt noch offen, was der eingangs erwähnte dritte Unterschied ist. Bei den „Erfolgsgeschichten“ geht es nicht ums Geld. Hier wird nicht um Hundertausende geworben, hier werden keine Firmenanteile verkauft. Nein. Vielmehr geht es um den Wert von Unternehmensgründungen als solches. Die drei jungen Gründer – Frauen sind beim Gründen übrigens mit 13 Prozent laut einer KAS-Studie deutlich unterrepräsentiert – vermitteln stellvertretend für diesen Ansatz, dass es ihnen allein darum geht, ihre Ideen wachsen sehen zu wollen. Ideen, die Lernen, Bildung als ein Schlüssel für Integration und Teilhabe und somit die Zukunft besser machen wollen.

Die nächste Ausgabe der „Erfolgsgeschichten“ dann am 1. November zum Thema „Service sofort – Vom Einkaufen bis zum neuen Zuhause“.

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