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Veranstaltungsberichte

Hoffnung für den Kontinent der Gegensätze

Afrika hat Zukunft

160 Oberstufenschüler/innen des Canisius-Kollegs lauschten gespannt den Ausführungen der drei Experten, die in einem Podiumsgespräch zum Thema „Afrika hat Zukunft – Herausforderungen und Chancen“, das im Rahmen ihres Alfred-Delp-Tages von der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung ausgerichtet wurde.

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Unter der Moderation Andrea Ellen Ostheimers, Leiterin des Teams Afrika der Konrad-Adenauer-Stiftung, diskutierten Joe Arimoso, Rektor des St. Georgs-Kollegs in Harare, Dr. Rupert Neudeck, Vorsitzender des Friedenskorps Grünhelme e.V. und Günter Nooke, Persönlicher Afrikabeauftragter der Bundeskanzlerin.

Schnell wurde deutlich, dass Afrika ein Kontinent der Gegensätze ist. Auf der einen Seite stehen hohe Wachstumsraten, großes Investitionspotenzial, ein massives Bevölkerungswachstum und gigantische, teils unerschlossene Rohstoffquellen. Dem gegenüber stehen politische Instabilität, Mangelernährung, Korruption sowie Bürgerkriege und Kriege. Überdies ist Afrika nicht einheitlich strukturiert, sondern besteht aus 54 Ländern, die politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich kaum unterschiedlicher sein könnten.

Joe Arimoso führte aus, dass Afrika seiner Überzeugung nach bei all seinen Problemen eine strahlende Zukunft vor sich habe, wenn es sich auf die Stärken seiner Familien und seiner Kinder besinne sowie auf ein besseres Bildungssystem und eine verantwortungsbewusstere Regierungsführung setze.

Günter Nooke mahnte, dass es in vielen afrikanischen Ländern an Rechtstaatlichkeit und Demokratie fehle. Seiner Ansicht nach komme es darauf an, die Regierenden zur Einhaltung der Menschenrechte zu bewegen und ihnen deutlich zu machen, dass ihnen eine Verantwortlichkeit gegenüber allen Teilen ihrer Bevölkerung und eben nicht nur gegenüber ihren Familien und Stammesangehörigen obliege. Generell appellierte er bei aller ausländischer Unterstützung an die Eigenverantwortung Afrikas.

Rupert Neudeck, dessen Hoffnungen zwar in einigen afrikanischen Ländern schon oft enttäuscht worden sind, setzt auf die Jugendlichen des Kontinents, die aus seiner Sicht etwas bewegen können, wenn ihnen gute Bildungs- und Berufsperspektiven angeboten würden. Aufgrund der schnell wachsenden Bevölkerung und der großen Ressourcen sieht er auch die Chance für Wirtschaftswachstum. Warum, so der Experte, soll es zukünftig neben asiatischen Tigern nicht auch afríkanische Löwen geben.

Angesprochen auf die mögliche Unterstützung des Kontinents im Rahmen der deutschen Entwicklungspolitik machten sowohl Nooke als auch Neudeck deutlich, dass man nicht allen Staaten helfen könne. Vielmehr komme es ihrer Überzeugung darauf an, Partnerschaften mit einigen ausgewählten Ländern oder Regionen einzugehen und über persönliche Beziehungen auf allen Ebenen der Politik und Gesellschaft Hilfestellungen beim Aufbau von Strukturen zu leisten. Ihr Hauptanliegen ist es, Gebiete zu fördern, die dann Wachstumskerne für die Entwicklung größerer Räume bilden. Somit könne auch ein Beitrag zur Eindämmung der Flüchtlingsströme geleistet werden. Joe Arimoso führte aus, dass man dem brain drain damit begegnen müsse, dass man in den betroffenen Ländern eine deutliche Verbesserung der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Situation erreichen müsse. „Viele Afrikaner, die ihre Länder verlassen haben, haben Heimweh. Für sie müssen wir die richtige Atmosphäre schaffen, um somit die entscheidenden Anreize für ihre Rückkehr zu geben.“

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