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Veranstaltungsberichte

Zivilcourage und Engagement sind gefragt

Eröffnung der Ausstellung „Claus Graf Schenk von Stauffenberg und der Umsturzversuch vom 20. Juli 1944“

In der Aula der Friedrich-Ebert-Schule wurde die Ausstellung „Claus Graf Schenk von Stauffenberg und der Umsturzversuch vom 20. Juli 1944“ eröffnet. Vor 90 Schülern sowie Lehrkräften, Elternvertretern und Gästen referierte Prof. Dr. Robert von Steinau-Steinrück, der Vorsitzende der Stiftung 20. Juli 1944, zum Thema „Der 20. Juli 1944 in der Perzeption von 1945 bis heute“.

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v.l.n.r.: Christian Schleicher, stellv. Leiter der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung, Dr. Birgit Strohmeyer, stellv. Leiterin Friedrich-Ebert-Schule, Prof. Dr. Robert von Steinau-Steinrück, Vorsitzender der Stiftung 20. Juli 1944

Von Steinau-Steinrück, selbst Enkel eines Widerstandskämpfers, brachte den Schülern das Thema anhand des persönlichen Schicksals seines Großvaters Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg näher. Er berichtete vom inneren Konflikt vieler Widerständler, die nicht von Anfang an gegen das NS-Regime waren. So führte er zum Beispiel an, dass sein Großvater 1932 mit Begeisterung in die NSDAP eingetreten ist. Erst nach dem Russland-Feldzug 1941, wo er als Wehrmachtsoffizier Massaker der SS mit ansieht, bricht er mit dem NS-Regime. Fortan fungiert er als Vermittler zwischen verschiedenen Kreisen des Widerstands.

Der Referent machte deutlich, dass den Widerstandskämpfern durchaus bewusst war, welches Risiko sie eingingen und welche Konsequenzen ihnen und auch ihren Angehörigen drohten. Mit dem Attentat, selbst wenn es scheitern sollte, wollten sie der Welt zumindest zeigen, dass es in Deutschland nicht nur Mitläufer, sondern auch eine Opposition gab. Er führte aus, dass es sich beim Widerstand um keine homogene Gruppe handelte, sondern dass er sich aus Vertretern ganz unterschiedlicher gesellschaftlichen Gruppen, wie Adligen, Kommunisten, Soldaten, Kirchen- oder Gewerkschaftsvertreter zusammensetzte. Trotz unterschiedlicher politischer Ansätze und Vorstellungen einte sie ein Ziel, nämlich die Wiederherstellung des Rechtsstaates und die Beendigung der Ermordung der Juden. Prof. Dr. von Steinau-Steinrück erläuterte, dass es ein sehr langer Weg gewesen sei, bis sich die Mehrheit der deutschen Bevölkerung zu den Widerstandskämpfern des 20. Juli 1944 bekannte und ihre Taten gut hieß.

Am Ende gab er den Jugendlichen mit auf den Weg, dass es auch in einer Demokratie wichtig ist, Zivilcourage zu zeigen und sich gesellschaftlich zu engagieren.

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