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Veranstaltungsberichte

Menschenrechte versus Deutsches Prostitutionsgesetz

von Elisabeth Jetter

Deutschland - das Bordell Europas?

Ein moderiertes Gespräch mit Alice Schwarzer und Sabine Constabel

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Der Abend begann mit einer Begrüßung durch die stellvertretende Direktorin der vhs Stuttgart, Frau Barbara Brodt-Geiger, in der sowohl der Konrad-Adenauer-Stiftung gedankt wurde,als auch die auf dem Podium vertretenen Gäste vorgestellt wurden. Anschließend übernahm Dr. Wolfgang Niess, der das Podiumsgespräch mit Alice Schwarzer und Sabine Constabel moderierte.

Sabine Constabel berichte­te dabei von ihrer jahrelangen Erfahrung als Sozialarbeiterin im Bereich der Prostitution in Stuttgart.Ganz konkret schilderte sie eine große Veränderung der Prostitution, auch zusammenhängend mit dem Prostitutionsgesetz von 2002. Diese Veränderung sei, dass heute zum größten Teil junge Frauen aus Osteuropa, häufig Opfer von Menschenhandel und ohne Deutschkenntnisse, in Deutschlands Bordellen zu finden sind. Sie sprach außerdem von einem Preisfall und schrecklichen und brutalen Szenen von seelischer und körperlicher Gewalt, die hierzulande tagtäglich in Verbindung mit Prostitution auftreten und die die betroffenen Frauen zerbrechen lassen. Die Arbeit, die Stuttgart hier leistet, das heißt breite Angebote für Betroffene bis hin zur sofortigen Ausstiegshilfe, sei ein Vorbild für Städte in ganz Deutsch­land. Dies bestätigte auch Frau Schwarzer, die den von Constabel gegründeten Verein Sisters - für den Ausstieg aus der Prostitution e.V. unterstützt und im Rahmen ihrer Tätigkeit als Journalistin und Aktivis­tin für die sogenannte Freierbestrafung (ein Modell nach Norwegens und Schwedens Vorbild) kämpft.

Im Anschluss an das Podiumsgespräch konnten die Zuhörer und Zuhörerinnen Fragen stellen. In einer angeregten Diskussion zeigte sich hier neben dem großen  Interesse, vor allem allgemeine Entrüstung über die Zustände in Deutschland und die Legalität der Prostitution, die in den Augen der Anwesenden eine Verletzung der Menschenrechte darstellt. Sie und auch die Podiumsteilnehmerinnen stellten klare Forderungen an der Politik, hier handeln zu müssen.

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Kontakt

M.A. Regina Dvořák-Vučetić

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