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Vortrag

Die Beziehungen zwischen China und den beiden deutschen Staaten, 1949–1990

2012 feiern Deutschland und China vierzig Jahre diplomatische Beziehungen. Die KAS|Shanghai blickte deswegen auf die wechselvolle Geschichte der bilateralen Beziehungen von der Gründung der BRD und der DDR bis zur Wiedervereinigung zurück.

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Am Abend des 2. Juni 2011 luden die Konrad-Adenauer-Stiftung Shanghai und das Chinesisch-Deutsche Hochschulkolleg (CDHK) an der Tongji-Universität gemeinsam ein zu einem Vortrag von Dr. Bernd Schäfer, Senior Research Scholar am Woodrow Wilson International Center in Washington, über die wechselvollen Beziehungen zwischen der Volksrepublik China und der Bundesrepublik Deutschland und der DDR.

Aus Anlass des 40-jährigen Bestehens offizieller (bundes)deutsch-chinesischer Beziehungen blickte Dr. Bernd Schäfer in seinem Vortrag auf die bewegte Geschichte dieser Beziehungen im Kontext des Kalten Krieges zurück. Der Austausch zwischen der VR China und Deutschland reicht allerdings weit länger zurück als bis 1972. Schon im Jahr 1949, im Gründungsjahr der beiden deutschen Staaten, nahm die Volksrepublik in Anlehnung an die Sowjetunion mit der DDR diplomatische Beziehungen auf. Diese konnten bis Ende der 1950er Jahre stark vertieft werden; der folgende Bruch der VR China mit der Sowjetunion führte allerdings auch zu einer Abkühlung der Beziehungen mit der DDR.

Im Zuge der Aufnahme der VR China in die Vereinten Nationen 1971 und der deutsch-deutschen Annäherung unter der Regierung von Willy Brandt wurde allerdings auch eine Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Volksrepublik und der BRD möglich, die dann 1972 erfolgte. Wegbereiter für die weitere Intensivierung der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen waren vor allem die Politiker Franz Josef Strauß, Helmut Schmidt und Helmut Kohl, die aus verschiedenen Gründen eine Intensivierung der Beziehungen zur Volksrepublik anstrebten.

Die DDR wiederum näherte sich, gegen den Widerstand der UdSSR, ab 1981 erneut der VR China an. Die Beziehungen beschränkten sich aber überwiegend auf wirtschaftliche Kooperation und erreichten nicht mehr die gleiche Intensität wie in den 1950er Jahre. Demgegenüber konnte der kulturelle und wirtschaftliche Austausch mit der Bundesrepublik in den 1980er Jahren immer weiter vertieft werden. Viele westdeutsche Unternehmen wollten an den Chancen der sich öffnenden chinesischen Wirtschaft teilhaben. Nach einer kurzen Phase der Abkühlung 1989/90 intensivierten sich die Kontakte mit dem nunmehr vereinten Deutschland allerdings schnell wieder.

In der anschließenden Diskussion, die Dr. Peter Hefele, Leiter der KAS Shanghai, moderierte, wurden u.a. Fragen zur Bedeutung einzelner Persönlichkeiten für die damalige wie heutige Chinapolitik Deutschland und der USA erörtert. Außerdem wurde der aktuelle Stand der deutsch-chinesischen und der chinesisch-amerikanischen Beziehungen debattiert. Die Diskussionsteilnehmer waren sich einig, dass es zwar Zukunft weiterhin politische Differenzen und auch Handelsstreitigkeiten geben wird. Doch seien größere Konflikte aufgrund der breit angelegten Beziehungen nicht zu erwarten. Es sollte vielmehr die Zusammenarbeit zur Bewältigung globaler Herausforderungen verstärkt werden.

Am 3. Juni stellte Dr. Schäfer seine Thesen vor Studenten des Shanghai Institute of Foreign Trade (SIFT) zur Debatte. Im Mittelpunkt der regen Diskussion mit den Studenten stand die aktuelle chinesische Außenpolitik. Eine aktivere Rolle Chinas, z.B. im Bereich der Nichtverbreitung von Nuklearwaffen aber auch in anderen Politikfeldern, wurde als wünschenswert betrachtet und könnte auch zu einem höheren internationalen Ansehen der aufstrebenden Weltmacht beitragen.

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Veranstaltungsort

Shanghai

Referenten

  • Dr. Bernd Schäfer
    • Senior Research Scholar des Cold War International History Projects am Woodrow Wilson International Center | Washington D.C
      Kontakt

      Dr. Peter Hefele

      Dr. Schäfer referiert am CDHK Shanghai. KAS|Shanghai 2011
      Dr. Bernd Schäfer, im Gespräch mit Dr. Peter Hefele, KAS Shanghai KAS|Shanghai 2011
      Dr. Schäfer referiert vor Studierenden des SIFT KAS|Shanghai

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      Shanghai University of International Business and Economics (SUIBE)
      Chinesisch-Deutsches Hochschulkolleg (CDHK)

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