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Studien- und Informationsprogramm

Klein– und mittelständische Unternehmen – Herausforderungen in China, Erfahrungen aus Deutschland

Studienreise von jungen Familienunternehmern nach Kunming und Peking

Klein- und mittelständische Unternehmen spielen eine immer wichtigere Rolle bei der regionalen Entwicklung Chinas. Der deutsche Mittelstand, vor allem seine Familienunternehmen, werden auch in China in seiner Bedeutung zunehmend erkannt.

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Details

Seit 2001 existiert ein regelmäßiger Austausch zwischen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und der Kommunistischen Partei Chinas. Dieser sog. Parteiendialog hat sich als wichtige Plattform für das gegenseitige Verständnis zwischen der deutschen und chinesischen Politik etabliert. In den letzten Jahren wurden auch die Jugendorganisationen der beiden Parteien, die Junge Union Deutschland, und die KP Jugendorganisation verstärkt einbezogen.

In diesem Rahmen reiste auf Einladung der Jugendorganisation der Kommunistischen Partei Chinas vom 9. bis 13. Januar 2011 eine Delegation junger Familienunternehmerinnen und -unternehmer unter der Leitung von Philipp Mißfelder, dem außenpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Mitglied der Konrad-Adenauer-Stiftung, nach China. Diese Reise wurde von der Konrad-Adenauer-Stiftung über ihre Büros in Shanghai und Peking unterstützt.

In Kunming, der Hauptstadt der Provinz Yunnan im Südwesten Chinas, konnte sich die Gruppe mit dem aktuellen Entwicklungsstand und den Herausforderungen in einer bislang noch wenig erschlossenen Provinz Chinas vertraut machen. Kunming spielt als Tor Chinas nach Südostasien eine Schlüsselrolle für die Region, aber auch für das ganze Land. Hier konnten die Delegationsteilnehmer in einen aufschlussreichen Austausch mit lokalen Politikern, Unternehmern und Wissenschaftlern treten.

Zu Beginn des dreitägigen Studienaufenthaltes gab der Stellvertretende Bürgermeister der Stadt Kunming, Liu Guangxi, den Delegationsteilnehmern bei einem Empfang einen Überblick über den Wirtschaftsraum Yunnan. Er erläuterte die Gründe für den regen, immer stärker zunehmenden grenzüberschreitenden Handel mit Südostasien sowie die Pläne zum Ausbau der Infrastruktur, um diesen zu unterstützen. Zudem wurde die Situation von Wanderarbeitern diskutiert. Hier plant die Stadt, Sozialleistungen und Schulbesuche auch den bislang benachteiligten Wanderarbeitern und ihren Familien zu gewähren.

Am zweiten Tag besuchte die Delegation zunächst auf Einladung des örtlichen Jugendverbandes der Kommunistischen Partei Chinas ein Existenzgründungszentrum sowie einen großen, mittlerweile auch börsennotierten Teehersteller.

Anschließend fand ein, von Dr. Peter Hefele, Leiter der Konrad-Adenauer-Stiftung / Büro Shanghai organisiertes Fachgespräch über die Standortvorteile und Entwicklungsperspektiven der regionalen Wirtschaft in Yunnan statt. Professor Jiang Guan vom Institut für Finanzwissenschaft der Yunnan Universität und Professor Ma Yong von der Yunnan Akademie für Sozialwissenschaften erläuterten die Chancen einer stärkeren regionalen Integration mit den angrenzenden kleineren Staaten Südostasiens. In diesem Rahmen wurde auch kritisch über die Rolle Chinas in Myanmar diskutiert. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass zwischen Deutschland und China ein gemeinsames Interesse an einer stabilen Lage sowie einer Demokratisierung des Nachbarlandes besteht. Allerdings wichen die Meinungen über die Wege zu diesem Ziel ab.

Am letzten Tag ihres Aufenthalts in Kunming erhielt die Delegation einen Einblick in die regionalen Anstrengungen im Bereich des Umweltschutzes. Das Projekt zur Renaturierung des Dian-Sees, dem sechstgrößten Süßwassersee in China, gehört zu den Pilotprojekten auf nationaler Ebene. Ende der 1990er Jahre wurde damit begonnen, den stark verschmutzten See durch Maßnahmen wie die Errichtung von Klärwerken, dem Abtragen schadstoffbelasteten Sediments und der Anlage von Feuchtgebieten wieder zu säubern und seine Selbstreinigungskräfte zu stärken. In einem Expertengespräch diskutierten die Teilnehmer Stärken und Schwächen des Projektes. Dabei brachten die deutschen Teilnehmer ihre Erfahrungen mit ähnlichen Projekten in Deutschland ein. Eine wichtige Rolle spielen hierbei auch Bildungsmaßnahmen, um vor allem die junge Bevölkerung für die Bedeutung des Umweltschutzes zu sensibilisieren.

Im zweiten Teil der Reise in Peking standen politische Gespräche mit Vertretern der Kommunistischen Partei Chinas sowie Vertretern deutscher Institutionen auf dem Programm.

Zur Einführung gab die Leiterin der Deutschen Außenhandelskammer AHK in Peking, Frau Jutta Ludwig, den Teilnehmern einen konzisen Überblick über die aktuelle wirtschaftliche Lage in China. In der Diskussion wurden die aktuellen Rahmenbedingungen für ein Engagement ausländischer Unternehmer erörtert, darunter vor allem Fragen zum Schutz des geistigen Eigentums.

Ein anschließendes Gespräch mit Herrn Dr. Riedel, Gesandter, Deutsche Botschaft Peking, diente dem Meinungsaustausch über die aktuellen außenpolitischen Herausforderungen in Ostasien. Hier ging es in erster Linie um die Spannungen auf der Koreanischen Halbinsel.

Die Gespräche mit führenden Vertretern des KP Jugendorganisation und der Internationalen Abteilung der KP vermittelten den jungen Unternehmern einen breiten Überblick über die Einschätzungen innerhalb der chinesischen Politik zu aktuellen nationalen und globalen Herausforderungen. Im Mittelpunkt standen Lösungsansätze zur Überwindung der Finanz- und Wirtschaftskrise und Strategien für ein nachhaltiges Wachstum. Außerdem wurden die Grundlinien des 2011 begonnenen 12. Fünf-Jahres-Planes vorgestellt und ein Ausblick auf den 2012 stattfindenden Parteitag der KP Chinas gegeben.

Für das Jahr 2011 wurden zugleich weitere Treffen zwischen beiden Parteien in China und Deutschland vereinbart.

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Veranstaltungsort

Kunming, Peking

Referenten

  • Phillip Mißfelder
    • Liu Guangxi
      • Prof. Dr. Jiang Guan
        • Prof. Ma Yong
          • Prof. Dr. Chen Xiyu
            Kontakt

            Dr. Peter Hefele

            Kunming II KAS Shanghai
            Kunming III KAS Shanghai
            Fachgespräch mit Jutta Ludwig, AHK Peking KAS Shanghai 2011
            Meinungsaustausch mit Dr. Norbert Riedel, Gesandter der Deutschen Botschaft in Peking KAS Shanghai 2011
            Arbeitsessen mit Vizeminister Lu / Internationale Abteilung des ZK der KP Chinas (Philipp Mißfelder, Vizeminister Lu) KAS-Shanghai 2011

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