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Veranstaltungsberichte

The Communication Revolution: Social Media and the Emergence of New Media Platforms in China

Chances and Challenges for Chinese Journalists

Am 6. Juni 2012 veranstaltete die Konrad-Adenauer-Stiftung Shanghai in Kooperation mit der Kölner Journalistenschule einen Workshop über die Rolle von Social Media für chinesische Journalisten und Medienunternehmen.

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Studierende der Kölner Journalistenschule führen in diesem Jahr wieder gemeinsam mit der Media School der Fudan Universität und mit Unterstützung der Konrad-Adenauer-Stiftung Shanghai eine Summer School durch, die ihnen Einblicke in die aktuelle Medienlandschaft in China bieten soll. Dadurch soll der Austausch zwischen jungen Journalisten aus China und Deutschland verstärkt werden.

Als Teil der Summer School organisierte die KAS | Shanghai für die Teilnehmer einen Workshop zur wachsenden Rolle von Blogs und Mikroblogs in China. Dr. Peter Hefele, Leiter der KAS Shanghai, gab den Studenten zunächst eine Einführung in die Medienarbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung in China und stellte das Regionalprogramm Medien in Asien vor.

Professor Shen Yi von der Fudan-Universität erläuterte, wie soziale Medien die politischen Aktivitäten chinesischer Bürger befördern. Da China bereits über mehr als 500 Millionen Internetnutzer verfügt, spiegelt die im Internet geäußerte Meinung auch immer stärker die öffentliche Meinung insgesamt wieder. Der Großteil der Internetnutzer sind mittlerweile durchschnittliche Bürger mit geringerem Einkommen und einer mittleren Schulbildung. Und selbst Meinungsführer und Aktivisten etwa auf dem Mikroblog Dienst Sina Weibo sind immer häufiger einfache Menschen, die für ihre Rechte eintreten. Social Media entwickeln sich somit immer mehr zu einer Plattform, um Kritik an sozialen Mißständen zu üben und um Protestaktionen zu organisieren. In den letzten Jahren haben jedoch auch die Unterhaltungs-, Chatting- und Gaming - Funktionen, die von den ersten chinesischen Internetnutzern kaum wahrgenommen wurden -, immer mehr an Bedeutung gewonnen. Heute stellen sie für viele Nutzer sogar die wichtigste Funktion der Sozialen Medien dar.

Journalisten nutzen soziale Medien, um sich über neueste Entwicklungen zu informieren und auszutauschen, aber auch um ihren eigenen Bekanntheitsgrad zu steigern. Sie werden jedoch häufig von ihren Arbeitgebern aufgefordert, bei Äußerungen im Internet Zurückhaltung zu üben, um nicht in Konflikt mit den Behörden zu geraten. Der zweite Referent, Wei Lai von der Global Times ging darauf ein, wie Partei- und Regierungsmitglieder sich über Online-Plattformen untereinander austauschen. Kontroverse Debatten finden aber weiterhin ausschließlich hinter verschlossenen Türen statt. Auch der Umgang mit sogenannten „Gerüchten“, welche in den Sozialen Medien kursieren und zumindest lokal und zeitlich befristet großen Einfluss haben können, stellt ein wichtiges - und kontroverses - Feld für die weitere Entwicklungen dar.

Im zweiten Teil der Veranstaltung wurden die Marketingstrategien chinesischer Medienkonzerne vor dem Hintergrund zunehmender Kommerzialisierung und Professionalisierung durch die Shanghaier Journalistin Guan Shunying am Beispiel des International Chanel Shanghai (ICS) diskutiert. Auch für ihr Unternehmen spielen Angebote im Internet eine wachsende Rolle. Die starke Regulierung und Monopolisierung des Mediensektors sowie die Kontrolle durch die Regierung stellen private Medienkonzerne jedoch vor zusätzliche Herausforderungen, da sich diese stark auf die Vermarktungsmöglichkeiten auswirken.

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Tim Wenniges

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