Angesichts der Anzahl der aktuell nach Deutschland einreisenden Menschen überbieten sich die Versuche, das Ausmaß der Flüchtlingsproblematik zu beschreiben. Der Bundespräsident wählte die Bezeichnung „epochales Ereignis“ und blieb damit noch zurückhaltend. Unbestritten wird der Flüchtlingszuzug für Deutschland von enormer Tragweite sein. Nur sollte diese Erkenntnis die globalen Dimensionen der Krise nicht verwischen. Es rückt aber die wahren Verhältnisse wieder zurecht, wenn man sich klarmacht, dass weit weniger wohlhabende Staaten weit mehr Flüchtlinge aufgenommen haben. 2013 lagen sechs der zehn Länder mit der größten Flüchtlingsaufnahme in Afrika. Große Integrationsanstrengungen sind in Deutschland spätestens seit Beginn der 1990er-Jahre, als die Asylbewerber- und Aussiedlerzahlen drastisch anstiegen, nicht unbekannt. Damals sorgte der mühsam erstrittene „Asylkompromiss“ dafür, dass die Situation nicht aus dem Ruder lief. Ähnliches steht heute an: helfen in einer akuten Notlage! Aber dann auch die not-wendigen Konsequenzen ziehen, damit Helfer Hilfsbedürftigen weiterhin wirksam beistehen können! Trotz aller Schwierigkeiten, vielleicht auch Rückschläge: Die Integrationsaufgaben für die Menschen, die jetzt zu uns kommen, sollten niemanden irremachen.
Inhalt
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Download der Gesamtausgabe
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Editorial
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"Wandern durch diese große Wüste"
Fotos von Giulio Piscitelli aus der Serie „On the roads of diasporas"
Flucht – Ursachen, Blickwinkel, Konzepte
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Ernstfall des Glaubens
Christliche Barmherzigkeit und politischer Realismus schließen sich nicht aus
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Willkommenskultur?
Angesichts enormer Flüchtlingszahlen sind die Menschen in Ost und West hin- und hergerissen
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Gefordert, nicht überfordert
Das Flüchtlingsthema aus Sicht der Innenpolitik
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Interview: "Gott ist mit denen, die unterwegs sind"
Die Berliner Generalsuperintendentin über theologische Grundsätze in Theorie und Praxis
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Mehr als ein Dach über dem Kopf
Die Unterbringung von Flüchtlingen als kommunale Aufgabe
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Hetze, Hass und Gewalt
Wie die rechte Szene auf steigende Asylbewerberzahlen reagiert
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Bestandsaufnahmen: Flucht weltweit
Kurze Bestandsaufnahmen aus drei Weltregionen
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Bestandsaufnahmen: Subsahara-Afrika
Dimensionen der Flucht- und Migrationsbewegungen auf und aus dem Kontinent
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Kein Mensch flieht freiwillig
Deutschlands Beitrag zur Bekämpfung von Fluchtursachen
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Mit eigenen Augen
Die Situation der Flüchtlinge auf Lesbos
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Spotlights: Balkan
Kurzberichte aus drei Ländern
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Europäischer Spaltpilz?
Die Flüchtlingsfrage und die Europäische Union
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"Ein Weltproblem"
Vor siebzig Jahren begann die Vertreibung von Deutschen
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Schritte aus dem Krisenmodus
Konsequenzen aus der Perspektive einer Politischen Stiftung
Kommentiert
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Die Elendsinvasion
Auf das Flüchtlingsdrama gibt es nur Fragmente von Antworten
Debatte
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Flüchtling oder Fachkraft?
Die Sphären von Asyl und gelenkter Einwanderung folgen verschiedenen Prinzipien
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Willkommen in Deutschland
Katrin Göring-Eckardt und Peter Tauber diskutieren über die "Zukunft der Einwanderungsgesellschaft"
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Rückkehr zur "Gastarbeiterpolitik"
Ein (kleiner) Beitrag zur Lösung der gegenwärtigen flüchtlingspolitischen Krise?
Impulse
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Stürmische Zeiten
Zivilgesellschaften stehen international unter wachsendem Druck
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Im Zeichen der Ökologie
Papst Franziskus definiert den Umweltschutz als Ausgangspunkt einer gesamtgesellschaftlichen Transformation
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Treuhänder der Natur
Wie der Mensch vom Zerstörer zum Bewahrer der Schöpfung werden kann
Erinnert
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"Zweimal gestorben"
Die Wahrnehmung Yitzhak Rabins zwanzig Jahre nach seiner Ermordung
Würdigung
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Ein "europäisches Leben"
Zum 70. Geburtstag von Hans-Gert Pöttering
Aus der Stiftung
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Wissensdrang als beherrschender Zug
Zum Tod von Jörg-Dieter Gauger
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Personalia und Neuerscheinungen