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Dialog von Jugend und Behörden im Lokalen Entscheidungsprozess

Seminar in Kisantu

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In Kisantu, 120 Kilometer südlich von Kinshasa, veranstaltete die Konrad-Adenauer-Stiftung mit der kongolesischen NGO „ACDS“ ein Seminar zur Frage des „Dialogs zwischen Lokaler Jugend und Lokalen Behörden im Entscheidungsprozess“. Wie in anderen afrikanischen Ländern ist auch in der DR Kongo die große Mehrheit der Bevölkerung jung, gemessen daran jedoch kaum auf den verschiedenen politischen Ebenen  repräsentiert. In seiner Begrüßungsrede wies der Leiter des KAS-Auslandsbüros, Benno Müchler, darauf hin, dass mehrere afrikanische Länder von Regierenden in hohem Alter regiert würden, die die Geschicke bereits seit vielen Jahren in den Händen hielten. Er berichtete von seinem Besuch der großen Parlamentarier-Konferenz der KAS in Subsahara-Afrika in Abidjan vor wenigen Wochen, wo er die Gelegenheit hatte, die offizielle Hauptstadt Yamoussoukro im Hinterland zu besuchen. Den Regierungssitz hatte der Gründungsvater der Elfenbeinküste, Félix Houphouët-Boigny, dorthin verlegt. Houphouët-Boigny blieb über  30 Jahre an der Macht und errichtete in Yamoussoukro mehrere, gigantische Bauten wie unter anderem ein Konferenzzentrum mit über 3.000 Sitzen, die bislang jedoch nur viermal in der Geschichte vollständig besetzt gewesen seien.

Die große Mehrheit der afrikanischen Jugend sei heute besser ausgebildet, sagte der Leiter des Auslandsbüros Benno Müchler. Auf der Konferenz in Abidjan habe er zahlreiche, hoch talentierte und engagierte Politiker und Akteure getroffen. Er habe keinen Zweifel daran, dass sich leere Orte wie der von Houphouët-Boigny errichtete Konferenzsaal bald mit sehr fähigen Politikerinnen und Politikern füllen würden.

Im Anschluss an drei Exposés diskutierten die 40 jungen Teilnehmer die Frage der Repräsentation der Jugend in Kisantu und in der nationalen Politik. Dabei kam die Frage auf, ob die kongolesische Politik tatsächlich an zu wenig oder an zu viel Jugend leide – mit Blick darauf, dass Führer wie Diktator Mobuto oder der ehemalige Premierminister Patrice Lumumba in jungen Jahren an die Macht gekommen seien. Ebenso wurde in der Diskussion mehrfach darauf hingewiesen, dass die Lokalwahlen im Land nach wie vor nicht stattgefunden hätten. ​​​​​​​

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