Asset-Herausgeber

Seminar

Anti-Xenophobia Seminar

Die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) und der South African Council of Churches (SACC) laden zu einem Seminar gegen Xenophobie ein. Ziel des Seminars ist es, den sozialen Zusammenhalt zu stärken, in dem unter anderem über durch Xenophobie motivierte Angriffe reflektiert und über potentielle Lösungen im Falle zukünftiger Angriffe nachgedacht wird. Das Seminar hat das Ziel, Konfliktbewältigungsstrategien an Führungspersönlichkeiten der lokalen Gesellschaft zu vermitteln und die Kommunikation zwischen Regierung und anderen beteiligten Akteuren zu verbessern um potentielle Hilfestellungen nach Angriffen zu erleichtern.

Asset-Herausgeber

Details

Die Konrad-Adenauer-Stiftung und der South African Council of Churches organisieren Seminare gegen Xenophobie in der Provinz Gauteng. Im März fanden die ersten Seminare statt, bevor wegen Gewaltdrohungen vor den Wahlen zwischenzeitlich keine Veranstaltungen abgehalten wurden. Die Seminarserie kann nun wieder aufgenommen werden und es wurden bereits sechs Seminare in Yeoville und Marshalltown in Johannesburg, Molapo, Dobsonville und Snake Park in Soweto und Thokoza abgehalten. Die Teilnehmer sind Gemeindemitglieder oder –vorstände.

 

Gründe für Xenophobie

Obwohl die Seminare an verschiedenen Orten stattfanden, sind die Gründe für Xenophobie doch meistens sehr ähnlich. Fragt man die Einheimischen nach Gründen für Fremdenfeindlichkeit, lassen sich diese wie folgt zusammenfassen:

Menschenhandel: oftmals wird ausländischen Staatsbürgern unterstellt, junge Mädchen zu prostituieren.

Kriminalität und Drogenhandel.

Ausländische Staatsbürger würden Einheimischen die Jobs wegnehmen.

Das Betreiben von unangemeldeten Geschäften und Steuervermeidung.

Das Verkaufen von abgelaufenen Lebensmitteln.

Wie beurteilen ausländische Seminarteilnehmer die Lage?

Diese beschweren sich über den Hass, der ihnen mancherorts entgegenschlägt und fühlen sich zu Unrecht beschuldigt, da oftmals für etwaige Vorwürfe keinerlei Beweise vorliegen. Sie betonen außerdem, dass die Gründe, nach Südafrika zu kommen, ganz verschieden sind. Manche kommen in der Hoffnung auf ein besseres Leben, wohingegen andere auf der Flucht sind. Den Vorwurf, einheimische Arbeitsplätze wegzunehmen, weisen sie entschieden zurück und merken an, dass die meisten unter ihnen selbstständig sind.

 

Xenophobie oder Kriminalität?

Handelt es sich um Xenophobie oder Kriminalität wenn Geschäfte, die von Immigranten betrieben sind, ausgeraubt werden? Mehrere Indizien deuten darauf hin, dass Xenophobie oftmals nur als Vorwand gebraucht, wird um Kriminalität gegenüber Immigranten zu rechtfertigen. Von den Teilnehmern des Seminars wurden insbesondere Einbrüche lamentiert, die während üblicher Arbeitszeiten verübt werden und deshalb unbemerkt stattfinden.

 

Mangel an Dienstleistungen

Südafrika durchzieht eine lange Geschichte von Protesten. Dies ist das Resultat aus Unruhen wegen dem Mangel an grundlegenden Dienstleistungen wie Wasserversorgung, Unterkunft, Elektrizität und ein funktionierendes Gesundheitssystem. Diese Proteste dienten in der Vergangenheit schon als Vorwand, Menschen anderer Nationalitäten anzugreifen. Als Grund nennen die Bürger hier unzureichenden Grenzschutz der Regierung und ein dadurch entstandenes Gefühl der Unsicherheit; gefordert wurde unter anderem, Immigranten nur mit gültigen Papieren einreisen zu lassen.

 

In der Krise durch Jugendarbeitslosigkeit

Nach Trading Economics stieg die Jugendarbeitslosigkeit im ersten Quartal 2019 um 2,5 Prozentpunkte auf etwa 54,7% im Vergleich zum vorigen Quartal. Mit der Arbeitslosigkeit geht für viele Jugendliche Perspektivlosigkeit und Frustration einher. Dieser Frust wird dann oftmals auch an Immigranten ausgelassen, da diese in den Augen der Jugendlichen durch die Regierung bevorzugt behandelt werden, während sie selbst vom Staat zurückgelassen werden.

 

Fazit

Die Angriffe auf Menschen anderer Nationalitäten sind zu verurteilen. Alle beteiligten sollten hier gemeinsam Lösungen finden, um Xenophobie effektiv entgegenzuwirken. Die Regierung und private Unternehmen können hier ansetzen, indem neue Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen werden. Vor allem die ökonomisch Benachteiligten leiden unter einer Inflationsrate von 4,5% im Mai 2019. Der Anstieg von Xenophobie der letzten Zeit ist hiermit auch Symptom des Ringens um Ressourcen.

Asset-Herausgeber

Zum Kalender hinzufügen

Veranstaltungsort

Salvation Army, Mofolo

Kontakt

Nancy Msibi

Nancy Msibi

Projektkoordinatorin

nancy.msibi@kas.de +27 (11) 214 2900-110

Asset-Herausgeber

Asset-Herausgeber

Partner

South African Council of Churches (SACC) v_1

Bereitgestellt von

Auslandsbüro Südafrika